Einflussfaktoren des Medienwandels auf Theorie und Praxis der politischen Kommunikation
In: Medienzentrierte Demokratien: Befunde, Trends, Perspektiven ; Festschrift für Fritz Plasser, S. 17-34
"Massenmedien unterliegen einem Strukturwandel, der auf neuen technologischen Entwicklungen und einem damit einhergehenden Mediennutzungswandel fußt. Sinkende Auflagen und Reichweiten von traditionellen Massenmedien, Reichweiten-Verschiebungen innerhalb des Pressemarktes zwischen Kauf- und Gratis-Zeitungen und innerhalb des Marktes der audiovisuellen Medien durch die Dualisierung des Rundfunks, eine Verlagerung der Werbeeinahmen in den digitalen Raum samt Konkurrenzkampf um Werbeerlöse und Inhalte mit internationalen Suchmaschinen, Telekommunikationsunternehmen und Social Networks sowie Gratis-Inhalte im Internet resultieren in adaptierten ökonomischen und redaktionellen Strategien und neuen journalistischen Angeboten. Die traditionellen Massenmedien bilden gleichsam und nach wie vor, aber nicht mehr ausschließlich, die zentrale Instanz bei der Vermittlung von Politik in medienzentrierten Demokratien. Der Strukturwandel der Medien lässt damit auch Veränderungen im politischen Kommunikationssystem und in der Praxis politischer PR und Kommunikation vermuten. 'Die Medien sind nicht der einzige Faktor, durch den sich politische Kommunikation verändert, aber sie akzelerieren und akzentuieren den Wandel der politischen Kommunikation' (Vowe und Völker 2011:355f). Als zentraler Ausgangspunkt fungiert somit der Medienwandel als wichtigster Treiber des Wandels der politischen Kommunikation und redaktionellen Politikvermittlung in medienzentrierten Demokratien." (Textauszug)