Gegen den Mythos virtueller Realitäten
In: Technik, Öffentlichkeit und Verantwortung, S. 63-79
In dem Beitrag werden auf der Grundlage von systemtheoretischen und phänomenologischen Ansätzen die psychologischen und physiologischen Voraussetzungen für das Funktionieren von Simulatoren und von Virtuellen Realitäten erläutert. Dabei wird der Begriff der Realität kritisch hinterfragt, da dieser das Verständnis für das Funktionieren von Simulatoren behindert. Ausgehend davon, daß das Wissenschaftsverständnis und das Weltverständnis die Prädetermination der Ergebnisse bedeuten, wird aufbauend auf neueren Ergebnissen der Neurobiologie gezeigt, daß jede Aussage über das, was Wirklichkeit genannt wird, nur eine Aussage über das ist, was überhaupt beobachtbar ist. Vor diesem Hintergrund wird der Einsatz von Simulation erörtert, um dann Virtuelle Realitäten und traditionelle Simulationen gegenüber zu stellen. Dies geschieht vor allem am Beispiel von Flugsimulatoren. Der Vergleich zeigt, zumindest was ihren Einsatz als Trainingsgerät angeht, deutliche Vorteile der Virtuellen Realitäten gegenüber den Simulationen. (ICA)