Statusinkonsistenz revisited! Prekarisierungsprozesse und soziale Positionierung
In: WSI-Mitteilungen: Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Band 66, Heft 2, S. 89-97
ISSN: 0342-300X
"Der Beitrag geht aufgrund eigener empirischer Untersuchungen und zahlreicher Hinweise aus Forschungen zu prekärer Arbeit und sozialer Mobilität von der These aus, dass immer mehr Individuen unterschiedlicher sozialer Schichtungen mit Statusunsicherheiten, brüchigen Statuskombinationen und Statusverlustängsten umgehen müssen. Dennoch bleiben sowohl die Auswirkungen dieser Statusturbulenzen auf das subjektive Erleben von Individuen, deren Handlungsstrategien und Zukunftserwartungen als auch das Verhältnis von Prekarisierungsprozessen und sozialer Positionierung Leerstellen in der wissenschaftlichen Diskussion. Um diese Lücken zu schließen, wird vorgeschlagen, das lange Zeit in der Ungleichheitsdiskussion eher randständige Konzept der Statusinkonsistenz methodisch zu modifizieren und damit für die arbeitssoziologisch geprägte Prekarisierungsforschung nutzbar zu machen. Mit qualitativ-rekonstruktiven Forschungsansätzen ist es möglich, sozialbiografische Statusinkonsistenzen, die durch Veränderungen in der Arbeitswelt und die Einführung des SGB II entstehen, sichtbar zu machen sowie deren individuelle und gesellschaftliche Folgen zu untersuchen." (Autorenreferat, IAB-Doku)