Stärkung der strategischen Kompetenz der EU durch Ausbildung für Peacebuilding und Security Sector Reform
In: Strategie und Sicherheit 2010. Das strategische Profil der Europäischen Union., S. 353-362
"Erfolgreiche Bemühungen der Europäischen Union (EU), zu Krisenprävention, -management und -nachsorge beizutragen, müssen auf der Basis des Konzeptes 'menschlicher Sicherheit' erfolgen. Nur wenn Grundbedürfnisse nach physischer, sozialer, ökonomischer, ökologischer und kultureller Sicherheit befriedigt werden, besteht die Chance, Konfliktursachen zu beseitigen und nachhaltig zu einer Konfliktlösung beizutragen. Für Analyse, Planung (einschließlich Rekrutierung und Entsendung), Implementierung und Evaluierung solcher Bemühungen sind adäquat ausgebildete Fachkräfte auf der strategischen Ebene, in EU-Institutionen in Brüssel, in diversen Ministerien der Mitgliedsländer, aber auch in Hauptquartieren von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) erforderlich, die entsprechend des Konzeptes menschlicher Sicherheit fach- und organisationsübergreifend tätig werden können. Da es an entsprechender Fachkompetenz mangelt, versucht das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ÖSFK) mit Unterstützung des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport (BMLVS) in Wien einen Beitrag zur Ausbildung in diesem Bereich zu leisten und damit die strategische Kompetenz der EU zu stärken. Im Jahr 2009 wurden zwei Kurse entwickelt und erfolgreich pilotiert: Mit einem Peacebuilding-Kurs wird ein Überblick über den gesamten Bereich der Sicherung menschlicher Bedürfnisse gegeben, ein Kurs in Security Sector Reform (SSR) beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Sicherheitssektor unter Berücksichtigung einer umfassenden Perspektive auf menschliche Sicherheit. Beide Kurse sollen im nächsten Jahr im Rahmen des Programms des European Security and Defence College (ESDC) angeboten werden." (Autorenreferat).