Die Verfasserin untersucht die Entwicklungsperspektiven der EU ab 2012 in drei Schritten: Im ersten Teil wird der Begriff der "Euro-Krise" der EU betrachtet und in den Kontext der bisherigen Integrationsentwicklung gestellt werden, um den aktuellen Krisendiskurs differenzierter einzuordnen. Im zweiten Schritt wird das Spannungsverhältnis zwischen Vertiefungs- und Erweiterungsoptionen im europäischen Einigungsprozess ausgeleuchtet, bevor im dritten Teil Szenarien der zukünftigen Entwicklung der EU ab 2012 vorgestellt werden. Es wird argumentiert, dass die Lösung der gegenwärtigen Krise der EU somit insgesamt "mehr Europa" erfordert, aber nicht im Sinne der 'Fiskalunion' von Merkel und Sarkozy, sondern im Sinne der Schritte, die vom Marshall-Plan für Europa bis zu einer demokratischen Wirtschaftsregierung in der Eurozone reichen. Sie könnte damit zu einer neuen Form der abgestuften Integration zwischen Kern- und Peripherieländern führen. Dies würde eine fundamentale Veränderung des bisherigen "Integrationsmodus" - wenn auch nicht das Ende der gesamteuropäischen Solidarität - bedeuten und viele neue rechtliche und institutionelle Fragen aufwerfen. Jedoch hat die EU möglicherweise inzwischen keine andere Wahl mehr, als sich "neu zu erfinden". Sie sollte es dabei allerdings nicht länger aufschieben, mit ihrer Bevölkerung in einen offenen Dialog über die zukünftige Gestalt Europas zu treten. (ICF2)
In: Integration: Vierteljahreszeitschrift des Instituts für Europäische Politik in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Europäische Integration, Band 31, Heft 1, S. 89-94
An article that analyzes three dilemmas European politics against a background of recent enlargements: the dilemma of levels, decisions, and No-Policy. More consensus of member states on the content and its further developments of the ENP-policies make also the Lisbon Treaty more urgent. Apart from these dilemmas, the article discusses the origins, aims and structure of the ENP, and the reform conditions and perspectives of the ENP. As origin and result of the respective dilemma are mentioned: sensitivity of policies, different traditions regarding foreign polices of different EU states (result: lacking will to transfer authority to community level); lacking the will for reforms and the democratization of partner countries, not enough coherence (result: reforms by the ENP obtain limited success, in particular when interested states are refused entry; and regarding the No-Policy dilemma: the institutional structure of the ENP, intergovernmental constructed politics with a right of veto for each member state, substantial organization of the ENP, leading to a lack of direction, failing political and economic measures, and advantages that are not necessarily recognizable for the partner countries. Figures, References. O. van Zijl
In: Integration: Vierteljahreszeitschrift des Instituts für Europäische Politik in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Europäische Integration, Band 31, Heft 1, S. 89-94
In: Integration: Vierteljahreszeitschrift des Instituts für Europäische Politik in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Europäische Integration, Band 30, Heft 2, S. 103-116
In: Integration: Vierteljahreszeitschrift des Instituts für Europäische Politik in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Europäische Integration, Band 30, Heft 2, S. 103-116
Die Entwicklung des Neofunktionalismus und des Intergouvernementalismus bis zu den späten 70er Jahren - Der Stand der Debatte zu Beginn der 80er Jahre - Die Diskussion der 90er Jahre - Der Beginn der neu aufgelegten Diskussion: 1989-1992/93 - Die Fortsetzung der Debatte ab 1992/93 - Amsterdam und danach: Ende oder eigentlicher Neubeginn der Debatte? - Auswege aus der neuerlichen Dichotomisierung der Debatte