Der indianische Weg in die Industriegesellschaft
In: Zeitschrift für Kultur-Austausch, Band 33, Heft 4, S. 416-422
ISSN: 0044-2976
Je weiter sich die Industriekultur ausbreitet und die letzten Rückzugsgebiete der Indianer in Lateinamerika bedrängt, umso dringlicher stellt sich die Frage nach den Möglichkeiten der Erhaltung einer kulturellen und ethnischen Vielfalt. Angesichts der Dynamik moderner Industriegesellschaften ist an ein "kulturelles Moratorium" nicht zu denken. Die nationalstaatliche Ideologie tendiert zur Machtausübung bis in die letzten Winkel eines Territoriums. Isolationismus verschiedener Kulturen ist weder wünschenswert noch denkbar, so bleibt als einzige Chance für Indianer und Euro-Amerikaner ein neues Verhältnis der interkulturellen Beziehungen, eine "Konvivialität" von Kulturen, die einander nicht zerstören, sondern befruchten. Der Autor beschreibt den kosmischen Symbolismus der Indianer und überlegt, was die Bürger der Industriegesellschaft von ihnen lernen könnten. (KA)