Kriegswaise Kosovo
In: Blätter für deutsche und internationale Politik, Band 53, Heft 1, S. 16-19
Der Beitrag erörtert in kritischer Weise die Sicherheits- und Friedenspolitik des Westens im Kosovo. So werden im erster Schritt zunächst die politischen Ziele der UNO und NATO (Autonomie/staatliche Souveränität, territoriale Integrität, multinationales Prinzip, Friedenssicherung) auf dem Balkan skizziert und es wird auf ihre bisherige Nichtrealisierung hingewiesen. Der zweite Schritt beleuchtet anschließend die dilettantische Krisendiplomatie von NATO und OSZE bei dem Versuch der Gewaltdeeskalation in Südosteuropa. In diesem Zusammenhang wird insbesondere die Nichteinbindung der albanischen Befreiungsarmee UCK sowie die fehlende Mitwirkung Russlands bemängelt. Ferner leben an den Rändern des Kosovo wieder revisionistische Unabhängigkeitsparolen auf, die eine Gefahr für Frieden und Stabilität auf dem Balkan darstellen. (ICG2)