Regionalplanung als Instrument zur Qualifizierung suburbaner Kulturlandschaften
In: Suburbane Räume als Kulturlandschaften, S. 210-228
Spätestens seit Thomas Sieverts' vehementem Plädoyer für die Gestaltung der Zwischenstadt
ist der Gestaltungsbedarf im näheren und auch im weiteren Umfeld der großen
Städte ein Thema, das in Wissenschaft und Praxis hohe Aufmerksamkeit genießt. Der
Beitrag will zeigen, dass die Vorstellungen der Regionalplanung zur Steuerung der suburbanen
Raumentwicklung weitgehend Kongruenz mit den Zielen einer qualitätsvollen
Kulturlandschaftsgestaltung aufweisen. Dies wird an den Beispielen Siedlungsentwicklung und Freiraumsicherung, Einzelhandelsstandorte und Versorgungsstrukturen,
Auslastung und Sicherung von Infrastruktureinrichtungen, Bodenabbau, Windenergie
sowie Hochwasserschutz belegt. Die Verfasser gehen von einem öffentlichen Gestaltungsanspruch
der Kulturlandschaft aus, weswegen sie dafür plädieren, die Möglichkeiten
der Regionalplanung zu nutzen. Allerdings setzt die Regionalplanung lediglich
einen Rahmen und hat i. d. R. keine Kompetenz für Detailsteuerung und Umsetzung.
Außerdem können Gestaltungswille und Gestaltungskraft der Regionalplanung regional
variieren. Gleichwohl wird Regionalplanung als unverzichtbarer Bestandteil der
Qualitätssicherung der suburbanen Kulturlandschaft gewertet.