Polnische Nationalitätenpolitik: vom multinationalen zum ethnisch (fast) homogenen Polen
In: Minderheitenkonflikte in Europa: Fallbeispiele und Lösungsansätze, S. 189-199
Der Verfasser schildert die zahlenmäßige Präsenz der einzelnen nationalen Minderheiten in Polen nach dem 2. Weltkrieg und analysiert die Nationalitätenpolitik im Zeitraum zwischen 1945 und 1989. Vor diesem Hintergrund wird der Wandel der polnischen Minderheitenpolitik nach 1989 präsentiert, der durch die Abkehr von der bisherigen Konzeption der homogenen Nation gekennzeichnet ist, und die Institutionalisierung der Minderheitenpolitik. Vor dem Hintergrund des neuen Minderheitenrechts werden die Profile der deutschen, ukrainischen, weißrussischen, litauischen und jüdischen Minderheiten dargestellt und es wird hervorgehoben, dass die Assimilierung der nationalen und ethnischen Minderheiten kein Ziel der Regierungspolitik ist, ihre Integration jedoch befürwortet wird. (ICG)