Middle Eastern interventions in Africa: Tehran's extensive soft power
In: Middle East quarterly, Band 25, Heft 4
ISSN: 1073-9467
5012 Ergebnisse
Sortierung:
In: Middle East quarterly, Band 25, Heft 4
ISSN: 1073-9467
World Affairs Online
In: Confluences Méditerranée: revue trimestrielle, Heft 83, S. 119-134
ISSN: 1148-2664
World Affairs Online
Blog: www.jmwiarda.de Blog Feed
Israels Hochschulleitungen fordern Solidarität von ihren Kollegen aus aller Welt – und kritisieren ausgerechnet die US-Eliteunis Harvard und Stanford scharf.
"X"-Botschaft der Hebräischen Universität an Harvard und Stanford. Bild: Screenshot vom "X"-Account der Hebräischen Universität.
DIE BRIEFE, die Asher Cohen an seine amerikanischen Kollegen verschickte, hatten es in sich. "Ihre Stellungnahme verfehlt leider die geringstmöglichen Standards von moralischer Führung, Mut und
Wahrhaftigkeit", schrieb der Präsident der Hebräischen Universität in Jerusalem gleichlautend an die Leitungen von Harvard und Stanford. Diese
hätten "uns im Stich gelassen". Auf ihrem X-Account, wo sie die Schreiben parallel veröffentlichte, wurde die
Hebräische Universität persönlich: "Ihr habt uns im Stich gelassen", steht dort in großen Lettern, gerichtet an die beiden bekanntesten US-Universitäten.
Was war passiert: Nach den Terrorangriffen der Hamas, bei denen letzten Angaben zufolge mindestens 1.400 Menschen ums Leben kamen, hatten sich die Chefs von Harvard und Stanford anders als viele
Hochschulleitungen weltweit nicht per Presse-Statement, sondern nur an die eigene Hochschulöffentlichkeit geäußert. So schrieben Harvard-Präsidentin Claudine Gay und weitere akademischen
Führungskräfte am 9. Oktober auf der Hochschul-Website, man sei erschüttert angesichts von Tod und Zerstörung,
hervorgerufen durch den Hamas-Angriff, der gegen Bürger in Israel gerichtet gewesen sei, und angesichts des Krieges in Israel und Gaza.
Ebenfalls am 9. Oktober, zwei Tage nach dem Angriff, hatten Stanford-Präsident Richard Saller und Provost Jenny Martinez zunächst drei Absätze auf die Website gesetzt. "Wir sind tief traurig und
erschrocken angesichts von Tod und menschlichem Leid", schrieben die beiden und sprachen von "niederschmetternden Ereignissen in Israel und Gaza".
Beide Stellungnahmen beschworen im Anschluss die Bedeutung der akademischen Gemeinschaft und versprachen Unterstützung für alle auf dem Campus, die sie bräuchten.
"Alles, was es bräuchte, ist ein wenig
Menschenverstand und minimale Integrität"
Normalerweise unterhält die 1918 gegründete Hebräische Universität, die als bekannteste und bedeutendste Hochschule Israels gilt, beste Beziehungen zu Harvard und Stanford. Globale Leuchttürme
der akademischen Forschung und Lehre seien sie, heißt es auch im Beschwerdebrief von Präsident Cohen, den auch Rektor Tamir Sheafer und Ex-Rektor Barak Medina mitunterzeichnet haben.
Genau deshalb ist ihre Enttäuschung jetzt offenbar so groß: Die Hamas-Führung zeige durch ihre Worte und Taten deutlich, dass der Massenmord mit der Absicht geschehen sei, die Juden in Israel zu
vernichten, weswegen man kein Experte für internationales Recht sein müsse, um die extreme Immoralität dieses Genozid-Verbrechens zu erkennen. "Alles, was es bräuchte, ist ein wenig
Menschenverstand und minimale Integrität." Doch den Statements der Führungsetagen von Harvard und Stanford fehle beides. Das Ziel, eine geschlossene Hochschul-Gemeinschaft zu erhalten, werde über
die eindeutige Verurteilung des Bösen gestellt.
In Harvard verursachte nur einen Tag nach dem Statement der eigenen Hochschulleitung der Offene Brief des studentischen "Harvard Undergraduate Palestine Solidarity Committee" weitere Aufregung,
demzufolge allein das "israelische Regime" mit seinem "Apartheid"-System die Verantwortung trage für alle kommende Gewalt. 33 weitere Harvard-Studierendengruppen setzten ihre Unterschrift
darunter. Woraufhin unter anderem der frühere US-Finanzminister und ehemalige Harvard-Präsident Larry Summers auf "X" kommentierte, dieses Statement mache ihn krank: Das "Schweigen der
Harvard-Leitung" verbunden mit dem Brief der Studierenden sorge dafür, das Harvard "bestenfalls neutral" dastehe angesichts der "Terrorakte gegen den jüdischen Staat Israel“.
Woraufhin Präsidentin Gay in einem weiteren Statement nachschob, die Universität "verurteilt die terroristischen Gräueltaten der Hamas". Egal, wie man zu den Ursachen des seit langem bestehenden
Konfliktes stehe, eine derartige Unmenschlichkeit sei schrecklich. Im Übrigen spreche nur die Hochschulleitung für die Universität.
Stanford: "Schmaler Grat zwischen
Plattitüden und Überpolitisierung"
Die Stanford-Führung meldete sich am 11. Oktober ebenfalls noch einmal in einem "Update für die Stanford-Community" zu Wort, verteidigte jedoch ihre verbale
Zurückhaltung. Stanford sei eine Gemeinschaft von Gelehrten. "Wir glauben, es ist wichtig, dass die Universität als Institution sich grundsätzlich einer Positionierung bei komplexen politischen
oder globalen Fragen enthält, die über unseren direkten Zuständigkeitsbereich hinausgehen."
Dass viele Universitäten in den vergangenen Jahren dazu übergingen, häufig aktuelle politische Ereignisse zu kommentieren, sei problematisch und führe bei Hochschulangehörigen zu gefühlter
Inkonsistenz – weil die Äußerung zu einem Ereignis dann zwangsläufig einhergehe mit dem Schweigen zu anderen. Außerdem könne der Eindruck einer institutionellen Orthodoxie entstehen, der die
Wissenschaftsfreiheit beeinträchtige. Schließlich bewege man sich bei jedem Statement auf einem schmalen Grat zwischen Platitüden und überpolitisierten Positionen.
Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Deutschland und vielen anderen Ländern hatten nach den Hamas-Angriffen mit vehementen Presse-Erklärungen reagiert. "Wir sind schockiert und entsetzt
über die furchtbare Gewalt der Terroristen und verurteilen diese barbarischen Taten aufs Schärfste. Sie führen zu unsäglichem Leid unter der gesamten Zivilbevölkerung", schrieb etwa die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen. "Wir stehen fest in Solidarität mit Israel."
Am Sonntag unterzeichnete Asher Cohen einen weiteren Offenen Brief, diesmal zusammen mit allen Präsidenten israelischer Universitäten. Adressaten waren ihre Kollegen, die "Universitätsleitungen in aller
Welt".
"Es gibt keine guten Leute auf beiden Seiten",
schreiben Israels Hochschulleitungen
Nach dem Dank für die von vielen erhaltene Unterstützung und Mitgefühl kommen die israelischen Hochschulchefs zum Punkt: "Während die Leitungen einiger akademischer Institutionen öffentliche
Verurteilungen herausgaben, erfuhren wir, dass andere die Hamas-Angriffe lediglich als 'ein weiteres Ereignis' im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern sehen, was von unterschiedlichen
Perspektiven betrachtet werden könne." Das entspreche absolut nicht der Wahrheit angesichts der singulären Barbarei. "Es gibt keine guten Leute auf beiden Seiten."
Es folgt ein Satz, mit dem sich die israelischen Unipräsidentin vor allem auf Harvard beziehen dürften: Sie hätten von Unterstützungsinitiativen an Universitäten außerhalb Israels für Hamas
und den Islamischen Jihad erfahren, die von Lehrenden und Studierenden verantwortet würden, "und wir sehen, dass es nicht immer eine eindeutige Reaktion der Hochschulleitungen darauf gegeben
hat".
Die Vizepräsidentin für Internationales der Universität von Tel Aviv, Milette Shamir, lobte unterdessen im Research.Table, in Deutschland habe es "sehr klare Statements" der wissenschaftlichen Community gegeben, die
Unterstützung sei "außergewöhnlich". Der neue Brief habe sich zu einem großen Teil auf einige "Elite-Universitäten in den USA" bezogen. Deren Reaktionen seien gerade zu Anfang "lauwarm und sehr
zurückhaltend" gewesen. "Jetzt sehen wir, in einer zweiten Runde, klarere Statements, die die besondere Situation anerkennen."
Dieser Artikel erschien heute in einer kürzeren Fassung auch im Tagesspiegel.
Kostenfreien Newsletter abonnieren
In eigener Sache: Bitte unterstützen Sie meine Arbeit
Nutzerzahlen und Finanzierung: Wie steht es um den "Wiarda-Blog"?
Mehr lesen...
Der saudi-arabische Anglist Haitham Saab hat ein Buch mit dem Titel Restoration Orientalism vorgelegt. Darin beschäftigt er sich mit der Darstellung der Türken im englischen Drama der Restaurationszeit 1660–1700. Es ist zunächst einmal überaus erfreulich, dass sich ein arabischer Akademiker mit Themen auseinandersetzt, die im Allgemeinen von der europäisch-nordamerikanischen (Kultur-)Wissenschaft dominiert werden. Selbst Edward W. Said, der durch sein Buch Orientalismus in den späten 1970er Jahren die Diskussion über den eurozentrischen, westlichen Blick auf die Gesellschaften des Orients als "Western style for dominating, restructuring, and having authority over the Orient"[1] erst so richtig in Gang gebracht hat, lebte und arbeitete in den Vereinigten Staaten. In den meisten kulturwissenschaftlichen Studienrichtungen wie auch in den Performance Studies ist die Einbeziehung der Postkolonialen Theorie bereits gang und gäbe; in der deutschsprachigen Theaterwissenschaft, von Ausnahmen wie Christopher Balme abgesehen, allerdings eher selten. Die Erwartungen des Rezensenten waren daher hoch, als die Studie eines Wissenschaftlers der saudi-arabischen Taibah Universität, Medina, zum Thema Orientalismus am Theater herauskam. Der unabhängige Blick von außen schien hier gewährleistet. Doch zunächst zum Inhalt. Die ersten drei Kapitel des Buches befassen sich mit einleitenden Überlegungen zur Darstellung der Türken in der englischen Renaissance sowie in der Literatur der Restaurationszeit. Ausführungen zur Geschichte des Osmanischen Reichs und Betrachtungen über den Orient im Drama runden die Einführung ab. Die folgenden vier Kapitel fokussieren auf die vom Autor ausgesuchten "Oriental Heroic Plays", die im Hinblick auf die Konventionen der Restaurationsdramen sowie auf die Darstellung von Osmanen bzw. Türken analysiert werden. Den Beginn macht ein Kapitel über William Davenants Stück The Siege of Rhodes (1656/1661), das Saab als erstes Heroic Play der Restaurationszeit überhaupt identifiziert. Der Umsetzung der historischen Figur Sultan Soliman I. auf dem Theater ist ein weiteres Kapitel gewidmet. In Roger Boyles The Tragedy of Mustapha, the Son of Solyman the Magnificent (1668) und Elkanah Settles Ibrahim the Illustrious Bassa (1676) sieht Saab den Beginn eines Wandels in der Darstellung des Türken auf der englischen Bühne vom 'Anderen' zum 'Gleichen'. Den Umgang mit Zeitgeschichte untersucht Saab anhand der Stücke Ibrahim, the Thirteenth Emperor of the Turks (1696) von Mary Pix und The Conspiracy or the Change of Government (1680) von William Whitaker. Im Schlusskapitel wird anhand der Darstellung der Einnahme von Konstantinopel in Henry Nevil Peynes The Siege of Constantinople (1675) sowie der Eroberungen Tamerlans in Charles Saunders Tamerlane the Great (1681) und Francis Fanes The Sacrifice (1686) die Umsetzung historischer Stoffe auf der Bühne behandelt. Wie nicht anders zu erwarten, greift Saab bereits in der Einleitung die Orientalismusthesen Edward Saids kurz auf, um sie dann allerdings gleich wieder für den Rest des Buches außer Acht zu lassen. Saab identifiziert zunächst jene Geschichtsbücher, die Theaterautoren der Restaurationszeit als Inspirationsquellen für ihre Texte verwendet haben: Richard Knolles Generall Historie of the Turkes von 1603 und Paul Rycauts History of the Present State of the Ottoman Empire (1665). Der Autor verweist dabei auf die Unausgewogenheit der Darstellungen und führt als Beispiel einen oft zitierten Satz aus Knolles Historie an, der die Türken als "the present terror of the world" (S. 18) brandmarkt. Die Analysen der wenig bekannten Stücke aus der Restaurationszeit sind handwerklich korrekt durchgeführt und vermitteln durchaus interessante inhaltliche Informationen. Die Untersuchung im Hinblick auf den heroischen Charakter und Tugenden wie "love and honour, friendship and rivalry, and trust" (S. 153) steht allerdings zu stark im Vordergrund und verstellt dadurch den Blick auf andere Lesarten. Rein gar nichts zu lesen ist beispielsweise von Gayatri Chakravorti Spivak oder Homi K. Bhabha, neben Said die beiden wichtigsten Wegbereiter der postkolonialen Theorie, – und das verwundert bei einer Arbeit über Orientalismus doch ein wenig. Das Hauptaugenmerk legt der Autor darauf, "the most relentless biases against the Turks' system of government and religion to be found" (S. 123) aufzuzeigen und auf populäre Missverständnisse und Stereotypen am Theater hinzuweisen. Saab kritisiert mehrmals vehement das verzerrte Bild, das seiner Meinung nach in den meisten Fällen am Theater vom Islam gezeichnet wurde. Bereits in den Werken englischer Historiker finden sich Ungenauigkeiten und Vorurteile, die sich dann auf der Bühne weiter verstärken. Die Verwendung von unpassender – weil christlicher – Terminologie für die Beschreibung der islamischen Religion evoziert ein falsches Bild des Propheten sowie eine falsche Interpretation der Texte des Korans. Der Autor gelangt dabei zur Erkenntnis, "once again, cultural differences and religious anxieties are confusingly revealed, only to underscore Christian superiority" (S. 128). Interessant ist Saabs Einordnung der ägyptischen Königin Cleopatra als "typical Western protagonist of tragedy" (S. 167). Dies böte einen reizvollen Ansatzpunkt, die legitimen unterschiedlichen Sichtweisen europäischer und arabischer Wissenschaftler weiterzuverfolgen. Doch leider wurde dieser Punkt nicht näher ausgeführt. Man kann dem Autor in seiner Kritik an der europäischen Darstellung des Orients durchaus folgen. Allerdings trüben historische und fachliche Unschärfen das Bild: Saab geht beispielsweise von der Einschätzung aus, dass die militärische Schlagkraft der Osmanen und damit die Bedrohung Mitteleuropas zum Zeitpunkt der Restauration (1660–1700) bereits im Abklingen waren. Jedoch kann man allenfalls von einem Wendepunkt sprechen, der sich gegen Ende dieser Periode abzeichnet. Erst nach der Belagerung Wiens 1683 und insbesondere nach dem Frieden von Karlowitz 1699 begannen der Rückzug und der langsame Niedergang des Osmanischen Reichs. Die Bezeichnung des kaiserlichen Gesandten Ogier Ghislain de Busbecq in Istanbul 1554/56–1562 als 'österreichischer' Botschafter ist zumindest als ungenau einzuordnen und Aussagen wie "Ahmed Koprulu […] led the war with Austria against the Habsburg" (S. 34) lassen an der Sattelfestigkeit des Autors in geschichtlichen Belangen zweifeln. Auch Saabs grundsätzliches Verständnis von Orientalismus bleibt unklar. So argumentiert er beispielsweise, im anonymen Stück Irena von 1664 habe sich ein falscher Orientalismus der Restaurationszeit manifestiert, weil hier der Orient nicht als 'das Andere' sondern als etwas Gleiches repräsentiert werde. Orientalismus generell nur im Gegensatz zum 'Anderen' sehen zu wollen, ist allerdings eine unzulässige Verkürzung. Der Autor bezieht sich hauptsächlich auf Sekundärliteratur aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts und ist offensichtlich nicht über den neuesten Stand der Forschung informiert. So schreibt er beispielsweise im Kapitel über die Tamburlaine-Bajazet Legend and Heroic Misrepresentations über Marlowes Tamburlaine und Shakespeares Othello, bezieht sich aber mit keinem Wort auf die Arbeiten von Daniel Vitkus (u.a. Turning Turk. English Theater and the Multicultural Mediterranean, 1570–1630), der beide Stücke 2003 in diesem Zusammenhang untersucht hat. Ebenso wenig kennt der Autor Linda McJannets Buch The Sultan Speaks aus dem Jahr 2006. McJannet untersucht darin ausführlich die Einflüsse von Richard Knolles Generall Historie of the Turkes in Hinblick auf die Darstellung der Türken im englischen Drama. Lässt sich über den Inhalt eines Fachbuches vortrefflich wissenschaftlich streiten, so sollte zumindest die Form außer Frage stehen. Leider wurden jedoch bei diesem Buch die Mindeststandards für moderne wissenschaftliche Publikationen nicht eingehalten. So enthält es beispielsweise weder eine Bibliographie noch einen Index. Komplett fehlen leider auch genaue Quelldaten zu den besprochenen Stücken. Saab macht meist nur unvollständige Angaben zu den Originaldaten; zitiert wird ausschließlich aus modernen Editionen, exakte Druck- oder Aufführungsdaten der Stücke oder gar zeitgenössische Rezensionen sucht man vergeblich. Manchmal werden sogar die Stück- oder Buchtitel nur unvollständig wiedergegeben. Dies ist für eine Arbeit, die sich in der Einleitung dezidiert als historisch verortet, unakzeptabel. Unangenehm fällt dem Leser zusätzlich auf, dass es offensichtlich keinerlei Lektorat gegeben hat. Ungenaues Layout und eine Vielzahl von Tippfehlern beeinträchtigen die Lesefreude sehr stark. Bereits bei äußerer Betrachtung findet man auf der Buchrückseite die ersten Fehler; schlägt man das Buch auf, so entdeckt man im Inhaltsverzeichnis weitere Druck- und Layoutfehler. Das zieht sich durch die gesamte Publikation: Jede einzelne der sieben Kapitelüberschriften weist Formatierungsfehler auf, der Fließtext ist voll von Druckfehlern, Stücktitel sind falsch geschrieben, Zeilenabstände und Formatierungen für Titel und Fußnoten nach Lust und Laune gesetzt und nicht vereinheitlicht. Diese unsaubere Machart verstellt leider den Blick auf den Inhalt. Der Autor wäre jedenfalls gut beraten, in Hinkunft genau zu kontrollieren, welchem Verlag er seine Manuskripte anvertraut. Dem – angeblich akademischen – Verlag Lambert Academic Publishing ist hier zur Last zu legen, unerfahrene Wissenschaftsautoren auf verantwortungslose Weise zu verheizen. Dazu kommt noch ein saftiger Preis von Euro 79,– für knappe 225 Seiten billigsten Digitaldruck als Book on Demand. Dies ist durch nichts gerechtfertigt. Leider keine Empfehlung. --- [1] Edward Said: Orientalism. London: Penguin books 2003 (1978), S. 3.
BASE
In: SAIS review / the Johns Hopkins Foreign Policy Institute of the Paul H. Nitze School of Advanced International Studies (SAIS): a journal of international affairs, Band 21, Heft 2, S. 139-154
ISSN: 1946-4444
World Affairs Online
In: Internationale Politik und Gesellschaft: IPG = International politics and society, Heft 1, S. 140-166
ISSN: 0945-2419
World Affairs Online
In: Political science quarterly: PSQ ; the journal public and international affairs, Band 128, Heft 3, S. 389-426
ISSN: 0032-3195
World Affairs Online
In: Cornell studies in security affairs
World Affairs Online
In: Contemporary Arab affairs: Šuʾūn ʿarabīya muʿāṣira, Band 9, Heft 3, S. 351-364
ISSN: 1755-0912
World Affairs Online
In: Library of international relations 27
World Affairs Online
World Affairs Online
Die Meinungen über die Chancen einer Demokratisierung im Nahen und Mittleren Osten sind geteilt. Diese Arbeit versucht für Ägypten eine Einschätzung zu geben. Als bevölkerungsreichstes und eines der politisch bedeutsamsten Länder der Region könnte es eine Vorbildfunktion einnehmen. Die Dissertation untersucht an einem Fallbeispiel, den Ausschreitungen zwischen Muslimen und Christen in einem oberägyptischen Dorf 1999/ 2000, in welcher Form und in welchem Ausmaß sich staatliche Akteure, religiöse Institutionen und die Bürger zum heiklen Thema der Gefährdung der Rechte von Minderheiten im öffentlichen Diskurs zu Wort melden und dabei das Kriterium des Pluralismus, im Sinne von Toleranz und Ablehnung von Gewalt, erfüllen. Pessimistische Stimmen versagen dem Nahen und Mittleren Osten insbesondere wegen der dort vorherrschenden Religion eine Reformierbarkeit der politischen Kultur und stigmatisieren den Islam als Demokratisierungshindernis. Diese Arbeit beobachtet jedoch, dass es empirisch bereits einige Merkmale gibt, die auf eine Zunahme von Pluralismus in der ägyptischen Gesellschaft hindeuten. Sie zeigt die Anzeichen für die Herausbildung einer freien Öffentlichkeit und einer Zivilgesellschaft auf, die langfristig auf die Konsolidierung von Demokratie und nicht auf deren Zerstörung hinarbeitet. Gleichzeitig ist diese Arbeit eine Art in Szene gesetztes, lebendiges "Who is who?" der gegenwärtigen Minderheiten- und Menschenrechtsbewegung in Ägypten. 1 ; The current status of democratization and civil society development in Egypt through the example of the discourse on the indigenous Christian minority of the Copts. Opinions regarding the chances of democratization in the Middle East are divided. The thesis attempts to give an evaluation in the case of Egypt. As the most populous and one of the politically most influencing countries of that region Egypt could take the function of a role model. The dissertation investigates, on the basis of a case study – the clashes between Muslims and Christians in an Upper Egyptian village in 1999/ 2000 - in what form and to what extent state actors, religious institutions and citizens take a stand in public discourse on the sensitive issue of endangering the rights of minorities and thereby meet the criteria of pluralism in the sense of tolerance and rejection of violence. Pessimistic voices deny the Middle East a reformability of its political culture particularly with regard to the predominating religion there and stigmatize Islam as an obstacle to democratization. This study however, shows empirically that there are already some indications that point towards an increase of pluralism in Egyptian society and towards the development of a free public sphere and a civil society that in the long term can lead to the consolidation of democracy and not to its destruction. At the same time this study is a kind of status report and "Who's who?" of the current minority – and human rights movement in Egypt.
BASE
World Affairs Online
In: Europe Asia studies, Band 71, Heft 5, S. 840-855
ISSN: 0966-8136
World Affairs Online
In: International affairs, Band 92, Heft 1, S. 115-136
ISSN: 0020-5850
Islamic finance signifies more than a projection of religious affiliation. The importance of Islamic finance is increasing in central Asia, both as a source of capital and as a form of post-colonial market-building. In central Asia, it is an important facet of the new phenomena of 'nation-branding' and a means of reinvigorating the economy. In identity politics, Islamic finance projects an attitude of religious tolerance allowing states in the region to reposition their geopolitical identity relative to the Islamic community. This creates a 'performance' of Islamic finance that facilitates the creation of legitimacy for the state. Adopting Islamic finance projects images of the state's religious tolerance and diversity without changing the underlying structures; it suggests an 'Islamicness' that is useful to the development and post-colonial goals of the state. As such, it creates opportunities for geopolitical alliances with Muslim countries. Economically, it appeals to rising financial-industrial elites seeking new investment-opportunities, which reduces pressure on the state to democratize. Meanwhile, in Russia, Islamic finance is an alternative source of capital for the sanctions-hit state and a useful identity marker with which to connect to the increasingly wary Caucuses and Commonwealth of Independent States countries, lending it a wider significance across Eurasia. (International Affairs (Oxford) / SWP)
World Affairs Online