Der Vortrag stellt das Thema Open Access in einer übergeordneten Ebene und zum Teil als wissenschaftspolitische Strategie dar. Der Schwerpunkt liegt auf Open Access als Leitbild, Open Access als Teil der Forschungsförderung und Open Access als Teil der strategischen Ausrichtung von Akteur_innen. Der Vortrag fand statt im Rahmen des Informationstages 'Open Access' während der Mitgliederversammlung des Fachinformationsverbunds "Internationale Beziehungen und Länderkunde" bei der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin am 04.12.2018.
Folien zu einem am 8. November 2016 gehaltenen Vortrag auf Einladung von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Das Open-Access-Paradigma bezeichnet den freien, ungehinderten Zugriff auf die Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit. Zuletzt hat die Debatte um Open Access Geschwindigkeit aufgenommen, und es wird zunehmend von einer Transformation (transition) gesprochen, was den weitgehenden Ausstieg aus klassischen Publikationsoptionen wie dem Zeitschriftenabonnement beinhaltet. Dieses (sinnvolle) Ziel taucht vor allem auf der politischen Agenda von Forschungspolitik, Forschungsförderern, Wissenschaftsorganisationen auf. Die konkrete Implementierung wirft Herausforderungen auf für wissenschaftliche Einrichtungen, für Autorinnen und Autoren und für das Wissenschaftssystem insgesamt. Der Vortrag analysiert zentrale Herausforderungen der Open-Access-Transformation und plädiert für eine nachhaltige, wissenschaftsorientierte Wende hin zu Open Access.
This article is an acknowledgement of the gap and frustrations created by a legal regime, which has provided the requisite legal covering for the exclusion of the generality from access to knowledge. It provides a theoretical analysis of open access from a multi-dimensional perspective inclusive of socio-economic, legal and political dimensions and explores the rationale for providing free, immediate, open and unrestricted access to the output of research. It seeks to identify and demonstrate the potential benefits of the open access movement to national and global development.
Das Open-Access-Paradigma bezeichnet den freien, ungehinderten Zugriff auf die Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeit. Zuletzt hat die Debatte um Open Access Geschwindigkeit aufgenommen, und es wird zunehmend von einer Transformation (transition) gesprochen, was den weitgehenden Ausstieg aus klassischen Publikationsoptionen wie dem Zeitschriftenabonnement beinhaltet. Dieses (sinnvolle) Ziel taucht vor allem auf der politischen Agenda von Forschungspolitik, Forschungsförderern, Wissenschaftsorganisationen auf. Die konkrete Implementierung wirft Herausforderungen auf für wissenschaftliche Einrichtungen, für Autorinnen und Autoren und für das Wissenschaftssystem insgesamt. Der Vortrag analysiert zentrale Herausforderungen der Open-Access-Transformation und plädiert für eine nachhaltige, wissenschaftsorientierte Wende hin zu Open Access.
Open Access scheint sich gewandelt zu haben. Um die Jahrtausendwende wurde er in Fach- und journalistischen Publikationen romantisierend dargestellt und war in ein Begriffsensemble aus Partizipation, Nivellierung, Demokratisierung, digitaler Allmende und Gleichberechtigung eingeordnet. Heute scheint Open Access exklusiver zu werden: In dem Maß, indem kommerzielle Akteure ihn als Geschäftsmodell entdeckten und Artikelgebühren zu einem prägenden Merkmal des goldenen Open Access wurden, entwickelte sich Open Access zusehends zu einem Exzellenzmerkmal und Exklusivitätsfaktor. Wissenschaftler beginnen mittlerweile die Wahl einer Hochschule oder Forschungseinrichtung als Arbeitgeber auch danach zu richten, ob diese anfallende Artikelgebühren in impact-trächtigen, aber hochpreisigen Journalen übernehmen wollen. Erstaunlicherweise wird diese Wandelung des Open Access weder in Fach- noch journalistischen Publikationen nennenswert thematisiert, vielmehr herrscht hier immer noch die Vorstellung der digitalen Wissensallmende. Dieser Beitrag führt die These aus, Open Access sei dabei von einem wissenschaftssozialen Unterfangen zu einem gewinnmaximierenden und Exklusivität wie Distinktion herstellenden Projekt zu werden. ; The presentation will be published as a chapter with the title "Open Access and Symbolic Gift Giving" in this anthology: Open Divide? Critical Studies on Open Access Editors: Ulrich Herb and Joachim Schöpfel Publisher: Litwin Books ISBN: 978-1-63400-029-1
The rise of open source online journals, free online courses, and other changes in the research and education environment, coined the "academic spring" by some commentators, represents an increasing trend in opening up the rules of access for research. Universities, libraries, publishers and even governments are paying attention to this new movement often referred to with the acronym A2K (access to knowledge).
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit den Open Access Repositorien (OAR) in den nordischen Ländern Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland. Hierzu wurden "Backgroundchecks" durchgeführt, die die Geschichte und die aktuelle Situation von Open Access (OA) in den vier Ländern beleuchten. Darauffolgend fand eine quantitative Analyse anhand von auf OpenDOAR und auf den Webseiten der OAR ermittelten Daten statt. Die Auswertung der Analyse zeigte große Unterschiede in der Menge und Größe der OAR. Auffällig ist beispielsweise, dass Norwegen zwar die meisten, allerdings auch die kleinsten OAR besitzt. Dänemark hält die durchschnittlich größten OAR vor. Andere Untersuchungskriterien waren die Standorte der OAR, OAR Typen, Institutionstypen, genutzte Software, Berliner Erklärung, Mehrwertdienste und Oberflächensprachen. Den letzten Teil der Arbeit bilden Experteninterviews mit je einem/r Experten/in aus jedem untersuchten Land. Sie bestätigten die Befunde und erbrachten zusätzliche Einsichten, z. B.: die Wege hin zu nationalen Richtlinien, die Notwendigkeit der Nachverfolgung von Forschungsförderermandaten und ein Trend hin zu Current Research Information Systemen (CRIS), die eine immer größer werdende Rolle in den nordischen Ländern spielen. In Dänemark und Finnland sind die Systeme bereits verbreitet, während in Schweden erst einige Universitäten ein solches System nutzen und Norwegens koordinierende Organisation CRIStin ein CRIS ist. Insgesamt kann geschlossen werden, dass die vier Länder sich auf einem guten Wege im Sinne von OA befinden und viel getan wird, um den nationalen Forschungsoutput frei zugänglich zu machen. Es gibt zumeist koordinierende Organe, die das Geschehen rund um OA in den Ländern führen. Zudem sind auch die Forschungsförderungsinstitutionen und die Regierungen zu großen Teilen daran interessiert die Entwicklung voranzutreiben. Belegen tun dies OA-Mandate, nationale Richtlinien und Gesetzesentwürfe sowie ambitionierte nationale OA-Ziele. ; This master's thesis deals with Open Access Repositories (OAR) in the Nordic countries Sweden, Norway, Denmark and Finland. For this, "background checks" were carried out, that examine the history of Open Access and the current Open Access situation in the four countries. Afterwards, a quantitative analysis of the data collected from OpenDOAR and the repository websites was conducted. The evaluation of this analysis showed big differences in the amount and size of OAR in the countries in question. It is striking for example that Norway has the biggest amount of OAR but also the smallest sized repositories. On average Denmark holds the largest OAR. Other criteria of examination were the location of the OAR, types of OAR, types of institutions, type of used software, the Berlin Declaration, provided value-added services and the interface languages. The last part of the thesis consisted of semi-structured interviews with one expert per examined country. These interviews confirmed the findings and offered additional insights such as the ways to national guidelines, the need for follow-ups on research funding mandates and a trend towards Current Research Information Systems (CRIS), which are becoming more and more important in the Nordic countries. These systems are already wide-spread in Denmark and Finland, whereas they are only used in a few universities in Sweden and in Norway only the coordinating organization CRIStin is a CRIS. All in all, it can be concluded that all four countries are well on track concerning OAR and that a lot has been done to make the national research output available for everybody. In most cases there are coordinating organs that lead the way for Open Access in the four countries. Furthermore, research funding institutions and the governments are interested in advancing the development. This is proven by Open Access-mandates, national guidelines and draft-laws as well as ambitious national Open Access-goals.
ABSTRACTDespite the absence of funding pressures that explicitly mandate a shift to open access (OA), Indonesia is a leader in OA publishing. Indonesia subscribes to a non‐profit model of OA, which differs from that promoted by Plan S. The penetration of bibliometric systems of academic performance assessment is pushing Indonesian scholars away from a local non‐profit model of OA to a model based on high publication charges. This article considers whether Plan S promotes or undermines the ability of Indonesian scholars to develop systems of OA adapted to local resource constraints and research needs.
Open Access' main goal is not the subversion of publishers' role as driving actors in an oligopolistic market characterised by reduced competition and higher prices. OA's main function is to be found somewhere else, namely in the ability to subvert the power to control science's governance and its future directions (Open Science), a power that is more often found within the academic institutions rather than outside. By decentralising and opening-up not just the way in which scholarship is published but also the way in which it is assessed, OA removes the barriers that helped turn science into an intellectual oligopoly even before an economic one. The goal of this paper is to demonstrate that Open Access is a key enabler of Open Science, which in turn will lead to a more Open Society. Furthermore, the paper argues that while legislative interventions play an important role in the top-down regulation of Open Access, legislators currently lack an informed and systematic vision on the role of Open Access in science and society. In this historical phase, other complementary forms of intervention (bottom-up) appear much more "informed" and effective. This paper, which intends to set the stage for future research, identifies a few pieces of the puzzle: the relationship between formal and informal norms in the field of Open Science and how these impact on intellectual property rights, the protection of personal data, the assessment of science and the technology employed for the communication of science. ; Trento LawTech Research Paper nr. 27
"Die viel zitierte finanzielle Krise in wissenschaftlichen Publikationssystemen wurde zu einem großen Ausmaß von der wissenschaftlichen Gemeinde selbst verursacht. In der Vergangenheit wurden die weltweite Veröffentlichung und der Vertrieb von wissenschaftlichen Ergebnissen an kommerzielle Publikationssysteme ausgegliedert. Die Kooperation funktionierte mehrere Jahrzehnte. Die Einführung von profitorientierten Marketing-Strategien in das nicht-existierende Marktgebiet 'Wissenschaft' führte zu einer Explosion von Kosten, insbesondere auf dem Gebiet der Zeitschriften und Journale. Universitäten sind nun in der absurden Situation, die Zeitschriften, in denen ihre eigenen Wissenschaftler veröffentlichen, nicht kaufen zu können. Im Gebiet der weit verbreiteten Internet-Kommunikation ist Papier nicht länger als Informationsträger notwendig, und daher ist die wissenschaftliche Gemeinschaft nicht länger abhängig vom traditionelle Publikationswesen. 'Open access' ist ein Prinzip, das Wissenschaftlern erlaubt, sowohl ihre Ergebnisse in für ihre Karriere wichtigen Zeitschriften zu veröffentlichen als auch die modernen Technologien für Vertriebswege zu benutzen. Open access bedeutet nicht, dass alles umsonst zur Verfügung steht." (Autorenreferat)
In einem gerade erschienenen Essay über Open Access (VALSINER, 2006) werden die Leser und Leserinnen mit einigen Behauptungen über eine die Zugänglichkeit von Veröffentlichungen faktisch nicht verbessernde Verschiebung der Publikationskosten von den Produzenten hin zu den Benutzern konfrontiert. Da konkrete, die Behauptungen unterstützende Instanzen und Fallstudien fehlen, zweifle ich, dass VALSINERs Kommentare in ihrer Abstraktheit, obwohl ich mit ihnen teilweise sympathisiere, unser Verständnis von Open Access weiterbringen können. Ich fordere eine differenzierende, konkrete Methode, um das Phänomen Open Access angemessen verstehen zu können und hierbei insbesondere die Frage, wer die Kosten trägt, die bei der Publikation von Forschungsresultaten anfallen.