"Um hochgesteckte wirtschaftliche Ziele zu erreichen, muß die UdSSR Konflikte im Produktionsbereich beilegen. In dieser Studie werden vornehmlich die eher verdeckten Konflikte angesprochen, die etwa im "Bremsen" durch Senkung von Gruppennormen der Produktivität oder im vorzeitigen Verlassen des Betriebs (Fluktuation) zutage treten. Wenn auch in der UdSSR konfliktreiche Arbeitsbeziehungen nicht zu offenen Streiks werden, wie z.B. in Polen, so ziehen sich doch viele Arbeiter aus dem Produktions- uns Privatleben zurück. Dies drückt sich u.a. in hohen Fehlzeiten, im Alkoholismus am Arbeitsplatz oder in einer Minderung der Produktivität aus. Relativ "friedlich" erscheinende Arbeitsbeziehungen bedeuten noch nicht gleichzeitig gelungene Stimulierung der Werktätigen. Deren Kontrolle wird auch zunehmend schwieriger, weil die Betriebe als "Minigesellschaften" verschiedene Möglichkeiten haben, Plankennziffern zu manipulieren und z.B. den Lohnfonds weitgehend nach eigenem Gutdünken festzusetzen, so daß sich informell doch betriebliche und Belegschaftsinteressen gegenüber staatlichen Planinteressen durchsetzen." (Autorenreferat)
"Um hochgesteckte wirtschaftliche Ziele zu erreichen, muß die UdSSR Konflikte im Produktionsbereich beilegen. In dieser Studie werden vornehmlich die eher verdeckten Konflikte angesprochen, die etwa im "Bremsen" durch Senkung von Gruppennormen der Produktivität oder im vorzeitigen Verlassen des Betriebs (Fluktuation) zutage treten. Wenn auch in der UdSSR konfliktreiche Arbeitsbeziehungen nicht zu offenen Streiks werden, wie z.B. in Polen, so ziehen sich doch viele Arbeiter aus dem Produktions- ins Privatleben zurück. Dies drückt sich u.a. in hohen Fehlzeiten, im Alkoholismus am Arbeitsplatz oder in einer Minderung der Produktivität aus. Relativ "friedlich" erscheinende Arbeitsbeziehungen bedeuten noch nicht gleichzeitig gelungene Stimulierung der Werktätigen. Deren Kontrolle wird auch zunehmend schwieriger, weil die Betriebe als "Minigesellschaften" verschiedene Möglichkeiten haben, Plankennziffern zu manipulieren und z.B. den Lohnfonds weitgehend nach eigenem Gutdünken festzusetzen, so daß sich informell doch betriebliche und Belegschaftsinteressen gegenüber staatlichen Planinteressen durchsetzen."