Die Auswirkung von Wertvorstellungen auf die politische Kultur
In: Die alte und die neue Welt: transatlantische Gespräche, S. 123-126
Der Beitrag befasst sich mit Rechten und Werten im transatlantischen Transfer. Dabei geht es um die Frage, welche Rolle das Recht und die ihm zugrunde liegenden Wertvorstellungen für die Art und Weise des gesellschaftlichen Zusammenlebens und damit letztlich für den Charakter des politischen Gemeinwesens haben. Um die Zukunftsfähigkeit der Politik- und Rechtssysteme westlicher Gesellschaften einschätzen zu können, gilt es - so die These des Autors - sich klarzumachen, dass diesen in den USA und Europa unterschiedliche Freiheitsvorstellungen und Individualitätsbegriffe unterliegen. Die amerikanische Kultur besitzt einen individualistischen Kern, und deshalb geht es darum, die Freiheit des Individuums, seine individuellen Rechte zu schützen. Dagegen wird das Individuum in Europa immer eingebettet in gemeinschaftliche Beziehungen gesehen. Aus diesem Denken entwickelte sich der europäische Wohlfahrtsstaat, der von vielen Amerikanern, so der Autor, als "reinster Sozialismus" wahrgenommen wird. (ICA2)