Abchasien und Südossetien: Russlands Intervention in Georgien (August 2008)
In: KAS-Auslandsinformationen, Heft 10, S. 59-83
"Der Einmarsch der Russen in Georgien im August 2008 ist das Resultat eines sehr komplexen Prozesses, in dessen Verlauf beide Seiten durchaus bewusst die Konfrontation gesucht haben. Während Moskau seit den Tagen seiner harschen Kritik an der amerikanisch-europäischen Kosovo-Politik die eingefrorenen südkaukasischen Konflikte - Berg Karabach, Südossetien und Abchasien - zu instrumentalisieren bestrebt war und in scharfer Form vor einem NATO-Beitritt Georgiens warnte, arbeitete die georgische Regierung, allen voran Präsident Saakaschwili, von Anfang an und im Glauben an die Unterstützung durch Washington auf den Konflikt mit Russland hin. Nun, nach dem völkerrechtswidrigen, von manchen NATO-Generälen indes als angemessen bewerteten Einmarsch Moskaus in der Region hat auch Tiflis seine Fehleinschätzung der Entwicklung erkannt, die nicht zuletzt eines bewirkt hat - die weitere Verschärfung der russisch-amerikanischen Konfrontation im Südkaukasus insgesamt." (Autorenreferat)