Intergenerativer Austausch im Ländervergleich: Ergebnisse aus dem Value-of-Children Projekt
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4915-4924
"Intergenerative Beziehungen in späten Familienphasen werden als soziale Austauschbeziehungen verstanden, die vor dem Hintergrund der jeweiligen kulturellen, sozioökonomischen, wohlfahrtsstaatlichen und demographischen Rahmenbedingungen ausgestaltet werden. Derlei Faktoren variieren im weltweiten Vergleich zum Teil erheblich, woraus unterschiedliche intergenerative Arrangements resultieren sollten. Im Mittelpunkt der Präsentation steht die wechselseitig erbrachte Unterstützung zwischen erwachsenen Kindern und ihren Eltern im Ländervergleich, wobei instrumentell-finanzielle sowie emotionale Unterstützung unterschieden werden. Es wird auf das Modell der 'Intergenerativen Solidarität' zurückgegriffen, dass daneben weitere Beziehungsaspekte ausdifferenziert, deren Ausgestaltung nicht unerheblich für das Erbringen intergenerativer Unterstützung ist: Die Gelegenheitsstruktur für intergenerative Hilfeleistungen, Art und Ausmaß des intergenerativen Kontaktes, die Beziehungsqualität und die normative Übereinstimmung hinsichtlich familialer Werte werden als besonders relevant erachtet. Sie selbst wiederum sind nicht zufällig, sondern werden von den eingangs genannten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst. Die empirische Bearbeitung der Thematik erfolgt unter Verwendung von Tochter-Mutter-Dyaden aus den Ländern China, Südkorea, Türkei, Indonesien, Deutschland, Südafrika und Indien. Entsprechende Daten wurden in den Jahren 2002/ 2003 im Rahmen der 'Value of Children Studie' erhoben. Zu beantworten gilt es die folgenden Fragen: Welche Länderunterschiede hinsichtlich der Unterstützung zwischen erwachsenen Töchtern und ihren Müttern lassen sich feststellen und welche Erklärungsfaktoren sind hierfür zu finden?" (Autorenreferat)