Der Ernst der Lage: Krieg, Kipppunkte, Kapitalismus
In: Perspektiven ds 39. Jahrgang, Heft 1 (2022)
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In: Perspektiven ds 39. Jahrgang, Heft 1 (2022)
In: Nomos eLibrary
In: Politikwissenschaft
Seit Ende Februar 2022 ist alles anders. Der in Europa überwunden geglaubte große territoriale Vernichtungskrieg gegen eine benachbarte Nation kehrte zurück, samt zugehöriger Kriegsverbrechen. Die völkerrechtswidrige russische Intervention in der Ukraine erwies sich als Katalysator, der den Ernst der Lage bewusst machte. Nichts ist mehr selbstverständlich, Zukunftsoptimismus ziemlich passé. Von Zäsur, Zeitenwende, Kollektivängsten und einer neuen Ära der Unsicherheit, der Bedrohung und des Niedergangs ist die Rede. Offensichtlich überlappen sich Krisen von weltweiter Bedeutung – zudem im Kontext ungeklärter Machtfragen, nachdem die Nachkriegsordnung vorüber ist und eine neue Weltordnung noch nicht entstanden ist, zudem begleitet von Erfolgen demokratischer Regression als Gegenmodell zur links-liberalen Moderne. Auch die globale Corona-Pandemie will einfach nicht enden. Und dramatische Kipppunkte der Klimakatastrophe und des Artensterben sind bereits in Sichtweite; die Selbstzerstörung des Globus, zuvorderst der Anstieg klimaschädlicher Treibhausgase in der Atmosphäre, setzt sich unvermindert fort. Der Kapitalismus wird krisenhafter: Partielle Deglobalisierung, Energiekrisen, gerissene Lieferketten, Inflation bzw. Stagflation, Wohlstandsverluste, Armut, Rückkehr des Hungers, globale Flüchtlingskrise (100 Mio Menschen derzeit auf der Flucht), gleichzeitig Reichtumsexplosion. Beginnt nun statt kooperativer multilateraler Lösungen der Weltprobleme eine globale Ära der - auch militärischen- Konfrontation, am Ende sogar bipolar zwischen "dem Westen", bei dem die Freiheit des Individuums im Zentrum stehen sollte, und den autokratisch-diktatorischen Regimen vor allem des Ostens?
In: Perspektiven ds 38. Jahrgang, Heft 2 (2021)
In: Nomos eLibrary
In: Politikwissenschaft
Ob die neue Bundesregierung das freiheitlich-ökosoziale Narrativ des gemeinsamen großen Aufbruchs («Mehr Fortschritt wagen») zu implementieren vermag oder ob sie ein durch das Wahlergebnis erzwungenes Zweckbündnis bleibt, wird die Praxis zeigen. Wie werden sich der soziale Kurswechsel durch die SPD, der konsequentere Klimaschutz der Grünen, die Digitalisierung und Modernisierung der FDP ergänzen? Möglich, dass jetzt wie 1969 und 1998 wieder eine Reformära beginnt, notwendig wäre diese ja allemal. Wieder enthält diese Ausgabe die unabhängigen jungen perspektiven, von Hendrik Küpper und Laura Loew verantwortet. Gerade angesichts der deutlichen Verjüngung der SPD-Bundestagsfraktion ist wichtig, dass diese Juso-Generation in ihrem frühen politischen Alltag nicht ihre Reflexionsfähigkeit verliert. Der Blick auf die Erfahrungen der Arbeiterbewegung, auf wissenschaftliche Debatten, kritische Gesellschaftsanalyse und programmatische Grundsätze, ja auf die Tradition des Demokratischen Sozialismus, mag hier hilfreich sein.
Perspektiven des Zusammenwachsens aus der Sicht der Bürger in
Ost- und Westberlin. Einstellungen zu Parteien, politischen
Institutionen und Organisationen.
Themen: Politikinteresse; Besuchshäufigkeit im Ost- bzw.
Westteil der Stadt; politische Partizipation; Einstellung zu
unkonventionellen Formen politischer Beteiligung;
Selbsteinstufung auf einem Links-Rechts-Kontinuum;
Postmaterialismus; Bewertung von Persönlichkeitsmerkmalen und
politischen Einstellungen (Skala); Rangfolge der wichtigsten
gesellschaftlichen Organisationen; Mitgliedschaft in
Organisationen und Gewerkschaften; wichtigste Forderungen
dieser Organisation und persönliche Wichtigkeit sowie
Effektivität des vertretenen Ziels; Parteinähe der erwähnten
Organisationen; Beurteilung der Verfassung und
Verfassungswirklichkeit; Vertrauen in ausgewählte politische
Institutionen; Beurteilung der Wende in der DDR; Präferenz für
eine Vereinigung oder Fortexistenz der beiden deutschen
Staaten; Bedingungen der Vereinigung (Skala); erwartete
materielle Nachteile für die Bundesbürger durch die
Vereinigung; Einstellung zu Ausländern und Nationalstolz
(Skala); wichtigste politische Probleme Berlins;
Problemlösungskompetenzen der politischen Parteien;
Zufriedenheit mit dem Bekanntenkreis; Gesprächspartner und
Thema bei Unterhaltungen über Politik; Initiator dieses Themas;
Medienrelevanz des Themas und Meinungsunterschiede mit dem
Gesprächspartner; politische Einstufung des Gesprächspartners
auf einem Links-Rechts-Kontinuum; generelle Übereinstimmung mit
den Meinungen des Gesprächspartners und den Meinungen des
sozialen Umfelds; Einstellung zu Repressionen des Staates gegen
die Bürger (Skala); wichtigste Informationsquellen über
Politik; allgemeine Fernsehdauer; Häufigkeit des Sehens von
Nachrichtensendungen; bewußte Auswahl und konzentriertes Sehen
von Nachrichtensendungen; Häufigkeit des Sehens politischer
Sendungen; Kabelfernsehempfang; Radiokonsum; Häufigkeit des
Hörens von Nachrichtensendungen; präferierte Radiosender;
Abonnement und Häufigkeit des Lesens von Tageszeitungen;
präferierte Tageszeitung; Lesen des politischen Teils, des
Lokalteils oder der Kommentare; Einschätzung der politischen
Orientierung der Zeitung; Beurteilung der Ausgewogenheit der
Fernsehberichterstattung und wahrgenommene Veränderungen in der
letzten Zeit; Einschätzung der gegenwärtigen und zukünftigen
Wirtschaftslage; Wahlverhalten bei der letzten Wahl zum
Abgeordnetenhaus; zukünftige Wahlabsicht und Parteipräferenz;
Parteisympathie und Parteiidentifikation; Vertrauen in die
Ehrlichkeit politischer Parteien; Herkunftsregion und Zeitpunkt
der Mobilität; Beschäftigung im öffentlichen Dienst; Vater im
öffentlichen Dienst; aktuelle Personalentwicklung im Betrieb;
Einschätzung des Arbeitsplatzrisikos; Berufstätigkeit des
Partners; Religiosität; Wohnstatus.
Im Ostteil wurde zusätzlich gefragt: Wahrnehmung und
Beurteilung des anderen Teils der Stadt; Häufigkeit des Besuchs
des anderen Stadtteils vor und nach dem Fall der Mauer;
Erwartungen an den Demokratisierungsprozeß in der DDR;
Beurteilung des bisherigen Weges der DDR; erwartete Folgen der
sozialen Marktwirtschaft für die DDR (Skala); persönliche
Folgen der Marktwirtschaft für den Befragten.
Im Westteil wurden folgende Fragen zusätzlich gestellt:
Benennung der Partei, über deren Wahlwerbung es eine anhaltende
Diskussion gab; Berechtigung der Empörung über den Werbespot
der Republikaner; erwartete Wirkung des Werbespots auf die
Wahlchancen der Republikaner.
Demographie: Alter; Geschlecht; Familienstand; Konfession;
Kirchgangshäufigkeit; Schulbildung; Berufsausbildung; Berufstätigkeit;
Berufsgruppenzugehörigkeit; Branche des Betriebs; Haushaltsgröße;
Gewerkschaftsmitgliedschaft.
Interviewerrating: Kooperationsbereitschaft und
Zuverlässigkeit des Befragten.
Zusätzlich verkodet wurde: Stichprobenart; Anwesenheit Dritter
beim Interview und deren Verwandtschaftsgrad zum Befragten;
Eingriffe in das Interview; Anzahl der Kontaktversuche;
Interviewdauer.
GESIS