Aufsätze - Politik und Emotion: Von Max Weber zur Zweiten Moderne
In: Zeitschrift für Politik: ZfP, Band 49, Heft 4, S. 424-448
ISSN: 0044-3360
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In: Zeitschrift für Politik: ZfP, Band 49, Heft 4, S. 424-448
ISSN: 0044-3360
In: Der Sozialstaat zwischen “Markt” und “Hedonismus”?, S. 75-92
In: Kursiv: Journal für politische Bildung ; Vierteljahresschrift, Heft 3, S. 42-44
ISSN: 1433-2000
In: Die Wiederentdeckung der Ungleichheit, S. 20-35
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 509-512
Der Beitrag beschreibt und illustriert einen spezifischen Entwicklungstrend, der als Übergang von der Logik des "Entweder-Oder" zur Logik des "Sowohl-als-auch" bezeichnet wird. In der Ersten Moderne ging es darum, binäre Schematisierungen und eindeutige Grenzen nach dem Modell der Differenzierung einzuüben und zu etablieren. Etwas ist entweder Natur oder Gesellschaft, entweder Arbeit oder Nicht-Arbeit, entweder rational oder emotional usw., wobei es darauf ankam, die Grenzen immer klarer und eindeutiger zu machen. Unter den Bedingungen reflexiver Modernisierung hingegen werden die "Entweder-Oder" Grenzziehungen unscharf. Die Dinge lassen sich nicht mehr einfach binär schematisieren, sondern sie können sowohl das eine als auch das andere sein. So leben wir sowohl in Deutschland als auch in Europa, wobei es zunehmend schwieriger wird, diese Sphären voneinander abzugrenzen. So ist der Nationalstaat nicht die einzige Möglichkeit der institutionellen Umsetzung des Prinzips der Staatlichkeit; es gibt nicht die Familie, sondern höchst unterschiedliche Möglichkeiten familialer Vergemeinschaftung, und die Realisierung der Arbeitsgesellschaft läuft nicht auf eine Homogenisierung, sondern auf eine Heterogenisierung der Arbeit hinaus. (ICA2)
"The study by Andreas Hirseland and Werner Schneider deals with the meaning and the structural change in individualisation in the modern period and aims at spelling out, in a more comprehensive way, the connection between the institutional level and the subject level (...) They explain the changing arrangement of being directed either by oneself or from the outside using the example of the development of the welfare state. Modernisation is reflected in the successive conversion from a providing and caring system to a preempting, activating regime that in itself points to a new thrust towards individualisation. The focus of welfare state policy is no longer classical rights of protection; it is a question of an 'activating individualisation', namely of according individual rights within a universal working society. While, within the framework of the first modern period with its formation of centralized states, the differentiation between public and private, the normal working relationship, and the normal biography, it was still a question of creating and maintaining an overall social body by means of the institutional disciplination of the individual body, today the all-encompassing implementation of a new type of subjectivity seems to be in the foreground. In this connection the old institutions of power of external disciplination and control join up with the earlier 'opposing powers' autonomy and freedom, in that their striving for autonomy is redirected and asserted even against resistance. In this way the labour market and welfare state reforms of the last years show that the formerly 'controlled' subject is freed from old controls in accordance with the new institutional direction and is subjected to an imperative 'care of himself' (see Foucault 1989). Under the motto 'Fordern und Fördern' (encouragement plus obligations) as well as 'Hilfe zur Selbsthilfe' (help towards self-help) the technologies of the self become reflexive-modern and point to totalizing autonomy attributions and further to the radicalized and unsecured responsibility of self-reliant 'creating of oneself' as a member of the working community." (Text excerpt, IAB-Doku) ((en))
In: Zeitschrift für Familienforschung: ZfF = Journal of familiy research, Band 17, Heft 2, S. 129-143
ISSN: 2196-2154
"Der Autor präsentiert Ergebnisse aus dem Projekt 'Mobilitätspioniere. Zum Strukturwandel der Mobilität unter den Bedingungen reflexiver Modernisierung' im Münchner Sonderforschungsbereich 536. Er beschreibt unterschiedliche idealtypische Strategien von 'Mobilitätsmanagement', wobei er den Akzent auf die Beschreibung von Konstellation von Mobilität und Immobilität, Bewegung und Bewegungspotenzialen (Motilität) legt. Er wirft die Frage auf, ob die gezeigten subjektorientierten Strategien im Umgang mit dem Mobilitätsdruck der Moderne eine veränderte Perspektive auf den strukturellen Wandel im modernen Mobilitätskonzept und der Mobilitätspraxis eröffnen. Die Relevanz dieser Frage und der empirischen Ergebnisse wird hier vor dem gesellschaftsdiagnostischen Hintergrund der Theorie reflexiver Modernisierung diskutiert. Als Fazit im Hinblick auf weiterführende Forschungen schlägt der Autor eine Unterscheidung von Transit- und Connectivity-Räumen vor. Dadurch werden die neuen Konfigurationen aus räumlicher, sozialer und virtueller Mobilität unter den Bedingungen reflexiver Modernisierung sinnvoll erforschbar." (Autorenreferat)
In: Macht und Herrschaft in der reflexiven Moderne, S. 47-66
"Differenzierung" und "Entgrenzung" sind zwei grundlegende Paradigmen der soziologischen Selbstthematisierung der Moderne. Sie bezeichnen zwei unterschiedliche Perspektiven auf ein und denselben Entwicklungsprozess. Betrachtet man die Modernisierung der Moderne aus dem Blickwinkel des Differenzierungsparadigmas, so erscheinen Entdifferenzierungen als Anomalien und Ausnahmen. Aus der Perspektive des Entgrenzungsparadigmas entgegen stellen sie sich als Hinweis auf grundlegend veränderte Strukturbildungen dar, die auch und gerade für die Strukturierung von Macht und Herrschaft von Bedeutung sind. Die in der Durchsetzung der Ersten Moderne tief eingeschliffenen Unterscheidungen wie die Kontrastierung von Macht und Freiheit und die Gegenüberstellung von Macht und Herrschaft erodieren. So werden Hybride von Macht und Freiheit einerseits und Macht und Herrschaft andererseits sichtbar, die systematisch an Bedeutung gewinnen. Andererseits läuft diese Entwicklung keineswegs auf eine grenzenlose Auflösung aller Grenzen hinaus; sie wirft vielmehr die Frage auf, wie und in welcher Form neue Abgrenzungen gezogen werden können, damit Herrschaft ihren Legitimationsanspruch behält und nicht zur negativen Macht wird. (ICE2)
In: Neue soziale Bewegungen: Forschungsjournal, Band 20, Heft 2, S. 102-110
ISSN: 0933-9361
"Am Beispiel der 1895 gegründeten Naturfreunde werden Identifikationsprozesse analysiert, die sich mit dem Verfall der Klassenstruktur bzw. der Auflösung bestimmter Milieus nicht mehr auf klare Differenzierungen und trennscharfe Grenzen berufen können. Im Mittelpunkt der historisch orientierten Analyse stehen Zugehörigkeitskonstruktionen, die auf programmatischer und organisatorisch alltagspraktischer Ebene untersucht werden. Mit der Methode der doppelten Lesart wird verdeutlicht, dass die Naturfreunde ein gutes Beispiel für das Nebeneinander traditionaler wie auch reflexiv-moderner Strategien von Institutionen darstellen. Typisch ist ein historisch angelegter, hierarchischer Pluralismus, eine virtuose Verschränkung von Alternativen und damit eine Polyvalenz der Orientierung heute. Dies erklärt die Anpassungsfähigkeit der Naturfreunde und gibt Hinweise darauf, warum sie nicht an der Spitze von Veränderungsprozessen standen. Das Beispiel zeigt auch, wie nach dem Verlust der Bindungskraft einer traditionalen Wir-Erzählung (als Teil der Arbeiterkultur) ein Übergang zu einer neuen Wir-Konstruktion (als Teil einer globalen Nachhaltigkeitsbewegung) erfolgt. Tradition kann demnach auch als rekodierbare Sinnressource genutzt werden: Elemente der Vereinsgeschichte können so rekodiert werden, dass sie individualisierungsadäquat und zukunftssichernd gelesen werden können." (Autorenreferat)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 54, Heft 3, S. 417-443
ISSN: 0023-2653
"Die Theorie der reflexiven Modernisierung von Ulrich Beck geht von der Annahme eines seit den 1970er Jahren stattfindenden Epochenwandels von der 'Ersten' zur 'Zweiten Moderne' aus und versucht, diesen Epochenwandel durch die Entwicklungsdynamik der Entgrenzung zu erklären. Die 'lineare' Modernisierung der 'Ersten Moderne' wird von der 'reflexiven' Modernisierung der 'Zweiten Moderne' abgelöst. In diesem Aufsatz werden die Grundannahmen der Theorie reflexiver Modernisierung systematisch einer kritischen Prüfung im Hinblick auf ihre empirische Tragfähigkeit geprüft. Im Einzelnen geht es um die Fragen, ob sich Zeitdiagnose als Grundlage der Modernisierungstheorie eignet, ob sich die 'Zweite Moderne' in der Tat durch gesteigerte Risikoproduktion von der 'Ersten Moderne' unterscheidet, und zwar im Hinblick auf Wissenschaft, Technologie und private Lebensführung, ob sich die 'Zweite Moderne' durch ein gesteigertes Risikobewusstsein und durch eine Steigerung von Pluralität auszeichnet, ob Entgrenzung die Ursache des konstatierten Epochenwandels ist und ob eine verlässliche Risikokontrolle auf den vorhandenen Pfaden der Modernisierung möglich ist oder einen epochalen Institutionenwandel verlangt." (Autorenreferat)
In: Raisons d'agir 9
In: Neue soziale Bewegungen: Forschungsjournal, Band 20, Heft 2, S. 102-110
ISSN: 0933-9361
Processes of self-definition in a context of socio-structural change are analyzed & exemplified by the environmental organization 'Naturfreunde,' (Friends of Nature), founded in 1895 in the working class milieu. Due to modernization & the dissolving of milieus, the self concept of the organization cannot be grounded in clear differences & borders. Renate Hofer focuses on the constructions of belonging, which are analyzed on the level of programs & in everyday action. Traditional as well as modern-reflexive strategies coexist in the organization. Typical is a historically fashioned, hierarchical pluralism, an virtuous entanglement of alternatives & a polyvalence today. This demonstrates their ability of adoption & explains why they were not forerunners in processes of change. It also exemplifies how after the loss of the traditional bonding-force in the working class milieu, a new identity construction is implemented by redefining the organizations history. References. Adapted from the source document.
In: Kursiv: Journal für politische Bildung ; Vierteljahresschrift, Heft 3, S. 42-43
ISSN: 1433-2000
In: Interculture journal: Online-Zeitschrift für interkulturelle Studien, Band 2, Heft 6
ISSN: 2196-9485, 1610-7217
Ein allgemeiner Überblick über das Panorama von Zusammenschlüssen internationaler bzw. multinationaler Konzerne im Rahmen der letzten Globalisierungswelle um die Jahrhundertwende reicht aus, um den Eindruck zu verschaffen, dass weder die Managementinstrumente noch die Philosophie, die hinter den Prozessen der Zusammenschließung von Unternehmen stehen, über die geeignete Komplexität und Schärfe verfügen, um das Boot mit Sicherheit durch den Sturm in den Hafen zu bringen. Vor diesem Hintergrund erscheinen eine neue Beleuchtung der Realität, ein entsprechender Wandel der Denkweisen der Manager und die Entstehung von neuen Positionen im Organigram mit besonderen Qualifikationen für die Begleitung der Integration unabdingbar.