Steigende zeitliche, physische und psychische Arbeitsbelastungen können die Qualität und die Stabilität von Partnerschaften und Familien bedrohen. In unserem Beitrag vergleichen wir, wie dadurch Work-Family-Konflikte, belastender Streit innerhalb der Partnerschaft und das Trennungsrisiko beeinflusst werden. Wir erklären diese Beeinträchtigungen zum einen über individuelle Belastungen im Erwerbsleben, zum anderen über partnerschaftliche Muster der Beteiligung an der Erwerbsarbeit und Hausarbeit. Empirische Basis sind die Studie "Beschäftigungsverhältnisse als sozialer Tausch" sowie das Sozio-oekonomische Panel. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Qualität als auch die Stabilität von Partnerschaften durch hohe Erwerbsarbeitsbelastungen negativ beeinfl usst werden, aber in je unterschiedlicher Weise.
Der UN-Sicherheitsrat ist das mächtigste Organ der Vereinten Nationen, er trägt die Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit. Seine Zusammensetzung entspricht aber noch immer den Machtverhältnissen der Nachkriegszeit. Daher wird schon seit Jahrzehnten in Wissenschaft und Politik über eine institutionelle Reform des wichtigsten UN-Gremiums diskutiert. Die Autorin liefert die erste umfassende Untersuchung zu diesem Themenfeld. Die Studie verdeutlicht zunächst die Reformbedürftigkeit des Weltsicherheitsrates. Dann werden die verschiedenen Modelle für eine Neugestaltung und Umstrukturierung eingehend analysiert. Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die Auswirkungen der geplanten Reform auf die internationale Ordnung und die globale Sicherheitsarchitektur. Die Neuerscheinung richtet sich nicht nur an Völkerrechtler und Politikwissenschaftler, sondern auch an Diplomaten und politische Entscheidungsträger
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"Mit dem Lobbyismus ist es wie mit dem Internet: Man erfährt viel, die Qualität garantiert einem aber keiner. Da muss man selbst lernen, zu gewichten." (Gudrun Schaich-Walch, langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete) Dieser Satz einer Abgeordneten des Deutschen Bundestages verdeutlicht zum einen die Schwierigkeit, sich in der Informationsflut der heutigen Zeit zurechtzufinden und zum anderen die Notwendigkeit, sich intensiv mit der Aufbereitung von Informationen und deren Auswirkungen zu beschäftigen. Im Rahmen der vorliegenden Dissertation soll genau dies für die Arbeit der fünf großen Pharmaverbände in Deutschland geschehen, deren Tätigkeit als Interessenvertreter der pharmazeutischen Industrie auch als Lobbyismus im ursprünglichen Sinne des Wortes bezeichnet werden kann. Es handelt sich hierbei um den Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH), den Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA), den Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI), den Deutschen Generikaverband e.V und Pro Generika e.V. Da die Aufgaben im Gesundheitswesen und damit auch die Arbeitsbereiche der Pharmaverbände äußerst vielschichtig sind, wird mit den Gesetzgebungsverfahren zu den Novellen des Arzneimittelgesetzes (AMG) ein spezieller Teilaspekt der Verbandstätigkeit beleuchtet.
Hauptbeschreibung Gesundheitsmärkte sind Wachstumsmärkte, die nicht mehr an den nationalen Grenzen halt machen. So nimmt der EU-Binnenmarkt für Gesundheitsdienstleistungen langsam Gestalt an. Dagegen ist man auf WTO-Ebene im Rahmen des Dienstleistungshandelsabkommens GATS davon noch weit entfernt, auch wenn das GATS langfristig ebenfalls einen höheren Grad an Marktöffnung anstrebt. Vor diesem Hintergrund behandelt die Autorin Chancen und Risiken des GATS für das deutsche Gesundheitssystem am Beispiel der gesetzlichen Krankenversicherung. Dies wird u.a. untersucht am Maßstab des Rechts auf Gesundheit, dessen Grundprinzipien Pfeiler der deutschen gesetzlichen Krankenversicherung sind. Ergebnis der Arbeit ist, dass das GATS eine Reihe von Instrumenten zur abgestuften Anwendung seiner Handelsgrundsätze im Gesundheitsbereich bietet. Damit kann dem besonderen Daseinsvorsorgecharakter der deutschen gesetzlichen Krankenversicherung grundsätzlich Rechnung getragen werden. Inhaltsverzeichnis Einführung: Perspektiven internationaler MarktöffnungGang der Untersuchung1. Begriff der Gesundheitsdienstleistungen im GATSBegriffsvielfalt im Mehrebenensystem - Begriffsbestimmung im EU-Recht - Enumerative Begriffsbestimmung im GATS2. GATS-handelsrelevante Regulierung von GesundheitsdienstleistungenRegulierungsbegriff und verwandte Konzepte - Regulierungsziele - Regulierungsinstrumente3. Anwendung und Auswirkungen des GATS auf die gesetzliche KrankenversicherungAuslegung des GATS im internationalen Mehrebenensystem - Anwendungsbereich des GATS - Pflichten des GATS als Rahmen nationaler Gesundheitsregulierung - Würdigung der Ergebnisse im Lichte des Rechts auf GesundheitThesen und ZusammenfassungAnhang 1-5Literatur- und Stichwortverzeichnis.
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Altert die Bevölkerung, wirkt sich dies auch auf die Finanzierung der Gesetzlichen Rentenversicherung aus. Muss eine zunehmende Zahl von Rentnern von tendenziell weniger Beschäftigten finanziert werden, steigt die durchschnittliche Belastung für den einzelnen Arbeitnehmer. Dem hat die Politik bereits in der Vergangenheit Rechnung getragen, indem in mehreren Reformschritten die Rentenberechnung modifiziert wurde. Gibt es im Verhältnis mehr Rentner als Beitragszahler, nehmen nicht nur die Rentenversicherungsbeiträge zu. Gleichzeitig steigen auch die Renten langsamer als die Löhne. Dadurch wird nicht nur eine Generation mit den Folgen des demografischen Wandels belastet. Darüber hinaus wurde als dritte Stellschraube die Regelaltersgrenze verändert: Sie wird in den nächsten Jahren schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Allerdings zeigen Berechnungen verschiedener Autoren, dass ein Ansteigen der Altersgrenze auf 67 alleine die Auswirkungen des demografischen Wandels voraussichtlich nicht vollständig kompensieren kann, so dass Beitragssatz und Rentenniveau vollkommen stabil bleiben. Hier wird simuliert, wie sich eine höhere Regelaltersgrenze auf die Finanzierung der Rentenversicherung auswirken kann. Die Ergebnisse weisen in dieselbe Richtung wie die anderer Studien: Unter der Annahme, dass künftig nicht alle Beitragszahler bis zur Regelaltersgrenze arbeiten können, kann zwar selbst ein Anstieg über die 67 Jahre hinaus die Folgen der Bevölkerungsalterung auf die Rentenversicherung nicht vollständig aufheben. Umgekehrt zeigt sich aber sehr wohl ein positiver Effekt auf Beitragssatz und Rentenniveau.
Seit der 2012 ins Leben gerufenen chinesischen Antikorruptionskampagne kam es zu wissenschaftlich viel diskutierten strafrechtlichen Modifikationen im Korruptionsbereich, wobei die zivilrechtlichen Auswirkungen weitgehend unbeachtet blieben.Dieses Werk widmet sich der vertragsrechtlichen Seite der Korruption im chinesischen Recht. Neben der Frage der Wirksamkeit und Nichtigkeit betroffener Verträge werden die in Betracht kommenden Ansprüche und Rechte sowie die vertragsrechtlichen Reaktionsmöglichkeiten eingehend dargestellt. Trotz diesem vertragsrechtlichen Schwerpunkt werden auch die Korruptionsdelikte im chinesischen Straf- und Wettbewerbsrecht umfassend behandelt, um dem Leser ein Gesamtbild der rechtlichen Korruptionsthematik in China zu vermitteln.Die Thematik ist sowohl für Juristen, die rechtsvergleichende Forschungen aufnehmen, als auch für Unternehmen, die im Geschäftsverkehr mit China aktiv sind interessant.
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Die Arbeit berichtet über Ergebnisse einer Langzeitstudie aus Bremen, bei der die Entwicklung der Armutsbevölkerung, die Sozialhilfe bezieht, untersucht wurde. Die Analyse der Sozialhilfeakten von zwei Bremer Kohorten, die 1983 bzw. 1989 erstmals Sozialhilfe beantragt haben, zeigt die Einflüsse von gewandelten Familienformen, Migration und Arbeitsmarktentwicklungen auf die Struktur der Sozialhilfeempfänger. Anfang der 80er Jahre wird die Zusammensetzung insbesondere durch den Strukturwandel am Arbeitsmarkt beeinflußt, Ende der 80er Jahre sind es verstärkt Auswirkungen infolge der Zuwanderung. Die Entwicklungen zeigen neue Armutsrisiken, jenseits der Sicherungsbereiche der Sozialversicherungssysteme. Die klassischen Gruppen in der Sozialhilfe, wie Alleinerziehende, Frauen allgemein und Haushalte mit Kindern, bleiben im Zentrum der Sozialhilferisiken und weisen eine längere Sozialhilfedauer auf. (pra)
Das weltweite Wanderungsgeschehen nimmt zu und wird vielfältiger. Getrieben von wachsenden wirtschaftlichen, demographischen und politischen Ungleichheiten verlassen immer mehr Menschen ihre Heimat und suchen an anderen Orten innerhalb oder außerhalb ihres Heimatlandes sichere oder bessere Lebensperspektiven. Im Mittelpunkt des Beitrags stehen die politischen Herausforderungen, die diese Wanderungen mittelfristig für die europäischen Staaten darstellen werden. Welche Trends kennzeichnen derzeit das globale und europäische Wanderungsgeschehen? Welche Entwicklungen sind in der nächsten Dekade zu erwarten? Vor welchen politischen Herausforderungen stehen die EU-Mitgliedstaaten in globaler, europäischer und nationaler Hinsicht? Und sind die Mitgliedstaaten auf diese Herausforderungen vorbereitet? Verfügen sie über die notwendigen Strategien, Konzepte und Instrumente, um die Chancen der Wanderungsbewegungen zu nutzen und ihre Risiken zu begrenzen? (ICB2)
Zahlreiche polnische Großstädte, welche Jahrzehnte lang unter einer Wohnungsnot gelitten hatten, erleben seit der Jahrhundertwende einen Wohnungsbauboom. Das Angebot an neu gebauten Wohnungen hat enorm zugenommen, die Wohnkosten sind rasch gestiegen. Dieser Aufschwung wurde vor allem durch einen hohen Anteil von Menschen im Alter der Haushaltsgründung, den Zuzug junger Menschen aus dem ländlichen Raum, die steigende Kaufkraft der Bevölkerung sowie durch die wachsende Rolle der Projektentwickler verursacht. Im folgenden Beitrag werden die sozialräumlichen Auswirkungen des "Wohnungsbooms" am Beispiel der Stadt Poznań (Posen) analysiert. Die fünftgrößte Stadt Polens hat 557.000 Einwohner, darunter zahlreiche junge Leute und Studenten. Allein im Jahre 2008 wurden in Poznań rund 3.300 neue Wohnungen fertig gestellt. In der wesentlich größeren deutschen Hauptstadt Berlin gab es im Vergleich dazu im selben Jahr nur rund 3.800 Baufertigstellungen. Aufgrund der Wirtschaftskrise ist die Wohnungsnachfrage in Poznań gegenwärtig zwar gesunken, langfristig jedoch ist weiterhin Wachstum zu erwarten. Durch des "Wohnungsbooms" verändert sich die Struktur der Stadt. Im Zeitraum von 1999-2008 hat sich der Wohnungsbestand von Poznań um fast 15% vergrößert. Neue Wohnkomplexe entstehen im ganzen Stadtgebiet: in der Innenstadt, in den Großsiedlungen und vor allem am Stadtrand. Aufgrund der hohen Preise nehmen sowohl Segregations- als auch Suburbanisierungsprozesse zu. Der Wohnungsbauboom ist eine Herausforderung für die Stadtentwicklungspolitik - vor allem für die Verkehrs- und Infrastrukturplanung. (Autorenreferat)
Viele der mittelost- und südosteuropäischen Länder haben mit der Migration ihrer Staatsbürger nach Westeuropa zu kämpfen und beklagen den brain drain ihrer jungen und gut ausgebildeten Generation. Dieses Buch widmet sich der Migration bulgarischer Staatsbürger nach Deutschland und analysiert die positiven sowie negativen Auswirkungen der Migration auf Bulgarien als Herkunftsland selbst. Es werden die Daten, Personengruppen und Ursachen der Migration unter Berücksichtigung der Push- und Pull-Faktoren beider Länder seit dem EU-Beitritt 2007, insbesondere seit der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit 2014, analysiert. Ferner steht die Frage im Vordergrund, wie der bulgarische Staat und die Zivilgesellschaft mit dem Phänomen der Massenmigration umgehen und was zusätzlich getan werden könnte, um die Migration gezielter zu steuern und so mehr Bulgaren für eine Zukunft in der Heimat zu begeistern.
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Eine qualitative Untersuchung zu Auswirkungen kritischer Lebensereignisse Geschwisterbeziehungen dauern typischerweise länger an als Beziehungen zu Eltern, Lebenspartner*innen und Freund*innen; sie stellen somit die längsten sozialen Beziehungen im Leben des Menschen dar. Geprägt werden sie vom elterlichen Verhalten, dem Umfeld, dem Alter und Geschlecht. Im Lebensverlauf können sich Geschwister sowohl gegenseitig unterstützen als auch Konflikte oder Rivalitäten austragen. Kritische Lebensereignisse erschüttern im Lebensverlauf das bisher gewohnte Leben. Die Frage, ob sie sich auf Geschwisterbeziehungen in positiver, negativer oder keinerlei Hinsicht auswirken, steht im Mittelpunkt dieser Arbeit. Damit wird die im deutschsprachigen Raum bestehende Forschungslücke zu Geschwisterbeziehungen im Alter verkleinert. Untersucht wurde, ob es hemmende oder fördernde Faktoren gibt, die in unterschiedlichen Typen der Geschwisterbeziehungen deutlich werden. Gerade im Alter können die Beziehungen zu Geschwistern im oft kleiner werdenden sozialen Netzwerk eine besondere Rolle spielen und großen Einfluss auf Lebenszufriedenheit und Wohlbefinden haben. Interviewt wurden 23 Teilnehmer*innen im Ruhestand, die mindestens ein lebendes Geschwister haben. Die Ergebnisse zeigen die Vielfalt und Komplexität der Aspekte der Geschwisterbeziehungen auf. Je nach Qualität der Geschwisterbeziehungen – positiv, loyal oder negativ – wirken sich kritische Lebensereignisse unterschiedlich aus: In positiv geprägten Beziehungen kann es zu einer Zunahme von Nähe oder einer Weiterführung der Beziehung wie zuvor kommen. Loyale Beziehungen verändern sich kaum. Bei negativ ausgerichteten Beziehungen kommt es durch kritische Lebensereignisse zu keiner Annäherung. Ein Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Typen der Geschwisterbeziehungen und den Auswirkungen kritischer Lebensereignisse konnte nachgewiesen werden. In der Analyse der fördernden und hemmenden Faktoren der Geschwisterbeziehungen auf die Beziehungsqualität ist vor allem das elterliche Verhalten in der Kindheit zu nennen. Im Lebensverlauf sind gleiche oder unterschiedliche Interessen, Unterstützungsleistungen und Erfahrungen, die Rolle der Partner*innen und die aktive Gestaltung der Beziehung durch die Geschwister bedeutsam.