"Enhancing policy coherence for development, recognized as a goal by the German Government, means that other policies must share responsibility with development policy for achieving such overriding development objectives as reducing poverty and securing our common future and, to this end, become more coherent. This study, which is based on a more comprehensive report commissioned by the German Ministry for Economic Cooperation and Development, considers the justification for, the recognition and scope of and the limits to the goal of enhancing policy coherence for development and then, against the background of international experience, explains that, if this goal is to be achieved, complex 'coherence management' will be needed. The study presents a number of recommendations on how to put this into practice." (author's abstract)
""Die Studie widmet sich dem Potenzial für Strategische Allianzen zwischen Privatwirtschaft und EZ. Erstmals werden hier Förderprogramme für Strategische Allianzen in der deutschen und internationalen EZ und in anderen Bereichen von Politik und Wirtschaft vergleichend analysiert und Fallbeispiele erfolgreicher Allianzen dokumentiert. Neben zwei 'Leuchtturmprojekten' (Durchsetzung von Sozialstandards in der Bekleidungsindustrie bzw. eines Codes of Conduct für die gesamte Kaffeewirtschaft), die international angelegt sind, besonders viele gesellschaftliche Akteure einbinden und weit reichende Wirkungen erwarten lassen, werden 13 weitere, neu entstehende Allianzen vorgestellt. Die Autorin argumentiert, dass öffentlich-private entwicklungspolitische Allianzen zwar recht aufwendig zu steuern sind und einen langen Atem erfordern, dafür aber wesentlich signifikantere Wirkungen erzielen können als kleine Projektlösungen, von denen das BMZ in den letzten Jahren im Rahmen der sog. 'PPP-Fazilität' über 1000 gefördert hat. Sie plädiert daher für systematische Anstrengungen, um besonders viel versprechende PPP-Projekte zu stärker strukturbildenden Multiakteurs-Allianzen weiterzuentwickeln. Diese Empfehlung wird vom BMZ unterstützt." (Textauszug)
"Der von der Bundesregierung national wie international anerkannte entwicklungspolitische Kohärenzanspruch bedeutet, dass neben der Entwicklungspolitik auch andere Politiken eine Mitverantwortung für die Erreichung übergeordneter Entwicklungsziele wie Armutsbekämpfung und globale Zukunftssicherung haben und in dem Sinne kohärent sein sollen. Die vorliegende Studie, die auf einem umfassenderen Gutachten für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beruht, befasst sich mit der Begründung und der Anerkennung sowie der Reichweite und den Grenzen des entwicklungspolitischen Kohärenzanspruchs und legt dann im Lichte internationaler Erfahrungen dar, dass zu seiner Umsetzung ein komplexes 'Kohärenzmanagement' erforderlich ist. Die Studie formuliert dazu eine Reihe von Empfehlungen." (Autorenreferat)
"In Deutschland hat die Entwicklungspolitik der Europäischen Union (EU) keinen guten Ruf. Immer wieder finden Klagen über ihre angebliche Ineffizienz den Weg in die Presse. Dabei gibt es nur wenige sorgfältige Untersuchungen über die Leistungsfähigkeit des Gebers EU - insbesondere im Vergleich zu anderen Gebern. Die vorliegende Studie schließt diese Lücke zumindest für einen wichtigen Teil der gegenwärtigen Entwicklungszusammenarbeit: Budgethilfe. Budgethilfen sollen die Effizienz, Effektivität und Signifikanz der EZ steigern. Dabei hängt der Erfolg oder Misserfolg des Instruments sowohl von den Rahmenbedingungen in den Partnerländern als auch von der Einbettung der Budgethilfe in die Programme der Partner ab. Fragen der Ausgestaltung von Budgethilfen rücken zunehmend in den Mittelpunkt der Diskussion. Die Studie arbeitet die zentralen Elemente des EU-Budgethilfekonzepts heraus und analysiert sie im Hinblick auf die Ziele und Risiken der Budgethilfevergabe. Ferner wird untersucht, inwieweit das EU-Budgethilfekonzept tatsächlich umgesetzt wird. Es stellt sich heraus, dass die EU bei der Vergabe von Budgethilfe sowohl konzeptionell fundiert als auch seriös agiert." (Autorenreferat)
Im September 2000 verabschieden 189 unabhängige Staaten im Rahmen der 55. Generalversammlung der UN in New York die Millennium Declaration. Im Anschluss an den Millenniumsgipfel extrahiert eine Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern der UN, der Weltbank, der OECD und anderer internationalen Organisationen zusammensetzt, einige messbare Zielvorgaben aus der Millennium Declaration. Dabei ergibt sich eine Liste von acht sogenannten Millennium Development Goals (MDGs), die im Wesentlichen auf zwei Kapiteln der Millennium Declaration beruhen: dem Kapitel 'Entwicklung und Armutsbekämpfung' sowie dem Kapitel 'Schutz der gemeinsamen Umwelt'. Diese Vorgaben untersuchend, verfolgt der Beitrag drei Ziele: In einem ersten Schritt wird die Bedeutung der Millennium Development Declaration und der MDGs in der internationalen Entwicklungsdebatte im historischen Kontext dargestellt. Der zweite Schritt erläutert, welche Risiken und Chancen mit den MDGs verbunden sind. So bestehen unter anderem die Risiken (1) eines verengten Entwicklungsbegriffs, (2) einer Input- statt Effizienz-Orientierung, (3) einer unzureichenden Verankerung des Nachhaltigkeitsgedankens und (4) einer Vernachlässigung von Multikausalitäten. Zu den Chancen zählen die Möglichkeiten (1) der Synergien, Harmonisierung und Kontinuität, (2) der Ergebnisorientierung sowie (3) des Interesses und der Zustimmung der Öffentlichkeit. Im dritten Schritt wird diskutiert, welche Konsequenzen sich aus den internationalen Zielen für Deutschland und für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit ergeben. Dazu gehören (1) die Herstellung einer Kohärenz zwischen der Entwicklungspolitik und anderen außenwirksamen Politiken, (2) die Armutsorientierung, (3) die Wirksamkeit sowie (4) Geber-Koordination und Alignment der Entwicklungszusammenarbeit. (ICG2)
In Usbekistan ist ein Desertifikationsprozess zu beobachten, der häufig durch ungeeignete landwirtschaftliche Produktionsmethoden verursacht wird. Die meisten der heute in der usbekischen Landwirtschaft bestehenden nicht nachhaltigen Nutzungsmuster haben ihren Ursprung in den institutionellen Rahmenbedingungen der sowjetischen Zeit. Der mit der Unabhängigkeit Usbekistans verbundene Transformations- und Reformprozess stellt eine Gelegenheit dar, diese Nutzungsmuster zugunsten nachhaltiger Strukturen und Produktionsmethoden zu ändern. Vor diesem Hintergrund untersucht die Studie den gegenwärtigen Stand der Reformen einschließlich der institutionellen Rahmenbedingungen und zeigt einige Perspektiven für mögliche weitere Schritte auf. Die Arbeit beruht hauptsächlich auf der Auswertung von Sekundärquellen. Daneben werden 2003/2004 Interviews sowohl mit Vertretern der Wissenschaft als auch der entwicklungspolitischen Praxis geführt. Der erste Schritt dient der Darstellung der konzeptionellen Herangehensweise. Dabei wird auf das Konzept der nachhaltigen Entwicklung zurückgegriffen, dessen drei Dimensionen ökonomische Effizienz, ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit durch die politische Dimension ergänzt werden. Um die institutionellen Rahmenbedingungen bewerten zu können, die erheblichen Einfluss auf den gesamten Entwicklungsprozess und seinen Erfolg haben, werden institutionenökonomische Überlegungen einbezogen. In einem zweiten Schritt folgt zunächst eine allgemeine Charakterisierung des usbekischen Agrarsektors. Anschließend wird der Transformationsprozess, der bisher in der usbekischen Landwirtschaft stattgefunden hat, dargestellt. In diesem Zusammenhang liegt besonderes Gewicht auf der Entwicklung der institutionellen Rahmenbedingungen und der beteiligten Akteure. Der dritte Schritt dokumentiert die Folgen der jahrzehntelangen Übernutzung der Ressourcen. Diese Übernutzung wirkt sich nicht nur in der ökologischen Sphäre, sondern auch auf die Bereiche Wirtschaft, Gesellschaft und Politik aus. Im vierten Schritt werden die Resultate der vorherigen Kapitel zusammengetragen und der Reformprozess wird bewertet. Der Fokus liegt auf dem Beitrag der Reformen zu einem Wandel in Richtung auf eine ressourcenschonende Landwirtschaft. Als Orientierungspunkte werden die Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung sowie die institutionenökonomischen Voraussetzungen für effiziente Märkte herangezogen. Der fünfte Schritt fasst die wichtigsten Ergebnisse noch einmal zusammen und gibt Empfehlungen für die weitere Gestaltung der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit mit Usbekistan im Bereich der Landwirtschaftsreformen. (ICG2)
Der Beitrag präsentiert aus entwicklungspolitischer Sicht mögliche Formen der zukünftigen Zusammenarbeit Deutschlands mit Schwellen- und Ankerländern. Mit der Studie wird somit das Ziel verfolgt, neue bzw. aktualisierte Strategie- und Handlungsoptionen für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie andere Ressorts der Bundesregierung aufzuzeigen. Dabei gliedern sich die Ausführungen in zwei Teile: Zunächst werden die Schwellen- und Ankerländer den o.g. Zielsetzungen entsprechend inhaltlich definiert, mit Indikatoren belegt und anhand international vergleichbarer Statistiken bestimmt. Identifiziert werden auch diejenigen Länder, die zur weltweiten Armutsreduzierung sowie im Rahmen globaler Umweltpolitik von besonderer Bedeutung sind. So handelt es sich bei Ankerländern um jene Länder, denen im jeweiligen regionalen Kontext eine herausragende ökonomische und politische Bedeutung zukommt. Als Schwellenländer werden Länder bezeichnet, die einen überdurchschnittlichen Stand der menschlichen Entwicklung erreicht haben und über die Wettbewerbsvoraussetzungen verfügen, um diesen Entwicklungsstand in Zukunft halten oder weiter ausbauen zu können. Im zweiten Teil werden schließlich einige Überlegungen zur künftigen Zusammenarbeit mit beiden Ländergruppen angestellt. So kristallisiert sich bei der zukünftigen Zusammenarbeit mit Ankerländern eine klare Konzentration auf Schwerpunkte heraus, die für das Partnerland relevant sind und zur Lösung der spezifischen Problemlagen (regionale Wirtschaft, Umwelt, Armut) geeignet erscheinen. Bei den Schwellenländern sollten neue Formen der Zusammenarbeit die Entwicklungszusammenarbeit mittelfristig ersetzen, beispielsweise die Zusammenarbeit im Hochschulbereich oder die gemeinsame Forschung an globalen Fragen wie dem Umwelt- und Ressourcenschutz. (ICG2)
"Following the 9/11/2001 terror attacks in the US, Central Asia moved into the focus of the worldwide efforts aimed at crisis prevention and the fight against terrorism. If the region was no longer perceived merely as the faraway periphery of the crumbled Soviet empire, it now came to be seen as a geographic intersection between East and West, as a boundary line between religious fundamentalism and the secular world, as a poorhouse among the post-socialist countries in transition, and as a potential source of instability. This foregrounded the question as to what development policy and, concretely, development cooperation can contribute to stabilizing Central Asia. The present study addresses this question from the perspective of German development cooperation. In conceptual terms, it draws on the discussion in development policy on crisis prevention and conflict resolution and applies it to the region of Central Asia." (excerpt)
In Subsahara-Afrika sieht man sich sehr deutlich mit dem Problem staatlicher Erosion, also mit dem Thema 'Staatszerfall' bzw. 'Staatsversagen' oder 'erodierende Staatlichkeit' konfrontiert. Für die Entwicklungspolitik stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, in welchem konzeptionellen Rahmen Handlungsoptionen für ein weitgehend präventives, und nicht nur reaktives, Vorgehen in erodierenden Staaten gefunden werden können. Hierzu bedarf es einer entwicklungspolitisch zugeschnittenen Grundorientierung. Ziel der Studie ist es somit, einen konzeptionellen Orientierungsrahmen für entwicklungspolitische Überlegungen vorzustellen, der zur Beantwortung strategischer Handlungsfragen beitragen kann. Dazu werden die folgenden Aspekte erörtert: (1) Kategorisierung erodierender Staaten, (2) das Ziel entwicklungspolitischen Handelns im Kontext der Erosion von Staatlichkeit, (3) bisherige entwicklungspolitische Handlungsansätze in erodierenden Staaten, (4) entwicklungspolitische Partnerschaftsfähigkeit und Identifikation von Partnerschaftstypen sowie (5) eine Matrix entwicklungspolitischer Partnerschaftsfähigkeit als Orientierungsrahmen für entwicklungspolitische Handlungsfelder. In Zukunft, so die Autorin abschließend, wird vor allem noch eine stärkere Operationalisierung bisheriger Überlegungen zu den jeweiligen Handlungsfeldern stattfinden müssen. Entwicklungspolitische Handlungsstrategien müssen anhand eines leitenden Orientierungsrahmens von Fall zu Fall entwickelt werden. Generell sind die Handlungsmöglichkeiten in den jeweiligen Ländern allerdings umso geringer, je weiter staatliche Erosion fortgeschritten ist. Auch kann allein Entwicklungspolitik im politisierten Kontext erodierender Staaten nur begrenzte Wirkungen haben. Im Anhang findet sich Material, der interessierten Personen vertiefende Informationen zu dem Thema liefert. (ICG2)
"Unter Entwicklungspolitikern besteht weitgehend Konsens darüber, was eine Entwicklungsrunde ausmachen würde. Die handelspolitischen Entscheidungsträger in den Industrieländern fühlen sich diesem Konsens - entgegen ihrer eigenen Rhetorik - nicht verpflichtet. Sie tragen daher die Hauptverantwortung für das Scheitern in Cancún. Das Scheitern der Konferenz bedeutet noch keinen Erfolg für die Entwicklungsländer, da sie ihre handelspolitischen Ziele nicht erreicht haben. Es bleibt zu hoffen, dass der Schock von Cancún zu einer stärkeren Kompromissbereitschaft vor allem der Industrieländer, aber auch der Schwellen- und Ankerländer führt, um die WTO entwicklungsfreundlicher zu gestalten. Gelingt dies nicht, droht ein Zerfall der multilateralen Handelsordnung." (Autorenreferat)
"International trade increases worldwide growth and improves the chances of successful poverty reduction. A development round could reinforce this potential. Development scholars largely agree on what would constitute a development round: improved market access for developing countries, no negotiations on investment and competition rules in the current round, additional support for developing countries in the field of trade-related capacity-building. In contrast to their own rhetoric, however, trade policy makers in industrialized countries do not feel obliged by this consensus. It is therefore they who bear the main responsibility for the failure of Cancún. In Cancún the developing countries successfully presented themselves as an articulate group with the potential to block multilateral trade negotiations. It remains to be seen whether they will use their new-won scopes of action to take a hand in constructively shaping the world trading system. This will depend largely on newly industrializing countries (NICs) and anchor countries like India, China, or Brazil. The conference's failure does not mean a success for developing countries since they failed to achieve their trade-policy goals. What remains is the hope that the shock of Cancún will lead to a greater willingness to compromise, above all on the part of the industrialized countries, but also on the part of NICs and anchor countries, with a view to giving the WTO a more development-friendly shape. If this fails, the multilateral trading system would be in serious trouble." (author's abstract)