Special flights to Southern Africa
In: Southern Africa specialised studies series
In: Southern African political economy series
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In: Forschungen zur europäischen Integration 19
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In: Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte Band 128
Die Geschichte des 20. Jahrhunderts kann nicht geschrieben werden, ohne Einfluss und Macht des Kommunismus angemessen zu berücksichtigen. Relevanz gewinnt das Thema insbesondere aus seinem von Beginn an spürbaren, strukturellen Theorie-Praxis-Problem. Denn die Ideologie des Marxismus-Leninismus erzeugte zwar ein klares dichotomisches Weltbild; wie weit jedoch dessen Bedeutung faktisch reichte, ist eine weiterhin offene Frage. Zwischen universalem Anspruch und lokaler bzw. sozialer Partikularität bestanden stets große Spannungen, die es empirisch aufzugreifen gilt. In welchem Verhältnis zueinander standen die kommunistische Ideologie und Propaganda, die Moskauer Zentrale und die soziale Praxis der Kommunisten in ihrem jeweiligen Umfeld? Worin gründete die Faszination des Kommunismus und über welche Handlungsautonomien verfügten seine Akteure? Trotz einer immensen Forschung zeugen solche Fragen von weiterhin bestehender Unsicherheit des Urteils. Der Kommunismus begann als Kopfgeburt, als philosophisch-ideologische Konstruktion, und suchte erst dann seine Praxis. Der vorliegende Band, der teilweise auf frühere Aufsätze des Autors zurückgreift, untersucht dieses Feld an ausgewählten, vergleichenden Beispielen
In: America in the World 45
Frontmatter -- Contents -- Prologue: From Equal Rights to Full Rights -- Part I. Citizens of the world -- 1 Sitting at the "Common Table" -- 2 A Higher "Standard of Life" for the World -- Part II. Dreams deferred -- 3 A "Parliament of Working Women" -- 4 Social Justice under Siege -- 5 Pan-Internationalisms -- Part III. New Deals -- 6 Social Democracy, American Style -- 7 A Women's "New Deal for the World" -- Part IV. Universal declarations -- 8 Wartime Journeys -- 9 Intertwined Freedoms -- 10 Cold War Advances -- Part V. Redreamings -- 11 The Pivotal Sixties -- 12 Sisters and Resisters -- Epilogue: Of the Many, By the Many, For the Many -- Acknowledgments -- Abbreviations -- Notes -- Index -- A note on the type
"Analyser, anticiper et proposer des idées aux décideurs, telle est la mission des think tanks. On les accuse de fabriquer l'opinion, parfois en fonction d'intérêts privés. Comment ont-ils acquis une telle importance ? Qui ont été les pionniers de cette aventure, à qui et à quoi servent-ils ? Sabine Jansen relate, dans ce livre, leur origine et leur montée en puissance. Du premier think tank français spécialisé dans les relations internationales, fondé en 1935, le Centre d'études de politique étrangère, à la création, en 1979, de l'Institut français des relations internationales, ce sont les dessous de la diplomatie qui nous sont ici relatés. Car c'est bien d'une histoire méconnue qu'il s'agit : on revisite un demi-siècle de vie républicaine au prisme de ce pouvoir parallèle, qui a impliqué tous les présidents de la République et l'appareil d'État jusqu'à aujourd'hui (ed.)
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In: Veröffentlichungen des Deutschen Polen-Instituts Darmstadt Bd. 24
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In: Diplomarbeit
Aus der Einleitung: Die Ausgangsthese der Arbeit lautet, dass Interdependenzen zwischen wirtschaftstheoretischen Vorstellungen und konkreten Veränderungen in den verschiedenen Politikfeldern bestehen. Selbstverständlich wirkt die wissenschaftliche Theorie nicht direkt, durch ihr bloßes Vorhandensein, auf die politische Praxis ein, aber sie gibt den politischen Akteuren Handlungsanleitungen und/oder Legitimationsinstrumente zur Hand, die sie zur Verfolgung ihrer Interessen nutzen und einsetzen können. In der Regierungserklärung von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel aus dem Jahr 2000, dem komprimierten Programm der ÖVP-FPÖ Regierungskoalition, wurden die inhaltlichen Vorstellungen zu den verschiedenen Politikfeldern jeweils mit 'Neu regieren heißt' präsentiert. Dieses 'Neu regieren' implizierte, im Bereich des politischen Prozesses, eine Abkehr vom bisherigen konsensorientierten Muster der Entscheidungsfindung und, im Bereich der politischen Inhalte, eine grundsätzliche Veränderung in der inhaltlichen Ausrichtung des österreichischen Sozialstaats. Die wirtschafts- und sozialpolitischen Zielvorstellungen der ÖVP-FPÖ und später der ÖVP-BZÖ Regierung, ablesbar an Regierungsprogrammen, Regierungserklärungen und Reden von zentralen Repräsentanten der Regierung, orientierten sich dabei wesentlich an neoliberalen beziehungsweise angebotspolitischen Theorien und Konzeptionen. Daraus ergibt sich erstens ein generelles Misstrauen gegenüber vielen Leistungen des öffentlichen Bereichs und die daraus abgeleitete Forderung nach staatlicher Aufgabenbeschränkung und einem schlanken Staat. Zweitens werden als zentrale Staatsaufgabe die Förderung von 'aktiven', zukunftsorientierten Investitionsleistungen (Forschung und Entwicklung, Infrastruktur) zuungunsten von 'passiven', gegenwartsbezogen Transferleistungen (Verwaltung, Subventionen, soziale Leistungen) definiert. Mit diesen Festlegungen ist der gut ausgebaute, wenngleich auf manche neuen gesellschaftlichen Entwicklungen nur unzureichend reagierende, österreichische Sozialstaat in die Defensive und unter politischen Druck geraten. Die Unterordnung von sozialpolitischen unter wirtschafts- und standortpolitische Überlegungen muss als gegeben angenommen werden. Diese politischen und ideologischen Entwicklungen sind allerdings nicht allein mit dem Regierungswechsel - von der Großen Koalition zur Rechtskoalition - zu erklären. Die politische Unterstützung des Sozialstaats nimmt – wenngleich in unterschiedlichem Ausmaß – quer durch die politischen Parteien hindurch ab. So gibt es vielen Ländern der Europäischen Union (EU-15), obwohl sie von unterschiedlichen Parteien bzw. Parteikoalitionen regiert werden, ähnlich gelagerte Ziele und Maßnahmen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik, die häufig einer neoliberalen Logik folgen. Im Mainstream der Wirtschaftstheorie wurde dieser neoliberale Trend der Politik vorweggenommen. Die meisten Ökonomen wandten sich bereits in den 1960er Jahren von keynesianischen Ansätzen ab und monetaristischen zu. Da (Teile von) Wirtschaftstheorien häufig von politischen Akteuren aufgenommen werden um entweder als inhaltliche Anstöße oder als nachträgliche Begründung für politische Entscheidungen zu fungieren, sind die Konjunkturen der Wirtschaftstheorien nicht nur in ihrem unmittelbaren, wissenschaftlichem Feld, sondern darüber hinaus politisch von großer Bedeutung. Die ökonomischen Wirkungen sozialstaatlicher Leistungen, zum Beispiel, fällt bei keynesianisch orientierten Wissenschaftern und Politikern sehr viel positiver aus, als dies bei Anhängern von monetaristischen Konzepten der Fall ist. Vor dem Hintergrund dieser wirtschaftswissenschaftlichen Überlegungen wird der österreichische Sozialstaat, mit dem Schwerpunkt gesetzliche Pensionsversicherung, dargestellt. Besonderes Augenmerk wird auf die Analyse der Pensionsreform 2003 und der Pensionsharmonisierung 2004 gelegt. Die mit den Reformen einhergehende Kürzung der durchschnittlichen Pensionsleistung und der erschwerte Zugang zu Pensionen sowie der Abgang von der Lebensstandardsicherung und die intendierte Etablierung eines 3-Säulen Pensionsmodells werden in dieser Arbeit als Ausdruck von veränderten politischen Prioritäten (Stichwörter: Mehr Privat – Weniger Staat; Dominanz der Wirtschaftspolitik über die Sozialpolitik) interpretiert. Gang der Untersuchung: Ausgangspunkt der Arbeit ist die Wirtschaftstheorie. Zuerst wird die klassische politische Ökonomie dargestellt, die den Beginn der Wirtschaftswissenschaft markiert und Staat und Ökonomie erstmals nicht als Einheit, sondern als Gegensatz betrachtete. Ab diesem Zeitpunkt beinhaltet makroökonomische Wirtschaftstheorie immer auch eine Festlegung des Verhältnisses von Staat und Ökonomie und wirkt dadurch potentiell auf die Politik ein. Dann werden Grenznutzenschule und Wohlfahrtsökonomik (d.h. die Neoklassik) präsentiert, welche die Vorläufer beziehungsweise die Basis des Monetarismus - der führenden neoliberalen Wirtschaftstheorie - sind. Es folgt die Präsentation des großen 'Gegenspielers' der neoklassischen und neoliberalen Wirtschaftstheorie, des Keynesianismus. Dieser hat mit zentralen Theoremen der neoklassischen Wirtschaftstheorien gebrochen, dem Staat wichtige wirtschaftliche Funktionen zugestanden und legte den Ausbau des Wohlfahrtsstaats auch aus volkswirtschaftlichen, nicht 'nur' aus sozialpolitischen, Gründen nahe. Das nächste Kapitel behandelt den Neoliberalismus und ist zweigeteilt. Der erste Teil beschäftigt sich mit neoliberalen Wirtschaftstheorien. Darunter fallen der Ordoliberalismus, die deutsche Spielart des Neoliberalismus, vor allem aber der Monetarismus, die aktuell wichtigste neoliberale Wirtschaftstheorie. Anschließend werden die zentralen Unterschiede von Monetarismus und Keynesianismus gegenübergestellt und die wirtschaftspolitischen Grundkonzeptionen der Angebots- und Nachfragepolitik erläutert. Im zweiten Teil wird auf die unterschiedlichen neoliberalen Vorstellungen über den Menschen (Stichwort: homo oeconomicus), die Gesellschaft und den Staat sowie dessen Aufgaben eingegangen. Weiter wird die Frage beantwortet, wie es dem Neoliberalismus gelungen ist zur hegemonialen Wirtschaftstheorie und -politik aufzusteigen. Schließlich wird die neoliberal und angebotspolitisch motivierte Kritik am Sozialstaat besprochen, analysiert und kritisiert. Im Abschnitt über den österreichischen Sozialstaat wird auf die Charakteristiken und Gestaltungsprinzipien des österreichischen Sozialstaats eingegangen. Weiter werden diverse Fakten zu den Sozialausgaben präsentiert. Auch die Akteure der Sozialpolitik und die historischen Veränderungen der Akteurskonstellationen werden besprochen. Es folgt die Darstellung der Sozialversicherung, dem wichtigsten Bestandteil des österreichischen Sozialsystems. Zuerst werden die Institutionen und deren Organisation vorgestellt. Anschließend werden Daten zu den Versicherten sowie zur Einnahmen- und Ausgabensituation aufbereitet und analysiert. Im Kapitel Pensionsversicherung, dabei handelt es sich um den quantitativ größten Zweig der Sozialversicherung, werden zahlreiche Daten und Fakten über die wesentlichsten Ausprägungen und Merkmale der Pensionsversicherung vorgestellt und untersucht. Behandelt werden überblicksweise die Pensionsarten und die Pensionsvoraussetzungen, die Pensionsstände und das Pensionsantrittsalter, die Pensionsberechnung, die Pensionsfinanzierung sowie die Pensionsbelastungsquote. Danach wird die die Geschichte der Pensionsversicherung in der Zweiten Republik skizziert. Schwerpunkt des Kapitels sind jedoch die Entstehungsgeschichte, die Regelungen und die Auswirkungen der Pensionsreform 2003 und der Pensionsharmonisierung 2004. Danach wird der Zusammenhang von wirtschaftstheoretischen Vorstellungen und (sozial)politischer Praxis an Hand zweier handelnder Personen geprüft. Zu diesem Zweck werden zentrale Dokumente von Bundeskanzler Schüssel und Finanzminister Grasser, hauptsächlich aus der Zeit der ÖVP-FPÖ Regierungsperiode, analysiert. Im Resümee wird der methodische Ansatz kurz reflektiert.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung8 2.Wirtschaftstheorie15 2.1Die klassische politische Ökonomie16 2.1.1Der Ausgangspunkt16 2.1.2Das klassische Modell18 2.1.3Die Staatsaufgaben und das Verhältnis von Staat Ökonomie22 2.1.4Die Kritik24 2.2Die Grenznutzenschule26 2.2.1Der Ausgangspunkt26 2.2.2Das Grenznutzenmodell27 2.3Die Wohlfahrtsökonomik29 2.3.1Der Ausgangspunkt29 2.3.2Das wohlfahrtsökonomische Modell30 2.3.3Die Wohlfahrtsfunktion32 2.3.4Die Staatsaufgaben und das Verhältnis von Staat Ökonomie33 2.3.5Kritik der Wohlfahrtsökonomik und der Grenznutzenschule34 2.4Der Keynesianismus37 2.4.1Der Ausgangspunkt37 2.4.2Das keynesianische Modell39 2.4.3Die Staatsaufgaben und das Verhältnis von Staat Ökonomie43 2.4.4Die Kritik45 3.Der Neoliberalismus47 3.1Der Neoliberalismus als Wirtschaftstheorie48 3.2Der Ordoliberalismus48 3.2.1Der Ausgangspunkt48 3.2.2Das ordoliberale Modell49 3.2.3Die Staatsaufgaben und das Verhältnis von Staat Ökonomie51 3.3Der Monetarismus53 3.3.1Der Ausgangspunkt53 3.3.2Das MonetaristischeModell54 3.3.3Die Staatsaufgaben und das Verhältnis von Staat Ökonomie55 3.3.4Kritik des Monetarismus57 3.3.5Monetarismus versus Keynesianismus58 3.4Die wirtschaftspolitische Umsetzung von Monetarismus und Keynesianismus60 3.4.1Angebotspolitik versus Nachfragepolitik61 3.4.2Die Wirtschaftspolitik der Angebotsökonomie62 3.4.3Das Verhältnis von Angebots- und Nachfragepolitik69 3.4.4Die Kritik an der Angebotspolitik70 3.5Der Neoliberalismus als Gesellschaftstheorie73 3.5.1Der methodologische Individualismus73 3.5.2Der homo oeconomicus75 3.5.3Die Kritik am homo oeconomicus und seiner Gesellschaft83 3.5.4Das Gesellschaftsmodell von Hayek87 3.6Durchsetzungsgeschichte des Neoliberalismus93 3.6.1Die Hegemonie bei Gramsci93 3.6.2Der Aufstieg des Neoliberalismus zur hegemonialen Ordnung: Drei Erklärungsversuche99 3.7Neoliberale Kritik am Sozialstaat106 3.8Kritik an der neoliberalen Sozialstaatskritik113 4.Der österreichische Sozialstaat117 4.1Charakteristika und historische Entwicklung117 4.2Gestaltungsprinzipien der österreichischen Sozialpolitik121 4.3Die Sozialausgaben124 4.3.1Vorbemerkung125 4.3.2Sozialausgaben127 4.3.3Gliederung der Sozialausgaben129 4.3.4Finanzierungsquellen130 4.3.5Internationaler Vergleich131 4.4Akteure der Sozialpolitik132 4.4.1Veränderungen in der Akteurskonstellation135 4.5Zusammenfassende Darstellung137 5.Die Sozialversicherung140 5.1Institutionen140 5.1.1Interne Organisation: Selbstverwaltung142 5.2Versichertenkreis144 5.3Einnahmen145 5.4Ausgaben147 6.Die Pensionsversicherung149 6.1Pensionsversicherte149 6.2Pensionsarten150 6.3Pensionsvoraussetzungen153 6.3.1Alterspension nach dem Allgemeinen Pensionsgesetz (APG; Neurecht)153 6.3.2Alterspension nach dem ASVG (Altrecht)154 6.3.3Vorzeitige Alterspension aufgrund langer Versicherungsdauer155 6.3.4Korridorpension156 6.3.5Schwerarbeitspension156 6.4Pensionsstände157 6.5Pensionsantrittsalter158 6.6Pensionsberechnung160 6.6.1Pensionsberechnung nach dem APG (Neurecht)160 6.6.2Pensionsberechnung nach dem ASVG (Altrecht)161 6.6.3Pensionshöhe164 6.7Pensionsfinanzierung167 6.8Pensionsbelastungsquote170 6.9Die Entwicklung der Pensionsversicherung in der Zweiten Republik172 6.10Die Pensionsreform 2003173 6.10.1Entstehungsgeschichte173 6.10.2Inhalt der Pensionsreform 2003173 6.10.3Analyse der Pensionsreform 2003173 6.11Die Pensionsharmonisierung 2004173 6.11.1Entstehungsgeschichte173 6.11.2Inhalt der Pensionsharmonisierung 2004173 6.11.3Analyse der Pensionsharmonisierung173 7.Bundeskanzler Schüssel und Finanzminister Grasser: Wirtschaftliberale Kritik und umbau des Sozialstaats173 8.Resümee173 9.Literaturverzeichnis173Textprobe:Textprobe: Kapitel 3.8, Kritik an der neoliberalen Sozialstaatskritik: Auf einer sehr allgemeinen Ebene geht Schui davon aus, dass es das Hauptziel der Vertreter und der Profiteure des Neoliberalismus ist, den Sozialstaat und die damit verbundenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Implikationen, unter anderem den materiell abgestützten Klassenkompromiss, einen großen öffentlichen Sektor, die teilweise Einführung von Arbeitnehmermitbestimmung in Unternehmen, zu beseitigen. Das kapitalistische Glücksversprechen - die Akkumulation von Kapital führt zum Glück für alle, zum Wohlstand der Nationen -, welches mit der Einführung des Wohlfahrtsstaats in Ansätzen verwirklicht wurde, soll nun wieder zurückgenommen und durch individuelle Marktprozesse ersetzt werden. Konkreter, das heißt auf der Ebene der Empirie, lässt sich ein – von den neoliberalen Sozialstaatskritikern unterstellter - unmittelbarer Zielkonflikt zwischen einer negativ korrelierenden Höhe der sozialen Sicherung und des Wirtschaftswachstum beziehungsweise zwischen einer positiv korrelierenden Höhe der sozialen Sicherung und der Höhe der Arbeitslosigkeit generell nicht nachweisen. Eine differenzierte Sichtweise vertritt auch Schmidt mit seiner 'These der Doppelfunktion'. Diese besagt, dass die Sozialpolitik nicht per se schlecht oder gut für die Wirtschaft und deren Wachstum ist. Vielmehr stehen diese beiden Bereiche in einem zwiespältigen Verhältnis zueinander: 'Die Sozialpolitik ist eine wichtige Funktionsvoraussetzung einer komplexen leistungsfähigen Wirtschaft; zugleich steht sie jedoch in einem Spannungsverhältnis zu den Rationalitätskriterien unternehmerischen Handelns und zur Beschäftigung'. Die meisten Bereiche der Sozialpolitik sind zudem auf die Marktwirtschaft bezogen und federn 'nur' die dabei entstehenden Problemlagen für das Individuum ab. Für den Sozialstaat beziehungsweise genauer, für dessen konkrete Ausgestaltung, ist es von immanenter Wichtigkeit, wie der Zusammenhang von Ökonomie und Sozialstaat von den maßgeblichen gesellschaftlichen Kräften eingeschätzt wird: 'Wenn man zeigen kann, dass der Sozialstaat nicht nur von wirtschaftlicher Leistung abhängig ist, sondern diese zugleich befördert oder ermöglicht, entsteht eine gänzlich andere Einschätzung der politischen Wirkungsmöglichkeiten als wenn man zeigen kann, dass der Sozialstaat die Probleme, die er zu bearbeiten vorgibt, durch Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit vergrößert statt löst'. Das heißt also, wenn die maßgeblichen wirtschaftspolitischen Akteure der ersten Einschätzung anhängen, werden sie unter anderem die natürliche Stabilisierungsfunktion der Sozialleistungen zu schätzen wissen und eventuell im Raum stehende Kürzungen (auch) unter diesem sozialstaatsfreundlichen Gesichtspunkt betrachten. Falls jedoch für die entscheidenden wirtschaftspolitischen Akteure der zweite Fall plausibler erscheint, laufen sozialstaatliche Transfers große Gefahr, als zu teuer sowie leistungs- und innovationshemmend abgelehnt und entweder ganz abgebaut oder in Richtung einer besseren Wirtschaftskompatibilität reformiert zu werden. Es ist relativ leicht nachvollziehbar, dass die unterschiedlichen Einschätzungen beziehungsweise Wahrnehmungsweisen des Zusammenhangs von Sozialstaat und Wirtschaft eng mit der jeweils präferierten Wirtschaftspolitik einhergehen. Etwas vereinfacht und gerafft dargestellt, werden Vertreter eines angebotsorientierten wirtschaftspolitischen Kurses im Normalfall die Überzeugung vertreten, dass der Sozialstaat tendenziell zu weit ausgebaut worden ist und mehr (wirtschaftliche) Probleme erzeugt als er löst. Durch die hohen sozialstaatlich bedingten Ausgaben werden Investitionen erschwert, und das Wirtschaftswachstum entwickelt sich suboptimal. Hingegen werden die Anhänger einer nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik die (wirtschaftlichen) Wirkungen des Sozialstaats diametral anders und damit ungleich positiver einschätzen. Da die Leistungen des Sozialstaats großteils sogar unmittelbar nachfragewirksam werden, beflügeln sie das Wirtschaftswachstum.
Mikrowellenkochgeräte sind heute in unseren Haushalten verbreitet. Der Weg zur Verbreitung in normalen Haushalten war jedoch weder schnell noch einfach. Die Erfindung des Mikrowellenerzeugers bis hin zur Verbreitung der Mikrowellenkochgeräte erstreckte sich über einen Zeitraum von vierzig Jahren. Das Herz des Mikrowellenkochgeräts, das Mikrowellenerzeuger genannte Magnetron, wurde ursprünglich nicht für Kochgeräte erfunden, sondern für Radargeräte. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Magnetron in Großbritannien erfunden, um leistungsfähige Radargeräte zu entwickeln. Durch eine entsprechend starke Förderung in Großbritannien sowie in den USA entwickelte sich die Mikrowellentechnologie rasch. Auch in Japan wurden sie im Rahmen der Waffenentwicklung gefördert, allerdings hauptsächlich mit dem Ziel, "Strahlenwaffen" zu entwickeln, was letztlich jedoch nicht praktikabel war. Die Anwendungsart des Magnetrons änderte sich je nach politischer, ökonomischer und sozialer Konstellation einer Gesellschaft. Bald nach dem Krieg nahm der militärische Bedarf an Magnetronen in den USA rasch ab, und die Magnetronhersteller wurden gezwungen, nach anderen Anwendungsmöglichkeiten des Magnetrons zu suchen. Die Firma Raytheon, ein großer Magnetronhersteller in den USA, gestaltete das Magnetron zu Kochzwecken um und baute damit das erste Mikrowellenkochgerät. Jedoch verlor die Firma bald nach dem Ausbruch des Koreakriegs im Jahr 1950 ihr Interesse am Bau dieses Geräts, da die Nachfrage nach Magnetronen durch das Militär wieder rasch anstieg. Die Mikrowellenkochgeräte dieser Zeit waren überdimensioniert und kostspielig, deshalb beschränkte sich der Verkauf dieser Kochgeräte meistens auf gastronomische Einrichtungen. Erst Mitte der 1960er Jahre wurde das Interesse für Mikrowellenkochgeräte in den USA wieder erweckt, als das amerikanische Verteidigungsministerium die Anschaffung von Mikrowellenröhren reduzierte. Zu diesem Zeitpunkt gelang es einem japanischen Mikrowellenröhrenhersteller, ein kleines und preiswertes Magnetron zu entwickeln. Daraufhin begannen japanische Elektrogerätehersteller mit der Produktion von kompakten und preiswerteren Mikrowellenkochgeräten. Anschließend produzierten auch amerikanische Hersteller diese Kochgeräte. Durch intensive Verkaufskampagnen begannen sich diese kompakten Kochgeräte im üblichen Haushalt zu verbreiten - zuerst in Japan sowie in den USA und später in anderen Ländern. Seitdem veränderten sich zwar die Funktionen und Gestaltungen der Mikrowellenkochgeräte je nach Nachfrage, die den jeweiligen Lebensstil der Verbraucher reflektiert, und nach – zur Verfügung stehender - Technologie. Aber die Grundstruktur des Magnetrons blieb unverändert. Ebenso spielte das Bewusstsein der Verbraucher über das Risiko der Mikrowelle auf ihre Gesundheit eine maßgebliche Rolle bei der Gestaltung der Mikrowellenkochgeräte. Nachdem in den USA und anschließend auch in Japan im Jahr 1970 festgestellt worden war, dass aus manchen Mikrowellenkochgeräten Mikrowellen austraten, stieg die Besorgnis und Befürchtung der Verbraucher über mögliche negative Einflüsse der Mikrowelle auf ihre Gesundheit. Folglich nahm der Verkauf des Mikrowellenkochgeräts drastisch ab. Als Maßnahme gegen "Leckstrahlung" führten die amerikanischen sowie japanischen Behörden innerhalb kürzester Zeit einen rechtlichen Standard zur Leckstrahlung ein. Die Hersteller brachten innerhalb weniger Monate entsprechend sicherere Geräte auf den Markt. Durch diese schnelle Reaktion und durchgeführte Verkaufskampagnen gewannen die Hersteller allmählich das Vertrauen der Verbraucher wieder, und die Verbreitung der Geräte stieg wieder an. Die rasche Einführung des rechtlichen Standards in Japan zielte jedoch in erster Linie auf die Erhöhung des Exports von Mikrowellenkochgeräten in die USA als auf den Gesundheitsschutz der Verbraucher. Denn Geräte, die diesem Standard genügten, konnten problemlos in die USA exportiert werden. Die vorliegende Studie zeigt an dem Beispiel der Geschichte der Mikrowellenkochgeräte in Japan erstens, dass der Entwicklungsprozess der dazu notwendigen Technologie sowie deren Anwendungsart nicht allein durch die verfügbare Technologie der damaligen Zeit bestimmt wurde, sondern durch eine Vielzahl von Interaktionen zwischen verschiedenen Akteuren, namentlich Verbrauchern, Magnetronherstellern, Herstellern von Mikrowellenkochgeräten, Behörden, Medien, Militär, Politik, Medizinern und nicht zuletzt der Lebensmittelindustrie. Zweitens widerlegt die Studie am Beispiel des Mikrowellenkochgeräts die oft geäußerte Behauptung, dass japanische Hersteller westliche Produkte nur nachgeahmt hätten bzw. nur noch kompakter gebaut und anschließend zu Schleuderpreisen verkauft hätten. Drittens analysiert die Studie, wie Verbraucher mit dem Risiko einer neuen Technologie, nämlich die der Mikrowelle, umgegangen sind, und wie der Entwicklungsprozess dieser Technologie durch die zeitgleich geführten gesundheitlichen Diskussionen beeinflusst wurde. ; Today the microwave oven is a popular kitchen ware. However, the way to make that oven popular until today, was neither short nor easy. It took over forty years from the invention of the microwave generator which is integrated in ovens until microwave ovens became widespread in normal households. The heart of any microwave oven, a microwave generator called magnetron, was originally invented not for the use in a kitchen, but for the use in a war. During the World War II a magnetron was invented in the United Kingdom in order to develop a new radar system with higher performance. For this purpose the research and development of magnetron was strongly promoted in the United Kingdom as well as in the USA, and correspondingly the microwave technology developed quickly. Also in Japan the research and development of magnetrons was promoted during the war, but mainly for the development of the so called "death ray" which turned out to be unpractical. The application of magnetrons was changed by the political, economical and social constellations of a society. As soon as World War II ended the demand for magnetrons for military purposes decreased dramatically in the USA, and therefore the magnetron makers were forced to search for alternative applications of the magnetron. A big magnetron producer in the USA called Raytheon adapted the magnetron to use it as a heater and actually built the first microwave oven with it. However Raytheon soon lost its interest to produce this kitchen ware, because the demands for radar devices, i.e. microwave tubes like magnetron, again increased since the outbreak of the Korean War in 1950. The interest to build microwave ovens rose again fifteen years later when the Department of Defence in the USA decided to cut its budget for procurement of microwave tubes. The microwave ovens during this time were so big and so expensive that most of purchasers were limited to restaurants owners. As U.S. American microwave tube makers again started to be interested in microwave ovens in the middle of 1960s, a Japanese microwave tube maker just succeeded in developing a small and inexpensive magnetron for microwave ovens. With this new magnetron Japanese producers of household appliances started to produce compact microwave ovens at a lower price. Other producers of household appliances in the USA followed Japanese producers and produced similar ovens. Through sales campaigns microwave ovens started to spread in usual households first in Japan as well as in the USA and later in other countries. Since then the functions and forms of microwave ovens frequently changed depending on the needs of consumers reflecting their life styles, as well as depending on technologies available at that time. However, the basic structure of magnetron was since then unchanged. The awareness of the consumers about the risk of microwaves to their health also contributed to the changes of microwave ovens. As soon as the media reported in Japan as well as in the USA in 1970 that microwaves "leak" out of some microwave ovens during using them, the concerns of consumers about possible negative influences of microwaves on their health rose quickly. Consequently sales of microwave ovens radically went down. As a measure against microwave leakage, the U.S. American as well as the Japanese government introduced regulations on microwave leakage within a very short time. The producers of microwave ovens reacted quickly to this regulation and began with the production of new safer microwave ovens within a few months. Through this quick reaction and new sale campaigns the producers of such appliances could regain the trust of the consumers. The main purpose of the quick introduction of regulation on microwave leakage in Japan, however, was primarily to promote the export of microwave ovens to the USA rather than to protect the health of consumers. With the example of the history of microwave ovens in Japan this study shows firstly that the development process and the way of application of technology are decided not only by the technical availability at each time, but mainly by the interactions between different actors, namely consumers, magnetron producers, producers of microwave ovens, government, media, military, politics, medical doctors and last not least the food industry. Secondly, this study rebuts the popular assertion that Japanese producers were not creative, only imitated western products, made them simply smaller, and sold them at extremely low prices. Thirdly this study analyses how the consumer dealt with the unknown risk of a new technology, in this case the microwave technology, and how the development process of this technology was accompanied by the discussion about health.
BASE
In: New West Indian guide: NWIG = Nieuwe west-indische gids, Band 69, Heft 3-4, S. 315-410
ISSN: 2213-4360
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This book investigates how work ethics in Europe were conceptualised from the Middle Ages to the nineteenth century. Through analysis of a range of discourses, it focuses on the roles played by intellectuals in formulating, communicating, and contesting ideas about work and its ethical value. The book moves away from the idea of a singular Weberian work ethic as fundamental to modern notions of work and instead emphasises how different languages of work were harnessed for a variety of social, intellectual, religious, economic, political, and ideological objectives. Rather than a singular work ethic that left a decisive mark on the development of Western culture and economy, the volume stresses plurality. The essays draw on approaches from intellectual, social, and cultural history. They explore how, why, and in what contexts labour became an important and openly promoted value; who promoted or opposed hard work and for what reasons; and whether there was an early modern break with ancient and medieval discourses on work. These historicized visions of work ethics help enrich our understanding of present-day changing attitudes to work
In: What Sorrows Labour in My Parent's Breast?
The legacy of the slave family haunts the status of black Americans in modern U.S. society. Stereotypes that first entered the popular imagination in the form of plantation lore have continued to distort the African American social identity. In What Sorrows Labour in My Parents' Breast?, Brenda Stevenson provides a long overdue concise history to help the reader understand this vitally important African American institution as it evolved and survived under the extreme opposition that the institution of slavery imposed. The themes of this work center on the multifaceted reality of loss, recovery, resilience and resistance embedded in the desire of African/African descended people to experience family life despite their enslavement. These themes look back to the critical loss that Africans, both those taken and those who remained, endured, as the enslaved poet Phillis Wheatley honors in the line-"What sorrows labour in my parents' breast?," and look forward to the generations of slaves born through the Civil War era who struggled to realize their humanity in the recreation of family ties that tied them, through blood and emotion, to a reality beyond their legal bondage to masters and mistresses. Stevenson pays particular attention to the ways in which gender, generation, location, slave labor, the economic status of slaveholders and slave societies' laws affected the black family in slavery