Kinder und Demokratie: Eine unterschätzte Beziehung.
In: Demokratiedidaktik. Impulse für die politische Bildung., S. 55-69
Abstract
Das politische Bewusstsein junger Kinder wird von manchen Forschern, Eltern, Didaktikern und Lehrenden offensichtlich stark unterschätzt. Folglich sind die Gefahren groß, Kinder in der politischen Bildung und dem Politikunterricht zu vernachlässigen und Jugendlichen eine Politik- und Demokratiedidaktik anzubieten, die nicht an ihre bereits vorhandenen Orientierungen und Kompetenzen anschließt. Im vorliegenden Beitrag wird aus dem Projekt "Demokratie Leben Lernen" berichtet, welches versucht, empirisch fundierte Erkenntnisse über die frühe politische Sozialisation zu gewinnen. Hierzu wurden Daten über die politischen Orientierungen und Kompetenzen von Erstklässlern erhoben. Auf der Basis von Gesprächen mit rund 20 Kindern wurde zunächst ein für junge Kinder geeigneter standardisierter Fragebogen entwickelt. Mit diesem Kinderfragebogen, der keinerlei Lese- oder Schreibkompetenz von Seiten der befragten Kinder erfordert, sind anschließend die politischen Orientierungen und Kompetenzen von mehr als 700 Mannheimer Grundschulkindern am Anfang ihres ersten Schuljahres erfasst worden. Ein Großteil dieser Kinder hat sich am Ende des ersten Schuljahres nochmals an der Studie beteiligt. Somit bieten die Ergebnisse des Projekts eine einzigartige Möglichkeit, sowohl die politischen Orientierungen und Kompetenzen von Erstklässlern als auch deren Entwicklung während des ersten Schuljahres zu untersuchen. (ICI2).
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