Aufsatz(gedruckt)2010

Nebenfolgen Sozialer Arbeit: ein Blick auf Probleme von Problemarbeit am Beispiel der Suchtsemantik

In: Widersprüche: Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Band 33, Heft 4, S. 63-78

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Abstract

Professionalität im Sinne eines "undoing addiction" wird als Aufforderung verstanden, typisierte Problemdeutungen in ihren je spezifischen Verwendungszusammenhängen aufzuarbeiten und zu kontrollieren. Eine so verstandene, reflexive Professionalität zeichnet sich nicht durch eine Distanz gegenüber der Klientel ab, sondern durch ein behutsames Einlassen auf den einzelnen Menschen und seine Probleme. Dies ist möglich, wenn professionelles Handeln in seiner Perspektivität erschlossen und mit den vom Einzelnen gezeigten Problemdeutungsstrukturen bewusst in Beziehung gesetzt wird. Spezifische Formen von Professionalität legen spezifische Problemdeutungen nahe, die jeweils kritisch zu prüfen sind, soll es sich nicht um Zumutungen handeln, die Autonomiespielräume von Adressaten nur simulieren. Vor dem Hintergrund der neuen Professionalisierungsdiskussion kann das fatalistische Konzept der Sucht oder zumindest seine Relativierung als ein Baustein im Prozess der Professionalisierung der 'Sucht- und Drogenhilfe' angesehen werden. Angesichts einer komplexen und mitunter diffusen Landschaft professioneller Sucht- und Drogenhilfe auf der einen und ökonomisch und effizienzorientierter Reformmotive auf der anderen Seite scheint es angezeigt, die bisher bei weitem nicht ausreichenden Anstrengungen einer kritisch-professionstheoretischen Erforschung des Drogenhilfesystems auszubauen. (ICF2)

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