Sozialdemokratie, Integration und Islam
In: Perspektiven ds: Perspektiven des demokratischen Sozialismus ; Zeitschrift für Gesellschaftsanalyse und Reformpolitik, Band 28, Heft 2, S. 67-83
Abstract
Die politische Polarisierung hat nach der Wiedervereinigung Deutschlands an Schärfe zugenommen und im Migrations- und Integrationsdiskurs haben sich die Fronten verschoben. Der Diskurs ist keineswegs mehr ein "Rechts-Links" - Phänomen, also etwa "Rot-Grün" gegen "Schwarz", sondern die Frontlinie verläuft quer durch die politischen Lager. Eine der neuesten Varianten der Polarisierung ist die Konfrontation zwischen vermeintlichen Islamkritikern und Islamverteidigern, die sich wechselseitig als "Panikmacher" oder beschönigende "Gutmenschen" attackieren. Vertreter einer "Willkommenskultur" für Migranten stehen gegen Protagonisten einer "Erwartungskultur". Während die Willkommenskulturalisten vornehmlich die Aufnahmegesellschaft ansprechen und von ihr Vorleistungen für eine bessere Integration der Zuwanderer erwarten, verlangen die Erwartungskulturalisten deutlichere Integrationsleistungen von den Migranten selbst ("Bringschuld"). Der Autor beleuchtet in seinem Beitrag die integrationspolitischen Defizite und Versäumnisse, insbesondere in der SPD. Er betont unter anderem, dass die kulturell-religiösen Mentalitäten und Überzeugungen nicht ausgeblendet bzw. gegen Integrationserfolge aufgerechnet werden dürfen. (ICI2)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0939-3013
Problem melden