Die (Un)Lust an der Selbstoptimierung: Subjektivität im neoliberalen Kapitalismus
In: Psychologie & Gesellschaftskritik, Band 39, Heft 2/3, S. 7-26
Abstract
Dieser Aufsatz nimmt die in den subjektivierten Arbeitsprozessen an Bedeutung zunehmende Selbstoptimierung aus psychoanalytisch-sozialpsychologischer Perspektive in den Blick. Er zeigt auf, dass der Selbstoptimierung neben der arbeitsorganisatorischen auch eine psychodynamische Bedeutung zukommt. Dabei wird von der These ausgegangen, dass das Ichideal den psychischen Repräsentanten eines übersteigerten und unrealistischen neoliberalen Leistungsprinzips darstellt, wodurch das Subjekt fortwährend mit einem individualisierten Scheitern konfrontiert wird. Das Resultat sind verstärkte Minderwertigkeitsgefühle und Versagensängste. In diesem Zusammenhang kann die Optimierung des Selbst als eine Form der psychosozialen Angstabwehr verstanden werden, welche jedoch durch die damit einhergehenden widersprüchlichen Gefühle von Ohnmacht und Ermächtigung ein unauflösbares Spannungsverhältnis birgt.
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Deutsch
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