Die Ökonomie des Dopings

Mit der wachsenden Bedeutung des Spitzensports gerät das Phänomen Doping in den Fokus vielseitiger öffentlicher und akademischer Interessen. Traditionell unter juristischen, medizinischen oder sportpolitischen Vorzeichen betrachtet, wird die ökonomische Seite der Problematik dabei meist vernachlässigt.Das Buch von Frank Daumann schließt genau diese Lücke - so detailliert, wie es eine differenzierte Betrachtung der komplexen Ökonomie des Dopings erfordert und besonders anschaulich, um auch Nicht-Ökonomen einen leichten Einstieg zu erlauben. Dabei werden folgende Fragen beantwortet:- Was ist Doping, und welche historischen, medizinischen und institutionellen Charakteristika zeichnen dieses komplexe Phänomen aus?- Welche Besonderheiten weist der Dopingmarkt auf, und welche maßgeblichen Akteure treten darauf in Erscheinung?- Wie kann die Entscheidung der Sportler zu dopen aus spieltheoretischer Perspektive erklärt werden?- Wie können Anti-Doping-Maßnahmen ausgestaltet werden, welche Anforderungen sollten sie erfüllen, und wie sind sie zu beurteilen?- Welcher Träger sollte die Anti-Doping-Maßnahmen umsetzen?Doping aus ökonomischer Sicht – ein hervorragender Überblick über eine spannungsreiche Thematik.

Die Manipulation im Sport mittels verbotener Medikamente und Methoden ist zwar keine neue Entwicklung der letzten Jahre, die Vielfältigkeit der angewandten Mittel hat aber deutlich zugenommen. Dadurch und wegen der immens gestiegenen Bedeutung des Spitzensports in der heutigen Gesellschaft gerät die Dopingproblematik zunehmend in die öffentliche Diskussion. Dabei dominieren gegenwärtig vor allem juristische, medizinische und sportpolitische Aspekte. Eine explizite Berücksichtigung ökonomischer Gesichtspunkte findet in diesem Zusammenhang kaum statt, obgleich sich hierdurch wertvolle Erkenntnisse für die Problematik und deren Lösung gewinnen ließen. Nach einer interdisziplinären Darstellung des Dopingphänomens wird daher in diesem Buch zunächst das Entscheidungsumfeld der Athleten unter ökonomischen Gesichtspunkten analysiert und die Entstehung des Dopings als Ergebnis individueller Dispositionen der Sportler thematisiert. Darüber hinaus werden die möglichen Interventionsinstrumente daraufhin geprüft, inwieweit sie in der Lage sind, das Kosten-Nutzenkalkül des Athleten so zu verändern, dass auf den Einsatz von Dopingmitteln verzichtet wird. Abschließend wird untersucht, welcher Institution (Staat, Verbände oder Veranstalter) aus ökonomischer Sicht die Aufgabe der Dopingbekämpfung sinnvollerweise zuzuordnen wäre.