Rechtfertigung und Selbsterhöhung nach der "Nacht der langen Messer": Die Aufzeichnungen von SA-Stabschef Viktor Lutze 1934 bis 1943
In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte: das zentrale Forum der Zeitgeschichtsforschung, Band 71, Heft 2, S. 371-433
Abstract
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Nach der Ermordung Ernst Röhms am 1. Juli 1934 ernannte Adolf Hitler Viktor Lutze zum neuen Stabschef der Sturmabteilung (SA), ein Amt, das dieser bis zu seinem Unfalltod im Mai 1943 innehatte. Bereits im Sommer 1934 begann er mit der Niederschrift politischer Aufzeichnungen, die je nach Eintrag und Zeitabschnitt zwischen Tagebuch, monatlicher Rückschau und Autobiografie changieren. Diese wichtige autobiografische Quelle eines hochrangigen NS-Politikers wird hier erstmals in Auszügen veröffentlicht und durch eine ausführliche Einleitung kontextualisiert. Das Dokument zeigt die strategischen Überlegungen des Stabschefs und wirft Schlaglichter auf die Probleme der Organisation im Gefüge der polykratischen NS-Herrschaft. Lutzes Schilderung der Ereignisse zwischen Ende Juni und Mitte Juli 1934 ist zudem eine der wichtigsten Quellen für die Geschichte der Röhm-Aktion.
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