(Welt)Kulturerbe im Kontext von Krieg und Vertreibung: Die Bedeutung der Zerstörung von Palmyra für syrische Geflüchtete in Jordanien
Abstract
Als vermeintlich wichtigstes syrisches Kulturerbe stand Palmyra im Jahr 2015 im Fokus der Medien, als der sogenannte Islamische Staat (IS) in die Stätte einmarschierte und sie zum großen Teil zerstörte. In dieser Arbeit geht es darum zu analysieren, welche Auswirkungen diese Zerstörung auf Syrer*innen selbst hatte. Der Arbeit liegt eine Feldforschung zu Grunde, in deren Rahmen syrische Geflüchtete u.a. im Zaatari Camp (Jordanien) interviewt wurden. Auch die Erkenntnisse und Positionierungen syrischer Künstler*innen sind in diese Arbeit eingeflossen. Im Laufe der Arbeit werden vergleichbare historische Ereignisse herangezogen, in denen Kulturerbe im Kontext bewaffneter Konflikte gezielt zerstört wurde. Dabei wird die Bedeutung von Erinnerungsorten in solchen Kontexten herausgearbeitet. Darüber hinaus wird dargestellt, welche Mythen Palmyra im kollektiven Gedächtnis der Syrer*innen zugeschrieben werden, inwiefern sich diese von historischen Begebenheiten unterscheiden und worin die Bedeutung dieses Kulturerbes für die Interviewpartner*innen besteht. Neben der Zerstörung Palmyras wird in dieser Arbeit auch ein möglicher Wiederaufbau der Stätte diskutiert.
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