Erwerbsbiographien von Männern und die sozialen Beziehungen zu Verwandten und Freunden
In: Duisburger Beiträge zur soziologischen Forschung, Band 2/2003
Den Untersuchungsgegenstand des Aufsatzes bilden die Auswirkungen unterschiedlicher berufsbiographischer Erfahrungen auf die sozialen Beziehungen zu Freunden und Verwandten. Es wird auf Basis der Informationen des Familiensurvey 2000 untersucht, inwiefern diese beiden Beziehungssysteme aufgrund charakteristischer Unterschiede inhärenter Beziehungslogiken unterschiedlich auf bestimmte berufsbiographische Erfahrungen reagieren. Dabei konzentriert sich der Autor auf die Gruppe der männlichen Erwerbspersonen, da bei ihnen am ehesten eine primäre Ausrichtung auf das Erwerbsleben unterstellt werden kann. Der erste Abschnitt umfasst die Darstellung der informellen Beziehungssysteme von Freundschaft und Verwandtschaft, die als unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten für konkrete Lebensaufgaben in Abhängigkeit von bestimmten sozialstrukturellen Konstellationen gelten können. Damit verbunden sind unterschiedliche Erwartungen an diese Beziehungssysteme, die aus berufsbiographischen Erfahrungen unterschiedlicher Art resultieren. Beide Konzepte werden im Zuge der Unterscheidung zwischen Familie und Verwandtschaft sowie bestimmter Familienbeziehungen und Generationszugehörigkeiten weiter ausdifferenziert. Auf dieser Basis folgt die Entwicklung konkreter Hypothesen zu Freundschaften, Familien- und Verwandtschaftsbeziehungen allgemein, speziell zur Beziehung zu den Eltern sowie zur Geschwisterbeziehung. Im dritten Abschnitt werden dann die Datenbasis und die Operationalisierung dargelegt. Darauf aufbauend werden im Anschluss die Ergebnisse präsentiert und erörtert. Der Beitrag schließt mit einer Zusammenfassung der Einzelergebnisse und einem Ausblick, indem auf Probleme der präsentierten Analysen und Interpretationen aufmerksam gemacht wird. (ICG2)