Massenmedien und Neue Internationale Informationsordnung
In: Zeitschrift für Kultur-Austausch, Band 34, Heft 4, S. 384-393
ISSN: 0044-2976
Die Dritte Welt wird in den euro-amerikanischen Massenmedien ethnozentrisch und eurozentrisch dargestellt. In den Entwicklungsländern selbst bewirken solche Verzerrungen Identitätskrisen. Der Autor berichtet über die verschiedenen Phasen der Dritte-Welt-Berichterstattung und über die Auseinandersetzungen um eine Neue Internationale Informationsordnung. In der Phase der frühen "Entdeckungsreisen" schwankte das Bild der "Exoten" zwischen dem "edlen Wilden" und dem "menschenfressenden Heiden". In der Zeit der Industrialisierung wurde das Verhältnis Europas zum Rest der Welt durch den Imperialismus geprägt. In der dritten Phase, die mit der Zeit nach dem 2. Weltkrieg beginnt, wird ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen Erster und Dritter Welt entworfen. Die vierte, futurologische Phase umfaßt die neuen Medientechniken und das noch immer ungelöste Problem der eurozentrischen Verzerrungen von Nachrichten aus der Dritten Welt. Der Autor gibt einen Überblick über die Diskussionen zum Problem des "free flow of information" und über die technischen, wirtschaftlichen und politischen Aspekte des Informationsflusses. (KA)