Mit diesem Band werden Arbeiten aus dem Kooperationsprojekt der "Innerstädtischen Raumbeobachtung - IRB" einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Das Projekt eines gemeinsamen Kataloges untergemeindlicher Daten wurde bereits 1986 ins Leben gerufen - die Daten und die daraus gewonnenen Erkenntnisse waren allerdings über zwei Jahrzehnte hinweg nur Insidern bekannt. Die hier zusammengestellten Texte wurden teilweise bereits zu einem früheren Zeitpunkt veröffentlicht. In der Neuzusammenstellung bieten sie eine gute Übersicht über die Potenziale der von Jahr zu Jahr umfangreicher werdenden Datensammlung. Der Bericht gliedert sich in drei thematische Schwerpunkte: Grundlagen des IRB-Projekts, Stadtspezifika sowie Stadtteiltypisches. Im Anhang versammeln sich Stadtprofile der bereits länger an der Datensammlung teilnehmenden Großstädte - entlang ausgewählter Variablen und differenziert nach innerstädtischer Lage mit vorgeschalteten Erklärungen der städtestatistischen Besonderheiten.
Der Einsatz kommunaler Grün- und Freiflächenpolitik für einen aktiv vorbeugenden Umweltschutz wird in der Stadtentwicklungspolitik erst seit wenigen Jahren diskutiert. Der Beitrag dient dazu, Defizite des Themas zu beseitigen. Folgende Themen werden erörtert: (1) zur derzeitigen Versorgung der Städte mit Grün- und Freiflächen; (2) Nutzungskonkurrenzen: Verkehr, Wohnen, tertiäre Nutzungen und öffentliche Infrastruktur; (3) Kompetenzzersplitterung, unzureichende personelle und finanzielle Ausstattung; (4) Instrumente und Strategien einer aktiven Grün- und Freiflächenpolitik. Die Gesamteinschätzung der jetzigen Lage ist äußerst negativ; tendenzielle Verschlechterungen werden erwartet, insbesondere durch andere Nutzungen und politisch-ökonomische Strukturschwächen der Kommunalpolitik. Stärkung des Umweltbewußtseins kommunaler Funktionsträger, Bürgerbeteiligung und verstärkte Beachtung des Themas bei der gesamten städtischen Flächennutzungsplanung werden gefordert. (HA)
Inhaltsangabe:Einleitung: Jeden Tag werden in Deutschland im Durchschnitt 1,3 km² Freiflächen für Siedlungs- und Verkehrsnutzungen in Anspruch genommen. Der Freiflächenverbrauch ist im Vergleich zur Bevölkerungszahl und der Zahl der Erwerbstätigen seit den 60er Jahren weit überdurchschnittlich stark und kontinuierlich gestiegen. Obwohl immer öfter und nachdrücklicher auf das Problem aufmerksam gemacht wird und ein breiter Konsens in Wissenschaft und Politik besteht, dass es wegen der Endlichkeit der Ressource Boden so wie bisher nicht weitergeht, hat dies bisher zu keinen spürbaren Konsequenzen geführt. Im Gegenteil: Der Freiflächenverbrauch nimmt sogar noch weiter zu - trotz Bevölkerungsstagnation und eher verhaltenem Wirtschaftswachstum. Auf der anderen Seite verlieren wegen des wirtschaftlichen Strukturwandels sowie politischer und demographischer Entwicklungen immer mehr Flächen in oft hervorragenden innerstädtischen Lagen ihre Funktion und werden zu Industrie-, Militär-, Hafen-, Bahn- oder sonstigen Brachflächen. Der Gedanke liegt nahe, diese beiden Entwicklungen zusammenzuführen, d.h. den weiterhin vorhandenen Flächenbedarf zukünftig stärker als bisher durch das Potenzial an Brachflächen zu decken. Diese Arbeit geht der Frage nach, welchen Beitrag die Reaktivierung innerstädtischer Brachflächen durch neue Nutzungen (Flächenrecycling) zu einem geringeren Freiflächenverbrauch, aber auch zu einer attraktiven Stadtentwicklung leisten kann. Der erste Teil der Arbeit dreht sich um Entwicklung und Ursachen des Freiflächenverbrauchs, der Hauptteil behandelt das Ausmaß an Brachflächen in Deutschland und stellt Möglichkeiten für eine sinnvolle Nachnutzung vor. In einem abschließenden Teil werden ergänzende Instrumente zur Verringerung des Freiflächenverbrauchs angesprochen. Die Arbeit versteht sich als kompakte und kritische Darstellung des aktuellen Forschungsstandes zu den Themen Freiflächenverbrauch und Flächenrecycling. Sie wendet sich insbesondere an Entscheidungsträger in Kommunen, die aktuell von den Problemen Flächenknappheit und Brachflächen betroffen sind und nach Anregungen suchen, wie solche Flächen sinnvoll nachgenutzt und dabei die typischen Hemmnisse beim Flächenrecycling, z.B. Altlasten, Finanzierungsprobleme etc., überwunden werden können. Betont werden soll vor allem, dass Flächenrecycling mehr ist als nur ein Mittel zum Flächen sparen, dass es vielmehr für die Kommunen, die es systematisch und aktiv betreiben, Ansatz für eine attraktive Stadtentwicklung sein und sich darüber hinaus auch finanziell auszahlen kann. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung1 2.Zum Problem des steigenden Freiflächenverbrauchs in Deutschland5 2.1"Flächenverbrauch" oder "Landschaftstransformation"? Der Streit um die adäquate Bezeichnung eines Umweltproblems6 2.2Entwicklung des Freiflächenverbrauchs in Zahlen7 2.3Ursachen des zunehmenden Freiflächenverbrauchs10 2.3.1Das "Häuschen im Grünen": Entwicklung der Wohnungsbautätigkeit und die Wohnwünsche der Bevölkerung11 2.3.2Der "Kasten auf der grünen Wiese": Entwicklungen beim Gewerbebau und die Standortpräferenzen gewerblicher Investoren13 2.3.3Neubauflächenausweisungen als "interkommunaler Wettbewerb"15 2.4Laisser-faire oder Handlungsbedarf? - Pro und Contra Freiflächenverbrauch16 3.Flächenrecycling und sein Beitrag zu einer Reduzierung der Freiflächeninanspruchnahme20 3.1"Brachflächen" und ihr "Recycling" - Begriffe und Definitionen20 3.1.1Innerstädtische Brachflächen21 3.1.2Flächenrecycling24 3.1.3Brachflächen und Baulücken: Zur sachlichen Überschneidung zweier städtebaulicher Problemfelder25 3.2Brachflächenrecycling - ein aktuelles Thema?25 3.3Ursachen der Entstehung innerstädtischer Brachflächen26 3.4Die Erfassung von Brachflächen als Handlungsvoraussetzung29 3.5Möglichkeiten der Um- und Wiedernutzung33 3.5.1Brachflächenreaktivierung in deutschen Städten: Ergebnisse einer Umfrage des Deutschen Instituts für Urbanistik34 3.5.2Möglichkeiten der Nachnutzung auf verschiedenen Brachentypen: Unbegrenzte Möglichkeiten?37 3.6Potenziale zur Deckung des Flächenbedarfs durch Brachflächenrecycling43 3.6.1Die Theorie: Vollständige Deckung des Bedarfs?43 3.6.2Die Realität: Inkongruenz von Angebot und Nachfrage48 3.7Mehr als ein "Öko-Thema": Chancen für eine attraktive Stadtentwicklung und ökonomische Vorteile für Kommunen durch Flächenrecycling51 3.8Hemmnisse und Gründe für das Scheitern von Flächenrecyclingprojekten56 3.9Ansatzpunkte für eine verstärkte Reaktivierung von Brachflächen59 4.Flächenrecycling allein ist nicht genug: Ergänzende Möglichkeiten zur Reduzierung des Freiflächenverbrauchs65 4.1Flächensparende Bauweisen im Wohnungs- und Gewerbebau65 4.2Stärkung des ordnungs- und planungsrechtlichen Instrumentariums: Der notwendige Rahmen zum Schutz der Freiflächen67 4.3Informationsinstrumente: Mittel zur Problemerkennung68 4.4Neue Ansätze: Verhaltensänderung durch den Einsatz ökonomischer Instrumente70 4.5Weitere Möglichkeiten74 5.Zusammenfassung und Ausblick76 Literaturverzeichnis80 Anhang90
?Maximilian Vollmer untersucht anhand sechs explorativer Fallstudien, wie die Mobilisierung von Immobilieneigentümern auch in immobilienwirtschaftlich schwierigen Lagen gelingen kann. Vor dem Hintergrund heterogener Eigentümerstrukturen und einer zunehmenden Überforderung seitens der Eigentümer entwickelt der Autor Maßnahmen und Instrumente für akteurs- und objektorientierte Mobilisierungsstrategien. Diese unterstützen die Revitalisierung innerstädtischer Quartiere in stagnierenden oder schrumpfenden Wohnungsmarktregionen, die von Sanierungsstau, Leerständen und einer zunehmenden Anzahl nicht mehr marktfähiger Immobilien geprägt sind.? Maximilian Vollmer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Stadtumbau + Ortserneuerung der Technischen Universität Kaiserslautern.
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Maximilian Vollmer untersucht anhand sechs explorativer Fallstudien, wie die Mobilisierung von Immobilieneigentümern auch in immobilienwirtschaftlich schwierigen Lagen gelingen kann. Vor dem Hintergrund heterogener Eigentümerstrukturen und einer zunehmenden Überforderung seitens der Eigentümer entwickelt der Autor Maßnahmen und Instrumente für akteurs- und objektorientierte Mobilisierungsstrategien. Diese unterstützen die Revitalisierung innerstädtischer Quartiere in stagnierenden oder schrumpfenden Wohnungsmarktregionen, die von Sanierungsstau, Leerständen und einer zunehmenden Anzahl nicht mehr marktfähiger Immobilien geprägt sind. Der Inhalt Stadtentwicklung unter Schrumpfungsbedingungen Die Innenstadt im Zeichen schrumpfungsbedingter Umbrüche Revitalisierung von Innenstadtquartieren Die Bedeutung der Immobilieneigentümer für die Stadtentwicklung Eigentum als bestimmender Faktor der Stadtentwicklung Die Zielgruppen Dozierende und Studierende der Stadt- und Raumplanung, der Stadtsoziologie sowie verwandter Disziplinen PraktikerInnen aus Stadtentwicklung, Stadtumbau, (Kommunal-)Politik und Immobilienwirtschaft Der Autor Maximilian Vollmer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Stadtumbau + Ortserneuerung der Technischen Universität Kaiserslautern
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In den Agglomerationsräumen der Bundesrepublik leben in der Regel überdurchschnittlich viele Migrantinnen und Migranten: Richtet sich im Zusammenhang mit Stadtentwicklung der Fokus auf diese, kann die Innerstädtische Raumbeobachtung (IRB) des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR) einiges zum Ausmaß und zur Veränderung von migrantischer Segregationen beitragen. Vor allem kann nicht nur die Verteilung von Ausländern, sondern auch die von Doppelstaatern dargestellt und nach innerstädtischen Lagen differenziert betrachtet werden.
Die soziale Lage von Kindern wird in den nächsten Jahren eines der wichtigsten Themen auf der politischen Agenda sein, da die Covid-19-Pandemie in den letzten beiden Jahren sehr deutlich gemacht hat, dass die Entwicklungsvoraussetzungen von Kindern je nach familiärem Hintergrund sehr unterschiedlich sein können. Der Artikel beschäftigt sich mit der Situation von Kindern armer Haushalte und analysiert die unterschiedlichen sozialräumlichen Kontexte, in denen Kinder aufwachsen, in Bezug auf die Sozialstruktur, die Wohnverhältnisse und die infrastrukturelle Ausstattung. Primäre Datenquelle ist die Innerstädtische Raumbeobachtung (IRB), die Aussagen auf Stadtteilebene und somit die kleinräumige Analyse des Themas Kinderarmut ermöglicht.
New York City, urban renewal, urban development, inner cities. - New York City zählt zu den Städten, die einen Niedergang von Gewerbe/Handel überwinden konnten durch eine expansive Tertiärisierung. Eine genauere Analyse dieser "Wiedergeburt" zeigt jedoch: Dazu kommt es speziell auf der Basis einer globalen Finanz-Dienstleistungs-Wirtschaft, die - gerade mit forcierter Telekommunikation - hier ihr wesentliches Zentrum bildet. Damit ist eine Tendenz zur Abkopplung der innerstädtischen Entwicklung von der regionalen verbunden und eine Polarisierung der beruflichen und sozialen Lage. Zugleich erfährt die Stadt auch in ihrer Sozialgeographie und als städtebauliche Nutzungsstruktur eine deutliche Trennung in eine kompakte, urbane innere Stadt, die allein Schauplatz der neuen Sozialökonomie ist, und in die übrigen Stadtteile, die vor sich hin zu vegetieren scheinen: ein Phönix - jedoch eingekapselt und von Asche umgeben ..
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New York City zählt zu den Städten, die einen Niedergang von Gewerbe/Handel überwinden konnten durch eine expansive Tertiärisierung. Eine genauere Analyse dieser "Wiedergeburt" zeigt jedoch: - dazu kommt es speziell auf der Basis einer globalen Finanz-Dienstleistungs-Wirtschaft, die - gerade mit forcierter Telekommunikation - hier ihr wesentliches Zentrum bildet; - damit ist eine Tendenz zur Abkopplung der innerstädtischen Entwicklung von der regionalen verbunden und eine Polarisierung der beruflichen und sozialen Lage; - zugleich erfährt die Stadt auch in ihrer Sozialgeographie und als städtebauliche Nutzungsstruktur eine deutliche Trennung in eine kompakte, urbane innere Stadt, die allein Schauplatz der neuen Sozialökonomie ist, und in die übrigen Stadtteile, die vor sich hin zu vegetieren scheinen: ein Phönix - jedoch eingekapselt und von Asche umgeben. Im Ergebnis stellt sich New York City als ein Entwicklungstyp dar, der sich mit seiner "ökonomischen Renaissance" auf dem Weg befindet zu einer "dual city": der neuartige Grad an Desintegration erscheint als besonders problembeladen für die Lebenszusammenhänge einer solchen Stadt. Die Fallstudie erlaubt es, auch Beispiele anderswo entsprechend zu thematisieren.
Das Kooperationsprojekt der "Innerstädtischen Raumbeobachtung" erlaubt, für 37 deutsche Großstädte Umlandwanderungsdaten nicht nur für die Gesamtstadt, sondern auch für die Stadtteile/statistischen Bezirke der Städte auszuwerten. Die Ergebnisse können zudem mit den Umzugsgründen verglichen werden, die großstädtische Bevölkerung bei der jährlichen BBR-Umfrage angibt. Auf dieser Grundlage sind aus Einzelfallstudien gewonnene Thesen prüfbar, die gleichzeitig ablaufende Sub- und Reurbanisierungsprozesse, eine Abschwächung der Randwanderung und eine starke Ausdifferenzierung der Umlandwanderungsprozesse behaupten. Im Beitrag werden die Umlandwanderungsdaten der Stadtteile mittels einer Varianzanalyse zunächst auf Unterschiede aufgrund der regionalen Einbettung der Städte, der Stadtgröße und der innerstädtischen Lage der Stadtteile untersucht. Dabei zeigt sich, dass das Suburbanisierungsgeschehen vor allem von der regionalen Einbettung der Städte mit ihren unterschiedlichen historisch-ökonomischen Gegebenheiten abhängt. In einem weiteren Schritt wird das Umlandwanderungsvolumen für verschiedene Altersgruppen untersucht. Die Ergebnisse stützen hinsichtlich der Reurbanisierungswanderungen bisherige Mobilitätsstudien, die belegen, dass sich Städte vor allem durch den Zuzug junger Erwachsener zwischen 18 und 30 Jahren erneuern. Die im Rahmen der Umfrage formulierten Begründungen für Umzüge und Wanderungen plausibilisieren das faktische Verhalten.
Der innerstädtische Einzelhandel in den neuen Bundesländern hat zur Zeit große Probleme. Hervorzuheben ist die Konkurrenz durch großflächige Einzelhandelseinrichtungen in nicht-integrierten Lagen. Dadurch droht eine zunehmende Verödung der Innenstädte. Kapitel 2 der vorliegenden Arbeit beschreibt die Entwicklung und die derzeitige Einzelhandelssituation in den neuen Bundesländern. Dabei geht es um die Frage, ob Stadtmarketing als Strategie geeignet ist, der aktuellen Problematik des Attraktivitätsverlustes integrierter Einzelhandelsstandorte entgegenzuwirken. Inwieweit ist durch koordiniertes und abgestimmtes Handeln aller Innenstadtakteure die Lösung des Konfliktes zu bewältigen. Kapitel 3 beschreibt Stadtmarketing und Citymanagement. Es werden die Gründe für das Aufkommen von Stadtmarketing aus dem gesellschaftlichen Kontext heraus dargestellt (Kapitel 3.1). Stadtmarketing ist noch kein festgeschriebener Begriff, eine allgemeingültige 'Definition' existiert nicht. In der Praxis ergeben sich hierdurch viele Stadtmarketingdefinitionen. Sehr unterschiedliche Inhalte und Vorgehensweisen werden unter dem Begriff Stadtmarketing subsumiert. In der vorliegenden Arbeit wird Stadtmarketing als ganzheitlicher Marketingansatz verstanden, der die 'Förderung von Austauschprozessen mit allen Partnern einer Unternehmung (oder Stadt)' beinhaltet (HELBRECHT 1994: 87). Stadtmarketing wird als 'politische Neuinterpretation' des betriebswirtschaftlichen Marketinginstrumentariums angesehen (ebd.: 88). Das Kapitel 3.2 gibt einen Überblick über verwandte Begriffe und Varianten des Stadtmarketings. Citymanagement ist die Umsetzungsinstanz von Maßnahmen, die im Stadtmarketing beschlossen werden. Als Teilbereich des Stadtmarketings ist Citymanagement gerade für Belange der Innenstadt von Bedeutung (Kapitel 3.3). Trotz des unterschiedlichen Stadtmarketingverständnisses sind typische Vorgehensweisen bei Stadtmarketingprojekten erkennbar (Kapitel 3.4). Entstehungsbedingungen vor Ort und die Institutionalisierung von Stadtmarketingprojekten sind oft ähnlich und werden zusammenfassend dargestellt (Kapitel 3.4.2 und 3.4.3). Stadtmarketing verläuft keineswegs zwangsläufig erfolgreich. Das Phänomen Stadtmarketing wird anhand der typischen Chancen und Risiken diskutiert (Kapitel 3.5). Stadtmarketing ist eine Innovation, die in den alten Bundesländern entstanden ist. Im Zuge der Wiedervereinigung wurde auf dem Gebiet der ehemaligen DDR die kommunale Selbstverwaltung eingeführt. Die Übernahme der kommunalen Selbstverwaltung verlief nicht ohne Probleme, auch heute sind noch viele Verwaltungsstrukturen im Aufbau. Das Kapitel 3.6 befaßt sich mit Stadtmarketing in den neuen Bundesländern und der Diskussion der Rahmenbedingungen kommunalen Handelns. Das noch in den Anfängen befindliche Stadtmarketingvorhaben der Landeshauptstadt wird im Rahmen der vorliegenden Arbeit untersucht und evaluiert. Kapitel 4.1 beschreibt die empirische Vorgehensweise des Verfassers. Das Stadtmarketingprojekt in Dresden ist als Einzelfallstudie konzipiert. Hierdurch ist das Forschungsdesign der qualitativen Empirie bedingt. Es wurden die wesentlichen Entscheidungsträger im Spannungsverhältnis Stadtentwicklung und Einzelhandel vom Verfasser interviewt. Zur Analyse der Standpunkte der Einzelhändler als beteiligte Gruppe und der Situation des Einzelhandels in Dresden führte der Verfasser eine standardisierte Befragung durch. Die Ergebnisse der Befragung werden in Kapitel 4.5.1 erläutert. Die Auswertung der leitfadengestützten Interviews wird in Kapitel 4.5.2 vorgenommen. Der Erhebungszeitraum der Untersuchungen war März 1997. Die Auswertung der Literatur und der Ergebnisse der empirischen Untersuchung bilden die Grundlage der Bewertung des Projekts (Kapitel 4.5). Auf der Basis der Untersuchungsergebnisse (Kapitel 4.5) werden in Kapitel 4.6 Handlungsempfehlungen und Perspektiven für den weiteren Verlauf des Stadtmarketings in Dresden formuliert. Inhaltsverzeichnis: I.Abbildungsverzeichnis und Verzeichnis der Tabellen II.Vorwort 1.Einleitung6 1.1Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit6 1.2Aufbau der Arbeit8 2.Die Situation und Struktur des Einzelhandels in den neuen Bundesländern10 2.1Der Einzelhandel in der ehemaligen DDR10 2.2Die Entwicklung des Einzelhandels nach der Wiedervereinigung13 3.Stadtmarketing und Citymanagement16 3.1Stadtmarketing als kooperatives Instrument in der Stadtentwicklungspolitik17 3.1.1Gesellschaftstheoretische Einbettung von Stadtmarketing: Die Regulationstheorie und der Wandel vom Fordismus zum Postfordismus17 3.1.2Stadtmarketing im planungstheoretischen Kontext21 3.2Formenvielfalt des Stadtmarketings22 3.2.1Definitionen und Interpretationen22 3.2.2Vom Marketing zum Stadtmarketing23 3.2.3Formen des Stadtmarketings25 3.2.4Stadtmarketing als kooperativer Ansatz in der Stadtentwicklungspolitik29 3.3Citymanagement: Umsetzung von Stadtmarketing in der Innenstadt31 3.4Vorgehensweisen bei Stadtmarketingprojekten33 3.4.1Entstehungsbedingungen von Stadtmarketingprojekten34 3.4.2Die Institutionalisierung von Stadtmarketingprojekten35 3.4.3Typischer Verlauf von Stadtmarketingprojekten35 3.5Chancen und Risiken des Stadtmarketings41 3.6Stadtmarketing in den neuen Bundesländern44 3.6.1Rahmenbedingungen kommunalen Handelns in Städten und Gemeinden der neuen Bundesländer44 3.6.2Spezifische Probleme bei der Akzeptanz und Durchsetzung von Stadtmarketingprojekten48 4.Stadtmarketing und Citymanagement in Dresden52 4.1Fragestellung und Forschungsdesign52 4.1.1Einzelhandelsbefragung in der Dresdner Innenstadt56 4.1.2Experteninterviews mit wesentlichen Entscheidungsträgern im Dresdner Stadtmarketing61 4.2Auswahl und Vorstellung des Untersuchungsortes66 4.3Ausgangslage: Die Situation des Einzelhandels in Dresden68 4.3.1Entwicklungstendenzen und derzeitige Situation im innerstädtischen Dresdner Einzelhandel69 4.3.2Rahmenbedingungen für den Einzelhandel in der Dresdner Innenstadt76 4.4Stadtmarketing in Dresden: Entwicklung und Situationsbeschreibung79 4.4.1Die Ausgangssituation79 4.4.2Gescheiterter Stadtmarketingansatz 199380 4.4.3Der Neubeginn des Stadtmarketings 199681 4.4.4Die derzeitige Situation des Stadtmarketings83 4.5Bewertung des Potentials des Stadtmarketings und Citymanagements in Dresden85 4.5.1Chancen und Risiken des Stadtmarketings zur Revitalisierung der Dresdner Innenstadt aus der Sicht der innerstädtischen Einzelhändler85 4.5.2Bewertung des Stadtmarketings in Dresden aus der Sicht der lokalen Akteure94 4.5.3Chancen und Risiken des Stadtmarketings aus der Sicht der lokalen Akteure108 4.5.4Revitalisierung der Dresdner Innenstadt durch Stadtmarketing und Citymanagement111 4.5.5Zusammenfassende Bewertung112 4.6Handlungsempfehlungen an das Projekt Dresden114 4.6.1Die Ausbildung politischer Kultur114 4.6.2Vorgehen nach methodischen Schritten115 4.6.3Bewußtsein für Stadtmarketing schaffen117 4.6.4Citymanagement: Teilstrategie des Stadtmarketings118 5.Zusammenfassung und Ausblick120 6.Literaturverzeichnis123 7.Anhang131
Die Einführung des urbanen Gebietes in § 6a BauNVO [1] dient der Optimierung der Innenentwicklung, um die Inanspruchnahme von Flächen "auf der grünen Wiese" zu reduzieren [2-3]. Sie soll insbesondere den Kommunen die Planung von funktionsgemischten Gebieten in innerstädtischen Lagen erleichtern [3-4]. Die Kommunen können so – zum Zwecke der verstärkten Nutzungsmischung und um mehr Wohnraum zu schaffen – Wohnen und Gewerbe enger zusammenbringen. Um diese Ziele zu erreichen, wurden die zulässigen Immissionsrichtwerte der TA Lärm [5] für urbane Gebiete auf 63 dB(A) im Beurteilungszeitraum Tag (6-22 Uhr) und auf 45 dB(A) im Beurteilungszeitraum Nacht (22-6 Uhr) festgesetzt. Damit liegt der Immissionsrichtwert tagsüber 3 dB über dem der Mischgebiete; nachts ist der zulässige Immissionsrichtwert identisch. Diese Erhöhung wird vom Gesetzgeber begründet mit einem Duldungswillen bzw. Akzeptanz der Bevölkerung vor dem Hintergrund der damit verbundenen Vorteile: der "Stadt der kurzen Wege". Das Forschungsvorhaben konzentriert sich auf die Untersuchung der Geräuschimmissionen in innerstädtisch verdichteten Gebieten und geht der Frage nach, wie sich die Lärmsituation dort auf die Bevölkerung auswirkt. Damit betritt das Vorhaben Neuland; vergleichbare Untersuchungen liegen nach Kenntnis der Autorinnen und Autoren dazu bislang nicht vor. Die hier ermittelten und dargestellten Expositionswirkungskurven konzentrieren sich auf die Auswirkungen von "urbanem Gewerbelärm". Davon umfasst sind die Gewerbelärmquellen, die typischerweise in innerstädtischem Gebiet vorzufinden sind, das heißt Gastronomie, Einzelhandel und kleinere Gewerbebetriebe oder auch Tankstellen.
Verlagsinfo: Es ist erschreckend. Bald schon wöchentlich gehen Meldungen über neue in Planung oder im Bau befindliche innerstädtische Einkaufszentren durch die Gazetten. In manchen Städten werden bedenkenlos historische Stadtgrundrisse zerstört, Baudenkmale beiseite geräumt und die Verödung traditioneller Einkaufszonen in Kauf genommen, um neuen Einkaufszentren Platz zu machen. Obwohl seit Jahren kein Wachstum im Einzelhandel zu verzeichnen ist, werden ständig weitere Verkaufsflächen geschaffen. Es scheint, dass diese Umformungen um jeden Preis verwirklicht werden sollen, auch wenn damit der Verlust einer über Jahrhunderte gewachsenen Stadtkultur verbunden ist. Im vorliegenden Aufsatzband beschäftigen sich namhafte Architekturkritiker, Stadtsoziologen, Stadtplaner, Geografen, Consulter, Makler und Betreiber von Einkaufszentren aus unterschiedlichsten Blickwinkeln mit diesem Thema.
Beschreibung der Wohnsituation und des Wohnumfelds sowie entsprechende Wohnzufriedenheiten; Umzugsmobilität; Beschreibung der Sozialstruktur im Wohngebiet sowie Beurteilung des Verhältnisses Ausländer – Deutsche; Erwerbstätigkeit und Einschätzung der ökonomischen Situation der Privathaushalte; allgemeine Lebenszufriedenheit; regionale Zuordnungen.
Der Datensatz enthält kumulierte und harmonisierte Daten der jährlichen Querschnittserhebungen des BBSR seit 2000. Dabei wurde nicht in jedem Jahr das gesamte Fragenprogramm appliziert. In die Kumulation werden daher nur die regelmäßig erhobenen Daten aufgenommen. Die Einzelerhebungen werden mit vollständigem Frageprogramm gesondert dokumentiert.
Themen: Wohnort: Größe des Wohnorts, innerstädtische Lage der Interviewten, Jahr des Zuzugs im Ort Wohnstatus: Jahr des Wohnungseinzugs, Wohnstatus Miete/ Eigentum Wohnkosten: Kosten der Wohnung gesamt, Nebenkosten Heizung und Warmwasser, Turnus der Nebenkostenzahlungen, Höhe des jährlichen Betrages für Nebenkosten, Erhalt von Wohngeld, Beurteilung der Mietkosten Wohneigentum: Art des Eigentumserwerbs, Inanspruchnahme von staatlicher Förderung Wohnungsausstattung: Größe der Wohnung in m², Anzahl der Wohnräume, Beurteilung der Wohnungsgröße, Ausstattung mit Küche, Gäste-WC, isolierverglasten Fenstern, Balkon/ Terrasse, Garten, Garage/ Abstellplatz, Beurteilung der Ausstattung hinsichtlich der persönlichen Bedürfnisse Gebäudeart: Erbauungszeitraum, Größe des Gebäudes, Zustand des Gebäudes, Alter des Gebäudes Zufriedenheiten: mit der Wohnung, der unmittelbaren Wohnumgebung, mit den Umweltbedingungen, mit dem Wohnort, allgemeine Lebenszufriedenheit Wohngebiet und Sozialstruktur: Struktur des Wohngebiets, subjektiv wahrgenommene Bevölkerungszusammensetzung im Wohngebiet Wahrnehmung des Zusammenlebens von Deutschen und Ausländern: Verhältnis von Deutschen und Ausländern in der Wohnumgebung, Staatsangehörigkeit, Kontakt mit Ausländern/ Kontakt mit Deutschen Umzugsmobilität: Vorhaben, innerhalb der nächsten 2 Jahre umzuziehen, Umzugsgrund, Umzugspräferenz Stadt/ Land Wirtschaftliche Lage/ Erwerbsstatus: Beurteilung der eigenen wirtschaftlichen Lage, Berufstätigkeit (kurz), Sicherheit des Arbeitsplatzes, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Anzahl PKW im Haushalt, Berufsstatus (lang), Arbeitsstunden, Berufsgruppen, Status in Berufsgruppen, Haushaltsnettoeinkommen (DM, EURO).
Regionalvariablen: Zusätzlich verkodet wurde: Ost-West Zuordnung; Bundesland; BIK-Gemeindetyp, Stadt- und Gemeindetyp des BBSR. Weitere Regionalvariablen (etwa Regionstypen, Kontextindikatoren) können bei Bedarf durch das BBSR zur Verfügung gestellt werden. Gewichtungsfaktoren: Personengewicht, Haushaltsgewicht.
Business lmprovement Districts (BID) gelten als vielversprechendes Instrument der Quartiersentwicklung und Modell zur Attraktivitätssteigerung von Innenstädten und Stadtteilzentren. In BID bezahlen Grundeigentümer oder Gewerbetreibende eine Abgabe für eine private Organisation, die Programme zur Attraktivitätssteigerung des Gebiets durchführt. Die Gründung eines BID bedarf anfänglich der Zustimmung eines Mindestteils der Betroffenen, die Abgabe ist aber nach der Implementierung für alle verbindlich. Nachdem sich BID in Nordamerika weit verbreitet haben, wird das Modell nun weltweit implementiert. In Deutschland haben einige Bundesländer, darunter als erste Hamburg, Hessen, Bremen und Schleswig-Holstein, bereits entsprechende Gesetze eingeführt, andere Bundesländer arbeiten daran. Die Autoren des Bandes ziehen ein Zwischenfazit der Implementierung von BID in Deutschland und analysieren die Erfolge und Probleme sowie Konflikte, die bei der Etablierung von BID auftauchen. Sie thematisieren die Wesentlichen Forschungsstränge, die sich mit BID auseinandersetzen, die paradigmatisch für den Wandel von government zu governance in der Stadtentwicklung stehen, und diskutieren an konkreten Fallstudien grundsätzliche Fragen der Quartiersentwicklung, der Partizipation und die Vor- und Nachteile verpflichtender und freiwilliger Modelle der Zentrenentwicklung. Der Blick auf internationale Erfahrungen zeigt alternative Entwicklungspfade von BID auf. ; Enthält: Robert Pütz: Business Improvement Districts als neues Modell subkommunaler Governance: Internationalisierungsprozesse und Forschungsfragen Annette Vollmer: Öffentliche und private Interessen in Business Improvement Districts - Zur Frage der demokratischen Einbindung von BIDs in den USA und Deutschland Heiner Schote: BIDs - privates Engagement und private Investitionen für gewachsene innerstädtische Lagen. Überblick über die Anwendung des EID-Instrumentariums in Deutschland und Erfahrungen aus Hamburg Ute Knippenberger: Business Improvement District im Frankfurter Bahnhofsviertel? Kritik und Chance eines privatwirtschaftlichen Modells in der Quartiersentwicklung Nadine Marquardt, Henning Füller: Die Sicherstellung von Urbanität. Ambivalente Effekte von BIDs auf soziale Kontrolle in Los Angeles