Strategien und Erfolgskriterien für Zertifizierungssysteme am Beispiel der Agrar-und Ernährungswirtschaft
In: Zertifizierung als Erfolgsfaktor, S. 75-88
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In: Zertifizierung als Erfolgsfaktor, S. 75-88
SIMPLE SUMMARY: The husbandry conditions for farm animals are currently being discussed by society and should be improved. In response, some farmers are modernizing their pig housing to offer a higher level of animal welfare than the standard. Moreover, farmers are facing diverse financing and licensing problems when planning new barns. Different studies have already shown that monetary factors and legal requirements often impede farmers from investing in such projects. However, if both of these obstacles for stall construction are excluded, very little is known about the additional factors that influence the behavior of famers seeking to construct pig housing for improving farm animal welfare. Using a model based on the Theory of Planned Behavior, this study investigates the psychological factors underlying farmers' intentions to construct pig housing based on an online survey among 424 German pig farmers. Utilizing partial least squares path modeling, it is shown for the first time that attitude towards behavior, subjective norm, and direct and indirect experience can explain more than 59.4% of pig farmers' decisions to construct pig housing with higher farm animal welfare standards. Direct experience and attitude have the strongest influence, while perceived behavioral control does not significantly influence a farmer's decision. These results, which may also be relevant for other European countries, indicate that in addition to licensing requirements and economic efficiency, the above-mentioned factors also influence the behavior related to barn construction. Farmers, politicians, and stall construction companies should be aware of these results. ABSTRACT: Improving farm animal welfare requires modifications to the behavior of many stakeholders. Investments in more animal-friendly barns to improve animal welfare have already been made by some farmers. However, more farmers must be persuaded to modernize their barns. The marketing of animal-friendly products is the responsibility of retailers, and consumers ...
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Improving farm animal welfare requires modifications to the behavior of many stakeholders. Investments in more animal-friendly barns to improve animal welfare have already been made by some farmers. However, more farmers must be persuaded to modernize their barns. The marketing of animal-friendly products is the responsibility of retailers, and consumers have to purchase these products. Currently, little is known about what (and how) underlying psychological factors influence a farmer's intention to construct pig housing to improve farm animal welfare. Pig farmers in Germany were questioned via an online questionnaire in May 2020 (n = 424). Based on the Theory of Planned Behavior (TPB), partial least squares path modeling was used. The constructs: attitude, subjective norm, direct and indirect experience associated with the construction of pig housing substantially influenced the farmers' behaviors. As expected, the impact of perceived behavioral control on intention was negative but was also very low and only slightly significant. Contrary to expectations, the perceived behavioral control had no significant influence on farmers' behaviors. Pig farmers who have already rebuilt their pigs' housing should be motivated to share their experiences to influence their colleagues' intentions to construct. Our results will encourage policy makers to consider the important role of the different psychological and intrinsic factors influencing pig farmers. Thus, the sustainability of pig farming can be improved by giving politicians a better understanding of farmers´ behaviors. ; Open-Access-Publikationsfonds 2020 ; peerReviewed
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Despite the different levels of maturity of organic markets among the member states of the European Union (EU), the European organic food market is continuously growing. In the EU this production method is regulated according to the Council Regulation (EC) 834/2007 (EC 834/07). All products produced accordingly are labelled with the common European organic label. The future success of organic agriculture as one sustainable solution of food production is to a large extent dependent on its market success, thus the positioning of organic food is a crucial topic for food policy and marketing. This paper analyses the data of an online survey done in 2011 with a total of 1,180 consumers from four European countries (Germany, United Kingdom, Spain, and Czech Republic,) representing different stages of the current organic market development across Europe. This paper focusses on which criteria consumers attach to organic food products and what attributes they expect of them. The risk that consumers might expect too much of organic food produced under EC 834/07 is identified. To overcome the observed expectation gap, some political as well as practical implications are proposed.
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In: Journal of consumer protection and food safety: Journal für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit : JVL, Band 19, Heft S1, S. 13-19
ISSN: 1661-5867
ZusammenfassungDie vorliegende Arbeit hatte das Ziel, die Ansichten der Öffentlichkeit zur Haltung von wichtigen Nutztierarten wie Milchkühen, Mastschweinen, Masthähnchen und Legehennen zu untersuchen. Dabei wurde sowohl die konventionelle als auch die ökologische Tierhaltung in den Blick genommen. Die Umfragen wurden in drei Wellen durchgeführt, und ein erheblicher Teil der Befragten äußerte Unzufriedenheit mit den Unterbringungsbedingungen aller Tierarten. Besonders hervorgehoben wurde die Unzufriedenheit mit der Haltung von Mastschweinen und Masthühnchen, sowohl in konventionellen als auch ökologischen Betrieben. Viele Befragte betrachten Landwirtinnen und Landwirte als Schlüsselakteure bei der Förderung des Tierschutzes und sind der Ansicht, dass sie eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Tierhaltungsbedingungen spielen sollten. Ein weiteres interessantes Ergebnis der Umfragen war auch, dass zwischen 62 % und 71 % der Befragten bereit wären, finanzielle Mittel aus anderen Haushaltsausgaben zur Verfügung zu stellen, um die Bedingungen in der Nutztierhaltung zu verbessern. Dies deutet auf eine gewisse Bereitschaft der Öffentlichkeit hin, in Maßnahmen zur Förderung des Tierwohls zu investieren. Die Ergebnisse dieser Arbeit können für verschiedene Interessengruppen von Nutzen sein, einschließlich Landwirtinnen und Landwirte, die Veränderungen in der Tierhaltung umsetzen möchten. Auch Gesetzgeber könnten diese Ergebnisse als Grundlage für die Entwicklung neuer Vorschriften und Richtlinien zur Verbesserung der Tierhaltung nutzen. Insgesamt zeigt die Arbeit, dass die Meinungen der Öffentlichkeit zur Nutztierhaltung und zum Tierschutz eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Zukunft dieser Branche spielen können. Sie betont die Bedeutung eines umfassenden Dialogs und einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Interessengruppen, um die Tierhaltung in eine nachhaltigere und tierfreundlichere Richtung zu lenken.
Für viele Landwirte ist bei der landwirtschaftlichen Direktvermarktung von Lebensmitteln der Standort einer der einflussreichsten Faktoren bezogen auf den Erfolg der Unternehmung. Die hier vorgestellte multi-methoden Studie untersucht den Erfolgsfaktor "Standort" bei der landwirtschaftlichen Direktvermarktung unter Berücksichtigung verschiedener Vermarktungswege. Die Analyse der qualitativen und quantitativen Daten bestätigt die Annahme vieler Landwirte, dass ein guter Standort einen positiven Einfluss auf die Direktvermarktung hat. Gleichzeitigt wird jedoch deutlich, dass ein schlechter Standort nicht automatisch ein Ausschlusskriterium für eine erfolgreiche Direktvermarktung sein muss. Durch die Ausnutzung unterschiedlicher Absatzwege an den Endkunden, wie z.B. Markstände oder Onlinehandel, aber auch durch eine Belieferung von Wiederverkäufern lässt sich auch an vermeidlich schwierigen Standorten in ländlicher Lage erfolgreich Direktvermarktung betreiben.
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In: Journal of consumer protection and food safety: Journal für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit : JVL, Band 19, Heft S1, S. 101-110
ISSN: 1661-5867
ZusammenfassungDieser Beitrag stellt die Zukunftswerkstatt Landwirtschaftliche Tierhaltung vor, die im Rahmen von SocialLab II innovative Methoden zur Beteiligung von Interessengruppen an der politischen Transformation der Tierhaltung entwickelt und zur Anwendung bringt. Die Zukunftswerkstatt untersucht, welche Entwicklungen für die landwirtschaftliche Nutztierhaltung aus Sicht der Interessengruppen erstrebenswert sind. Es werden die Interessen des Tier-, Umwelt- und Klimaschutzes ebenso berücksichtigt wie ökonomische und praktische Anforderungen der Unternehmen. Die Herausforderung bei Dialogen im Bereich der Tierhaltung ist die schiere Anzahl unterschiedlicher Ansprüche gesellschaftlicher Gruppen an die Transformation. Zum einen melden immer mehr Interessengruppen, wie z.B. beim Klimaschutz, neue Ansprüche an. Zum anderen diversifizieren sich vormals homogene Interessengruppen, wie die aus der Landwirtschaft und aus dem Tierschutz, immer weiter hinsichtlich der Ziele, Strategien und Wertvorstellungen. Tiere werden zunehmend als von der Politik betroffene Gruppe mit eigenen Ansprüchen anerkannt, wobei ihre politische Vertretung noch kaum geregelt ist. Die in diesem Beitrag präsentierten Ergebnisse umfassen die methodischen Merkmale der Zukunftswerkstatt landwirtschaftliche Tierhaltung, die identifizierten Zielbilder für die landwirtschaftliche Tierhaltung, effektive Ansätze des Stakeholder-Dialogs und Einsichten zu den Aspekten Wertschätzung und Kommunikation im Dialog unter Akteuren. Aus einer Vielzahl von Positionen und Eingaben wurden 3 zentrale Zukunftsbilder für die landwirtschaftliche Nutztierhaltung in Deutschland identifiziert: (i) höhere Standards, (ii) Systemwechsel und Reduktion und (iii) Alternativen zur Tierhaltung. Politikmaßnahmen sowie Dialogformate im Bereich der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung sollten künftig offenlegen, wo sie sich in diesem Spektrum der Zielbilder verorten. Allianzen und Kompromisse zwischen den Zukunftsbildern sind in unterschiedlichen Kombinationen möglich. Besonders dringlich erscheint die Einigung über rechtliche Mindestanforderungen im Tierschutz, da diese den Ausgangspunkt der Debatte bilden. Dialogformate sollten künftig stärker offenlegen, auf welchen Beitrag zur Debatte sie fokussieren, wobei drei Funktionsbereiche von Dialogformaten unterschieden werden können.
In: Journal of consumer protection and food safety: Journal für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit : JVL, Band 19, Heft S1, S. 1-6
ISSN: 1661-5867
ZusammenfassungDas Projekt SocialLab, das im Jahr 2012 ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, die Notwendigkeit von Verbesserungen in landwirtschaftlichen Nutztierhaltungssystemen, sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus gesellschaftlicher Sicht anzugehen. Denn falls umfassende Veränderungen hin zu mehr Nachhaltigkeit bei der Produktion tierischer Lebensmittel nicht erreicht werden, besteht die Gefahr für die gesamte Branche, dass die gesellschaftliche Akzeptanz für tierische Lebensmittel verloren geht. Das Projekt verwendet einen multidisziplinären und partizipativen Ansatz und bezieht Verbraucherinnen und Verbraucher, landwirtschaftliche Betriebe, den Einzelhandel und Interessenvertretungen ein, um Erkenntnisse zu sammeln und Empfehlungen für Politik, Praxis und Forschung zu formulieren. Die Ergebnisse von SocialLab II sind in der gesamten landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette von Bedeutung: Landwirtschaftliche Betriebe erhalten Einblicke in markt- und gesellschaftliche Anforderungen, was ihr Vertrauen in die Gestaltung neuer Tierhaltungssysteme stärken könnte. Darüber hinaus bietet SocialLab II ein Monitoring-Tool für politische Entscheidungsträger, um Veränderungen in der gesellschaftlichen Wahrnehmung und Akzeptanz der Nutztierhaltung zu messen. Dieses Tool ermöglicht auch eine Anleitung zur Gestaltung des rechtlichen Rahmens für die Nutztierhaltung. Der Einzelhandelssektor kann von den Einblicken zum Einfluss von Preisstrategien und Tierwohl-Labels auf das Kaufverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren. Zusammengefasst bietet die Infrastruktur von SocialLab die Gelegenheit für eine evidenzbasierte, partizipative, multidisziplinäre und situationsflexible Beteiligung an der Transformation der Nutztierhaltung in Deutschland.
In: Journal of consumer protection and food safety: Journal für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit : JVL, Band 19, Heft S1, S. 7-11
ISSN: 1661-5867
ZusammenfassungZiel des ersten Arbeitspakets (AP 1) von SocialLab II war der Aufbau eines Monitorings zu Rahmenbedingungen, die Einfluss auf die Entwicklung der gesellschaftlichen Kritik und Akzeptanz der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung haben. Basierend auf Ergebnissen von SocialLab I (Christoph-Schulz et al., 2018) ging es um die Etablierung einer langfristig durchzuführenden Längsschnittstudie. Das Monitoring wurde online mit insgesamt 4 Befragungswellen und repräsentativen Stichproben von Verbraucherinnen und Verbrauchern durchgeführt, aufgebaut bzw. getestet. Darüber hinaus wurden landwirtschaftliche Betriebe sowie der Lebensmittelhandel befragt. So konnte ein Befragungstool entwickelt und validiert werden, welches es dem BMEL zukünftig ermöglicht, in regelmäßigen Abständen Erhebungen zu folgenden, in der gesellschaftlichen Debatte um die Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung wichtigen Themenkomplexen, durchzuführen.
As part of a 'fitness check' evaluation of the Common Agricultural Policy (CAP), completed in autumn 2017, we conducted an in depth literature review to evaluate both direct and indirect effects of the CAP on biodiversity (BD) and ecosystem services (ESS). Beyond instruments that are designated towards the protection of BD and ESS, such as agri-environment(-climate) schemes (AECM), greening, and cross compliance (CC), we considered and evaluated non-designated instruments such as Direct Payments, that likely have indirect effects on BD and ESS by affecting land-use changes, farm structure and management. Although literature suggests that AECM can be locally effective (1), their effectiveness at the EU level remains limited due to a restricted budget and extent, low uptake and acceptance by farmers, lack of spatial design, and poor implementation in many cases. Greening measures are both ineffective and cost-inefficient since most farmers are either exempt or can comply with the greening requirements without any action (2). Additionally, administrative requirements bias farmers toward choosing the simplest and least effective measures (3) and management requirements and spatial design are lacking. With respect to supporting farming systems that can be considered as sustainable, our review indicates that the CAP offers adequate support to promote organic farming, but much greater support is given to unsustainable farming systems. Moreover, the protection of High Nature Value farming systems is scarce and inadequate. Concerning ESS, current measures (AECM, CC) are somewhat effective with respect to soil protection and water quality but the performance of the CAP is very low with regard to climate issues by failing to address the most important sources of greenhouse-gas emissions, namely livestock production and nitrogen fertilization. Overall, the CAP's design and implementation poorly takes up existing knowledge and experience with respect to necessary interventions and best indicators, and its various instruments operate with little coherence (e.g. AECM and organic farming) or even in conflict (e.g. AECM and greening). Moreover, the CAP only marginally addresses the EU's global ecological footprint and its contribution to land-use changes outside of Europe. Thus, the global efficiency and effectiveness of the CAP in terms of BD and ESS remains weak. Our literature review indicates the availability of a wealth of evidence to inform current and future policy design processes. Integration of all available knowledge, in collaboration with the scientific community, will be essential for achieving higher effectiveness, efficiency, and coherence within instruments and among the CAP and the EU's biodiversity strategy. A much more inclusive, transparent and evidence-based process will be necessary if the European Commission wishes to address the concerns over the CAP's performance with respect to public goods. ; peerReviewed
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