Hochschulen im demografischen Wandel: die Lage in Sachsen
Der demografische Wandel hat für die neuen Länder dramatische Folgen. Die vorliegende Studie untersucht für den Freistaat Sachsen, welche Auswirkungen der demografische Wandel auf das Hochschulsystem haben wird und welche Konsequenzen für den Akademiker- Arbeitsmarkt damit einhergehen. Die Untersuchung wurde in fünf Teilprojekten durchgeführt. Im ersten Teilprojekt ging es darum, Prognosen für die künftigen Studienanfängerzahlen bis 2035 vorzulegen und das Angebot an akademischen Absolvent/innen bis 2020 vorauszuschätzen. Im zweiten wurde das Ziel verfolgt, den Bedarf an akademisch qualifizierten Arbeitskräften auf dem sächsischen Arbeitsmarkt bis 2020 zu prognostizieren, um diese Zahlen dann im Rahmen einer Gesamtbilanz den Angebotszahlen gegenüberzustellen. Auf der Basis von Angebots- und Nachfrageprognosen können unter bestimmten Annahmen zukünftiges Bildungsverhalten sowie potentielle Entwicklungen des Arbeitsmarkts vorausgesagt werden. Allerdings bleibt die Zukunft trotz sorgfältiger Überprüfung aller Vorraussetzungen und Abwägung aller Parameter ungewiss. Um die Prognosen und Schätzungen zu fundieren, wurde daher im dritten Teilprojekt auf die Methode der Delphi-Befragung zurückgegriffen. Expert/innen aus Sachsen und dem übrigen Bundesgebiet wurden darum gebeten, ihre Einschätzungen für die zu erwartenden Trends im Hochschulwesen und am Arbeitsmarkt zu geben. Diese Analysen wurden im vierten und fünften Teilprojekt durch zusätzliche (qualitative) Expertenbefragungen sowie durch Dokumentenanalysen in den Handlungsfeldern 'Hochschule' und 'Politik' ergänzt, da die Akteure jener Handlungsfelder die Studiennachfrage mit ihren Maßnahmen erheblich beeinflussen können. Ziel war es zu eruieren, welche Strategien Hochschulen entwickeln, um sich für die Zukunft zu rüsten, und welche Konzepte politische Akteure haben, um das Hochschulsystem zu gestalten, wobei hier auch Hochschulen und politische Parteien auf der Bundesebene berücksichtigt wurden, um Anregungen aus anderen Bundesländern aufnehmen zu können.