Albania: Corruption takes its toll on the Berisha government
In: Transition: events and issues in the former Soviet Union and East-Central and Southeastern Europe, Band 1, Heft 7, S. 12-14
ISSN: 1211-0205
Die Niederlage der Regierung beim Referendum über den neuen Verfassungsentwurf ist auf die Enttäuschung der Bevölkerung über die Mißerfolge beim Kampf gegen die Korruption zurückzuführen. Korruption ist heute ein in allen Bereichen anzutreffendes Merkmal des Alltagslebens in Albanien. Dies trifft zusammen mit den Auswirkungen der Schocktherapie, die den Graben zwischen Arm und Reich tiefer werden läßt und die neue demokratische Elite aufgrund ihrer besseren Verbindungen begünstigt. Berisha hat sich mit seinem Kampf gegen die Korruption in Partei und Regierung nicht durchsetzen können. Der Arsidi-Skandal sowie Bemühungen von Abgeordneten der regierenden Demokratischen Partei (PD) um eine Amtsenthebung des obersten Richters sind Indizien für Korruption und Bestechung auf höchster politischer Ebene. Die PD selbst ist gespalten zwischen den Kräften, die die Korruption bekämpfen wollen, und denjenigen, die ihre Verstrickung in Korruption und Bestechung zu vertuschen suchen. (BIOst-Wpt)