Wie argumentativ, zivilisiert und beteiligungsoffen wird an der Basis von Verbänden und sozialen Bewegungen miteinander diskutiert? Die Studie untersucht diese Frage anhand eines eigenen Forschungsansatzes zu deliberativer agency. Leitend sind dabei die Theorie deliberativer Demokratie und insbesondere die Arbeiten von Jürgen Habermas
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Die Novelle "Der Sandmann" von E. T. A. Hoffmann zieht ihre Leser auf bemerkenswerte Weise in ihren Bann. Dabei speist sich ihre Anziehungskraft aus einer besonderen Tiefenstruktur. Auf diesen verborgenen Gleisen steigert sich die Spannung der Handlung zunächst kontinuierlich und unaufhaltsam, um sich dann am Ende plötzlich in der Katastrophe des Freitods aufzulösen. Auf den ersten Blick bietet sich bloß eine märchenhafte Liebesgeschichte dar. Bei näherer Betrachtung offenbart sich hier allerdings eine ungemein prägnante Versinnbildlichung einer Dichotomie, die das europäische Denken über Rationalität bis heute einschneidend prägt. Durch die Figuren, Metaphern und Kulissen der Handlung hindurch wird der ewige Streit zwischen Romantik und Aufklärung, zwischen Leidenschaft und Rationalität, zwischen den Verlockungen der dunklen und den Verheißungen der aufgeklärten Welt in Szene gesetzt. Hoffmanns Novelle demonstriert aber auf eindrucksvolle Weise, dass am Ende keine Seite für sich allein erfolgreich sein kann. Die Versöhnung zwischen den Menschen - hier im Sinne des liebenden Paars - bleibt beiden, Aufklärung wie Romantik, versagt. (ICF2)
In: Kommunikation _372 Gesellschaft: Journal für alte und neue Medien aus soziologischer, kulturanthropologischer und kommunikationswissenschaftlicher Perspektive, Band 9, S. 13
"Auch Jahre nach der Einführung des Internets diskutieren weite Teile der Sozialwissenschaften den Zusammenhang zwischen Internet und Demokratie entlang der Extreme von Euphorie und Skepsis. In diesem Beitrag möchte der Verfasser versuchen, einen Ausweg aus dieser 'Entweder-Oder'-Debatte aufzuzeigen, indem er auf eine Metapher von Jürgen Habermas zurückgreift und das Internet als konventionellen Bestandteil des politischen Medientheaters begreift. Dabei greift der Verfasser auf die empirischen Ergebnisse einer Studie über mediale Diskurse zum Thema Genfood zurück. Für diesen begrenzten empirischen Ausschnitt lässt sich feststellen, dass das Internet nur partiell zu mehr Demokratie führt. Es demokratisiert die Hinterbühne der politischen Öffentlichkeit - nicht mehr und nicht weniger." (Autorenreferat)
Der Verfasser greift auf Benfords Konzept von "frame resonance disputes" zurück und spricht von diskursiven Protestdramaturgien anstatt von Medienstrategien oder collective action frames. Der wissenschaftliche Mehrwert dieses Konzepts von Protestdramaturgien wird am Beispiel der G8-Proteste demonstriert. Mit seiner Hilfe lassen sich Fallstricke und Widersprüche der Globalisierungskritiker aufzeigen. Es wird verständlich, was unter dem Erfolg einer Mobilisierung zu verstehen ist und welche Kritik an verzerrter Medienberichterstattung damit einhergeht. Empirischer Ausgangspunkt der Studie sind die vielen Auswertungen der G8-Mobilisierungen von Seiten maßgeblicher Mobilisierungsakteure. Mit wenigen Ausnahmen wird dabei vom Sieg oder Erfolg einer geschlossen agierenden Bewegung gesprochen. Gleichzeitig spart man nicht mit der Kritik an der Medienberichterstattung. Diese reduziere die Globalisierungskritiker auf gewalttätigen Protest und verzerre oder verschweige deren inhaltliche Anliegen. Sicher ist richtig, dass es sich bei den Protesten gegen das G8- Treffen in Heiligendamm um eine erfolgreiche Mobilisierung handelte. Allerdings sollte diese Erfolgserzählung aus wissenschaftlicher Sicht skeptischer beurteilt werden. Es müsste an der Berichterstattung über die Proteste gegen die G8 kritisiert werden, so die These, dass sie die kritische Dramaturgie und dabei vor allem deren radikale, fundierte Kritik vernachlässigt. (ICF2)
'Auch Jahre nach der Einführung des Internets diskutieren weite Teile der Sozialwissenschaften den Zusammenhang zwischen Internet und Demokratie entlang der Extreme von Euphorie und Skepsis. In diesem Beitrag möchte der Verfasser versuchen, einen Ausweg aus dieser 'Entweder-Oder'-Debatte aufzuzeigen, indem er auf eine Metapher von Jürgen Habermas zurückgreift und das Internet als konventionellen Bestandteil des politischen Medientheaters begreift. Dabei greift der Verfasser auf die empirischen Ergebnisse einer Studie über mediale Diskurse zum Thema Genfood zurück. Für diesen begrenzten empirischen Ausschnitt lässt sich feststellen, dass das Internet nur partiell zu mehr Demokratie führt. Es demokratisiert die Hinterbühne der politischen Öffentlichkeit - nicht mehr und nicht weniger.' (Autorenreferat)