Secondary school system, quality, higher education, development. - Andrä Wolter nimmt die publizistische Kritik an der Entwicklung des Gymnasiums zum Anlaß, die Probleme im Verhältnis Gymnasium - Universität in einem tiefergehenden analytischen Bezugsrahmen zu diskutieren. Anders als die oberflächlichen Erklärungen und Schuldzuweisungen zumeist konservativer Kritiker zeigt Wolter auf, daß der Wandel des Gymnasiums die Folge tiefgreifender gesellschaftlicher Veränderungen in den kulturellen Standards und gesellschaftlichen Anforderungen ist; aber auch, daß die bildungspolitischen Antworten und institutionellen Reaktionen entweder noch nicht gefunden oder die notwendigen Reformen nur unzureichend implementiert worden sind
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Der Beitrag zeichnet den Bologna-Prozess nach und diskutiert Rolle, Bedeutung und Funktionen eines europäischen Hochschulraumes. Dabei wird zunächst auf das Paradoxon verwiesen, dass entgegen landläufiger Auffassung, hier handele es sich um ein genuines EU-Projekt, die Bologna-Deklaration als freiwillige Kooperation der beteiligten Länder angelegt ist und mit sanftem Nachdruck und viel Engagement durch die Universitäten vorangetrieben wurde. Wenn auch die Zeichen auf Konvergenz im europäischen Bildungssystem stehen, so zeigt sich auch hier das typisch europäische Muster "strukturierter Divergenz". Denn innerhalb der zugelassenen Bandbreite wählen die Länder durchaus unterschiedliche Lösungswege, die aber allesamt auf dem Pfad der Europäisierung verbleiben. Der Autor gibt in seinem Resümee Folgendes zu bedenken: "Bologna" zielt nach wie vor primär auf Studium und Ausbildung. Die internationale Elite- und Exzellenzdebatte wertet dagegen die Forschung wieder auf als das Hauptfeld, auf dem letztlich über Status und Reputation von Hochschulen entschieden wird. Internationale Rankings von Hochschulen stützen sich jedoch nahezu ausschließlich auf forschungsbezogene Kriterien. Diese Strategie konterkariert die institutionelle Annäherung von Hochschulen oder Hochschultypen, wie sie im Zuge des Bologna-Prozesses zumindest eintreten könnte. (ICA2). Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum 1999 bis 2006.
Der Beitrag zeichnet den Bologna-Prozess nach und diskutiert Rolle, Bedeutung und Funktionen eines europäischen Hochschulraumes. Dabei wird zunächst auf das Paradoxon verwiesen, dass entgegen landläufiger Auffassung, hier handele es sich um ein genuines EU-Projekt, die Bologna-Deklaration als freiwillige Kooperation der beteiligten Länder angelegt ist und mit sanftem Nachdruck und viel Engagement durch die Universitäten vorangetrieben wurde. Wenn auch die Zeichen auf Konvergenz im europäischen Bildungssystem stehen, so zeigt sich auch hier das typisch europäische Muster "strukturierter Divergenz". Denn innerhalb der zugelassenen Bandbreite wählen die Länder durchaus unterschiedliche Lösungswege, die aber allesamt auf dem Pfad der Europäisierung verbleiben. Der Autor gibt in seinem Resümee Folgendes zu bedenken: "Bologna" zielt nach wie vor primär auf Studium und Ausbildung. Die internationale Elite- und Exzellenzdebatte wertet dagegen die Forschung wieder auf als das Hauptfeld, auf dem letztlich über Status und Reputation von Hochschulen entschieden wird. Internationale Rankings von Hochschulen stützen sich jedoch nahezu ausschließlich auf forschungsbezogene Kriterien. Diese Strategie konterkariert die institutionelle Annäherung von Hochschulen oder Hochschultypen, wie sie im Zuge des Bologna-Prozesses zumindest eintreten könnte. (ICA2)
Die 1948 unter dem Namen "Akademie für Gemeinwirtschaft" gegründete Hamburger Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP) zeichnete sich durch zwei Besonderheiten aus: ihre Nähe zur Gewerkschaftsbewegung und ihre Offenheit als Hochschule des Zweiten Bildungswegs. Obwohl die HWP in vielerlei Hinsicht Desiderata der aktuellen hochschulpolitischen Diskussion vorweggenommen hat, beschloss der Hamburger Senat im Jahr 2003, die HWP als selbständige Hochschule aufzugeben. Die paradoxe hochschulpolitische Entwicklung in Hamburg besteht mithin gerade darin, ausgerechnet eine der wenigen deutschen Hochschulen, die lebenslanges Lernen, einen besonderen Hochschulzugang und eine andere Art des Studierens zur Strategie ihrer Profilbildung gemacht hat, in eine Mainstream-Universität zu integrieren und damit die Gefahr zu befördern, genau diese besonderen Profilmerkmale auf Dauer zu beseitigen. (ICE2)
The German system of skill formation, in particular the dual system of vocational education and training (VET), is considered in the political economic debate to be a pillar of the German model, mainly for two reasons: On the one hand, training of skilled workers was supported by the specific path of development of diversified quality production from its beginning. On the other hand, the dual VET system represents one of the most important fields for the German corporatist governance system. The article develops the following ideas: the conditions of the German VET system fundamentally changed during the second half of the twentieth century: Cognitive preconditions for VET continuously increased, and since the mid-1960s educational reform and expansion in Germany (old Länder) gradually resulted in increasing higher levels of education and in a differentiation of the educational landscape as well as in a shift in young peoples' educational careers towards higher education. The driving forces behind these developments will be analysed and discussed with respect to their impact on the relation between the dual VET system and higher education. The argumentation results in the following conclusion: Firstly, the broad trend toward upskilling the German labour force will continue and the integration of low-qualified youth into VET and the labour market will become more precarious than in the past. Secondly, corporatist governance of the dual VET-System will come more and more under pressure and become less important in the German educational system as a whole.
Seit 2011 werden zahlreiche Hochschulen im Rahmen des Bund-Länder-Wettbewerbs "Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen" bei der Entwicklung und Erprobung von berufsbegleitenden, flexiblen und/oder weiterbildenden Studienangeboten unterstützt, die sich vor allem an Zielgruppen richten, die nicht – dem üblichen Verständnis eines "Normalstudierenden" entsprechend – im Alter von ca. 20 Jahren im Anschluss an das Abitur und in der Regel ohne berufliche Vorbildung ein Studium beginnen. In diesem Beitrag wird zunächst an die nationale und internationale Diskussion um lebenslanges Lernen und eine "Offene Hochschule" erinnert, in deren Kontext auch der Wettbewerb zu sehen ist, und die vielfältige Überschneidungen mit seinen Zielsetzungen aufweist. Daran anschließend wird die grundsätzliche Anlage der im Rahmen des Wettbewerbs geförderten Projekte dargestellt, mit einem Schwerpunkt auf den geplanten Studienformaten und deren Organisation sowie den von den Projekten anvisierten Zielgruppen. (DIPF/Orig.)
Mit diesem Bericht wird das Ziel verfolgt, einen Überblick der wesentlichen Informationen zu Zielgruppen lebenslangen Lernens an Hochschulen zu geben. Im ersten Teil des Berichts werden zunächst Kriterien und eine Typologie zur Systematisierung und Beschreibung erwachsener Lernender an Hochschulen vorgestellt. Im zweiten, empiriebezogenen Teil des Berichts wird eine grundlegende Orientierung über Umfang und Struktur von (potenziellen) Zielgruppen für Studierende gegeben. Gemeinsam können diese Informationen zur Entwicklung und Durchführung von Nachfrage- und Bedarfsanalysen für Studienangebote beitragen, bei denen die Analyse der Zielgruppen einen wichtigen Teilaspekt darstellt.
Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit dem Problem des Studienabbruchs in Deutschland, das hochschulpolitisch immer wieder thematisiert wird. Dazu wird zunächst ausführlich auf die Definitions- und Messprobleme des Studienabbruchs eingegangen. Studienabbruch ist ein Ereignis, das sehr häufig mit anderen Formen von Fluktuation in der Hochschule verwechselt wird. Danach wird auf der Basis aktueller HIS-Untersuchungsergebnisse ein Überblick über die Entwicklung und Struktur des Studienabbruchs in Deutschland gegeben. Die neuen Studiengänge haben die Erwartung, zu einer Reduktion der Abbruchshäufigkeit beizutragen, bislang nicht erfüllt. Ursachen, Bedingungen und Motive für einen Studienabbruch stehen im Mittelpunkt des folgenden Abschnitts. Dabei wird deutlich, dass ein Studienabbruch ein komplexes Ereignis ist, in dem sich individuelle, institutionelle und gesellschaftliche Faktoren, die das Studium beeinträchtigen, überlagern. Theoretische Erklärungsansätze, vorrangig aus der Psychologie und Soziologie, schließen den Beitrag zusammen mit einer kurzen Erörterung präventiver Handlungsansätze ab. (DIPF/Orig.) ; The present article discusses the issue of drop-out from higher education, a topic which continues to be of importance in higher education policy. In the first part, the author provides a detailed analysis of the problem of defining and measuring drop-out from higher education. Drop-out from higher education constitutes a phenomenon which is often confused with other forms of fluctuation in the university sector. The author then goes on to give a survey of the development and structure of drop-out from higher education in Germany, based on recent research results provided by the HIS (Higher Education Information System). So far, the recently implemented study courses have not fulfilled the expectation that they would contribute to a reduction of the drop-out rate. Causes, conditions, and motives for terminating a course of studies form the focus of the next paragraph. It is shown that drop-out from higher education constitutes a complex event, in which individual, institutional, and social factors influencing the course of studies overlap. An outline of theoretical approaches to an explanation of the phenomenon, coming above all from the fields of psychology and sociology, combined with a short analysis of possible preventive strategies conclude the contribution. (DIPF/Orig.)
[Der Autor hinterfragt kritisch], ob Akkreditierung tatsächlich zu einem Moment kontinuierlicher Qualitätsverbesserung wird, der das Qualitätsbewusstsein an deutschen Hochschulen stärkt und Impulse für die Studienreform liefert, oder ob sie nur zu einer mehr oder weniger duldsam ertragenen formalen Prozedur wird, der man nicht entkommen kann. Die Tatsache, dass das Reformtempo an den Hochschulen - historisch eher ungewöhnlich - gegenwärtig schneller ist als die nachlaufende Praxis der Akkreditierung, könnte darauf schließen lassen, dass die Akkreditierung eine zwar formal unumgängliche, aber keine substanzielle Funktion für Qualitätsentwicklung ausübt, was im Übrigen durch den Wechsel zur Systemakkreditierung verstärkt würde. [Danach] wird zu fragen sein, ob Akkreditierung zur individuellen Profilbildung von Hochschulen und Studiengängen und damit zu Vielfalt und Innovation beiträgt oder ob hier eher ein neues engmaschiges Netz aus mehr oder weniger vereinheitlichenden Anforderungen und Standards übergestülpt wird. Offen ist auch, wie sich die neuen Exzellenzbestrebungen auf die Akkreditierung auswirken: Wird es mit einer stärkeren vertikalen Differenzierung von Hochschulen und Studiengängen auch eine solche der Akkreditierung geben? Mit allen […] Aspekten ist letztlich die Frage verbunden, ob sich Akkreditierung zu einer lernenden Institution entwickelt, die sich selbst kritisch an diesen hochschulpolitischen Zielen evaluiert, oder ob sie diesen Ansprüchen selbst nicht gerecht wird. (DIPF/Orig.)
Die steigende Diversität unter Studierenden und Wissenschaftlern ist eine neue Herausforderung für die Hochschulforschung. Verstärkt durch die Globalisierung der Arbeitsmärkte kommt internationaler Mobilität und Migration eine besondere Bedeutung zu. Dabei wächst die Beteiligung von Personen mit Migrationsstatus an akademischer Bildung. Zugleich entwickeln gerade im Wissenschaftsbereich viele eine Identität jenseits nationaler Zugehörigkeiten, womit die Hochschule mehr und mehr zu einer transnationalen Sphäre wird. Der Band führt erstmals Beiträge aus der Hochschul- und der Migrationsforschung zusammen. Prof. Dr. Aylâ Neusel ist Hochschulforscherin am INCHER-Kassel. Dr. Andrä Wolter ist Professor für Hochschulforschung an der HU Berlin.
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Der Beitrag beleuchtet zunächst die politischen und institutionellen Hintergründe von Veränderungen in der wissenschaftlichen Weiterbildung an Hochschulen. Anschließend werden Anlass, Fragestellung und Durchführung der empirischen Untersuchung beschrieben. Danach werden Erfahrungen der Verantwortlichen aus den Präsentationen und Diskussionen der Fallstudien, die als Grundlage für die Konzeption des Themenhefts dienten, erläutert. (DIPF/Bal)