Essays on asset and portfolio management: rethinking portfolio rebalancing
In: Dissertationen No. 4432
Die vorliegende Dissertation beinhaltet drei Beiträge, welche sich mit verschiedenen Aspekten der Dynamischen Asset Allokation befassen. Letztere beschreibt die Steuerung der Portfolioallokation eines Investors im Verlauf der Investitionsphase angesichts eines sich wandelnden Marktumfeldes und dem Umgang mit mehreren Assetklassen mit unterschiedlichen Rendite-Risiko-Profilen. Im ersten Beitrag stellen wir eine Weiterentwicklung des traditionellen gewichtungsbasierten Rebalancingkonzepts vor, bei der die Bandbreiten nicht statisch, sondern in Abhängigkeit der aktuellen Marktbedingungen - in Form des relativen Preis- und Volatilitätsniveaus - gesetzt werden. Die empirische Analyse dieses Konzepts zeigt signifikante Überrenditen im Vergleich zu einer Buy and Hold Strategie, einer idealisierten SAA Strategie sowie einer ansonsten vergleichbaren Rebalancingstrategie mit statischen Bandbreiten. Die Charakteristiken des vorgeschlagenen Konzepts bleiben auch bei Anwendung auf verschiedene Subperioden erhalten. Im zweiten und dritten Beitrag beschreiten wir neue Wege auf dem Gebiet der Dynamischen Asset Allokation, indem wir explizit verschiedene Risikomasse in den Steuerungsprozess integrieren. Im zweiten Beitrag entwickeln wir ein Rebalancingkonzept, welches die Anteile der einzelnen Assetklassen an der Volatilität des Gesamtportfolios als Indikator für Portfolioreallokationen nutzt. Im Gegensatz zu traditionellen gewichtungsbasierten Rebalancingkonzepten ist dieser neue Ansatz in der Lage, Portfolioreallokationen aufgrund von Veränderungen der Volatilität einer einzelnen Assetklasse oder der Korrelationsstruktur einer Assetklasse zum Rest des Portfolios vorzunehmen. Dies ermöglicht es einem Investor, die Anteile der einzelnen Assetklassen an der Portfoliovolatilität während der gesamten Investitionsphase stabil zu halten. Im dritten Beitrag stellen wir ein weiteres Rebalancingkonzept vor, welches die Steuerung der Portfolioallokation basierend auf den Faktorladungen des Portfolios gegenüber den Risikofaktoren Zinssatz, Zinsstruktur, Kreditrisiko, Aktienprämie und Volatilität umsetzt. Um alle Faktorladungen werden entsprechende Bandbreiten implementiert, deren Verletzung Portfolioreallokationen auslöst, mit dem Ziel, die Faktorladungen wieder auf ihr strategisches Niveau zurückzuführen. Die empirische Analyse belegt, dass die Differenz der effektiven zu den strategischen Faktorladungen kleiner ausfällt als bei den analysierten Vergleichsstrategien.