Computergestützte Planspiele als Methode der Konfliktsimulation bei Nutzungskonkurrenzen im ländlichen Raum
In: Ökonomische Forschungsbeiträge zur Umweltpolitik Band 10
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In: Ökonomische Forschungsbeiträge zur Umweltpolitik Band 10
After repeated warnings by the European Commission regarding high nitrate concentrations in German waters, in 2017, Germany implemented a new fertilizer application ordinance (FO) with stricter nitrate value limits. The new regulations have severely affected agricultural regions in Germany and could lead to a high number of job losses if farmers must conform to the new regulations and do not implement new production methods. Therefore, a simulation game was developed to educate farmers and residents about the new FO and to facilitate adaptation to the new environmentally friendly legislation. The aims of the newly developed simulation game are to educate residents and farmers in affected regions about the new FO and to develop new ideas on how to comply with the new regulations. The aims of the present study are, first, to research participants' evaluation of the simulation game and, second, to assess the effect of the simulation game on subjective knowledge, internal efficacy, and attitude towards the new FO. This pre- and post-comparison design study was based on pre-test and post-test with participants in two games (N = 90). The results were analyzed using descriptive statistics, multiple regression analyses, qualitative content analysis, and mean value comparisons. The simulation game had a positive effect on participants' subjective knowledge (Cohen's d 0.65) and internal efficacy (Cohen's d 0.36), but it did not have an effect on their attitudes toward the new FO, and it was shown to slightly lower their interest in agriculture politics (Cohen's d −0.33). The participants reported that the game made them more aware of both the difficulty and necessity of finding compromises in the field of agriculture politics. Overall, the simulation was rated very positively and was perceived as interesting and informative by the participants. ; Open-Access-Publikationsfonds 2020 ; peerReviewed
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Es hat in der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP) seit 1992 zahlreiche mehr oder weniger erfolgreiche Reformschritte gegeben, die die gemeinsame Agrarpolitik generell liberalisiert, ihre Budget-Kosten reduziert und die handels- und produktionsverzerrenden Wirkungen abgebaut haben. Gleichwohl werden immer noch 42% des EU-Haushaltes für die Agrarpolitik aufgewendet und die Umweltwirkungen werden kontrovers diskutiert. Auch die Verteilung der Direktzahlungen zwischen den Landwirten und zwischen den Mitgliedern der Europäischen Union wird teilweise kontrovers diskutiert. Der Einsatz von marktverzerrenden Instrumenten wie Exportsubventionen wurde zwar reduziert, aber nicht vollständig beendet. Parallel zu den Beschlüssen zur finanziellen Vorausschau 2013-2020 hat die Europäische Kommission unter der Federführung von Agrarkommissar Dacian Ciolos und dem Directorate General für Landwirtschaft (DG Agri) zunächst 2010 in einem Thesenpapier neue Ziele und Herausforderungen für die Agrarpolitik benannt und im Oktober 2011 weitere Gesetzentwürfe für die Reform 2013 vorgelegt (Europäische Kommission 2011). Die EU-Mitgliedstaaten müssen sich im Zuge des Entscheidungsprozesses zur Reform positionieren. Im Prozess der Positionierung der Bundesregierung, auf deren Grundlage die Verhandlungsstrategie und das Abstimmungsverhalten der Bundesministerin Ilse Aigner im Rat der Europäischen Union basiert, spielt auch der Deutsche Bundestag als wichtigstes Legislativorgan in Deutschland, und speziell der Bundestagsausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz eine wichtige Rolle. Das vorliegende Papier ist der Versuch, aus Sicht der verschiedenen agrarwissenschaftlichen Disziplinen der Fakultäten in Göttingen und Witzenhausen zu den Reformentwürfen Stellung zu beziehen. Die gesammelten Argumente sind in Pro- und Contra-Argumente unterteilt. Daneben haben wir versucht, offene Fragen zu formulieren. Die Argumente sind dabei auch teilweise widersprüchlich, da sie von den Vertretern verschiedener Teildisziplinen formuliert wurden. Daher lässt sich aus diesem Papier keineswegs eine vollständige oder abschließende Analyse des Reformvorschlags ableiten. Am 11. Januar 2012 fand in Göttingen eine öffentliche Diskussion zwischen dem Bundestagsausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und den Studierenden, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Professoren der Göttinger Fakultät für Agrarwissenschaften über den Entwurf der EU-Kommission zur GAP-Reform 2013 statt. Eine frühere Fassung dieses Papiers diente zunächst als Grundlage für die gemeinsame Diskussion am 11. Januar 2012 in Göttingen und als Sammlung von Argumenten für den Diskussionsprozess innerhalb des Bundestages. Als Wissenschaftler sehen wir uns jedoch auch in der Pflicht, zu einer breiteren öffentlichen Diskussion beizutragen und unsere Erkenntnisse zum Diskurs zur GAP-Reform, der uns vermutlich noch durch die Jahre 2012 und 2013 begleiten wird, beizutragen. Daher haben wir uns dazu entschlossen, diese Sammlung von Analysen, Argumenten und offenen Fragen zu veröffentlichen.
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