Klaus Beck, Freie Universität Berlin
In: Publizistik: Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Band 53, Heft 2, S. 254-255
ISSN: 1862-2569
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In: Publizistik: Vierteljahreshefte für Kommunikationsforschung, Band 53, Heft 2, S. 254-255
ISSN: 1862-2569
In: Die neuen Verführer?: Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in den Medien, S. 191-206
Auf der Basis zweier Programmanalysen der Fernsehberichterstattung der öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsender über Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland aus den Jahren 1992/93 und 1998-2001 stellt der Autor die These auf: "Das Umdenken in den Fernsehredaktionen ist beim Text der Rechtsextremismus-Berichterstattung angekommen, bei den 'Fernsehbildern' jedoch offensichtlich nicht." Die These wird zunächst belegt durch eine methodische Erläuterung der sie stützenden Untersuchungen. Im Anschluss daran wird der öffentlich-rechtliche und journalistisch-professionelle Diskurs über Leistungen und Fehlleistungen der Rechtsextremismus-Berichterstattung in Deutschland analysiert und abschließend aus diesem Kontext Befunde der Fernsehprogrammanalysen vorgetragen und diskutiert. Fazit: "'Die' Berichterstattung 'des' Fernsehens über 'den' Rechtsextremismus in Deutschland gibt es nicht, ebenso wenig wie die eindeutige Zuordnung von Leistungen zu dem einen und Fehlleistungen zu dem anderen Fernsehsystem." Zwar ist die Anzahl der von den öffentlich-rechtlichen Anstalten zu diesem Thema produzierten Sendungen deutlich höher als die der privaten Anbieter, auf der anderen Seite ist damit aber auch die Wahrscheinlichkeit höher, dass in öffentlich-rechtlichen Programmen die Fehlleistungen auftreten, die in der journalistisch-professionellen Selbstkritik als Defizite der Rechtsextremismus-Berichterstattung benannt wurden. Systemunabhängig ist eine Diskontinuität der Rechtsextremismus-Berichterstattung im deutschen Fernsehen festzustellen. Typisch ist ein "Spot- bzw. Brandherdjournalismus, der an ein Verständnis von Rechtsextremismus gebunden ist, bei dem die Schadensdimension rechtsextremistischer Gewalt der entscheidende Nachrichtenfaktor ist." Die Chance zur öffentlichen Bewusstseinsbildung durch kontinuierliche Berichterstattung, Analyse und Raisonnement wird nur sehr begrenzt genutzt. (RG)
In: KAS-Auslandsinformationen, Band 20, Heft 2, S. 98-119
ISSN: 0177-7521
In: Publizistik, Band 43, Heft 3, S. 295-296
ISSN: 1862-2569
In: Communications: the European journal of communication research, Band 22, Heft 1
ISSN: 1613-4087
In: Politische Willensbildung und Interessenvermittlung: Verhandlungen der Fachtagung der DVPW vom 11.-13. Oktober 1983 in Mannheim, S. 351-371
Ansetzend bei einer Kritik der politikwissenschaftlichen und der kommunikationswissenschaftlichen Wahlforschung wird der Zusammenhang von Massenmedien, Wahlkampf und Alltag des Wählers auf der empirischen Grundlage eines achtwöchigen Tagebuch-Panels entfaltet. Folgende Einzelthemen enthält die Studie: (1) der Wahlkampf in Fernsehen und Tagespresse; (2) Parteirepräsentanz in Fernsehen und Tagespresse; (3) der Wahlkampf im Alltag des Wählers; (4) Medienrezeption und Medienwirkung im Wahlkampf. Gesamtergebnis der Untersuchung sind zwei Thesen: (1) Individuelle Wahlentscheidungen sollten sowohl durch den selbständigen Faktor Wahlkampf als auch durch seine Vermittlung über die Massenmedien miterklärt werden; (2) die kommunikative Vermittlung von Politik auf die Wahlentscheidungsbildung sollte unter Berücksichtigung der alltäglichen Mediennutzung analysiert werden. (HA)
In: Politische Willensbildung und Interessenvermittlung, S. 351-371
In: Massenmedien und Wahlen, S. 346-356
"Analyse der Wahlkampfberichterstattung und -kommentierung des überregionalen Fernsehprogramms und einer Zeitungsstichprobe in den letzten fünf Wochen vor der Wahl zum Bundestagswahlkampf 1980. Die politische Ausgewogenheit bzw. Tendenz der Berichterstattung und Kommentierung beider Medien wird anhand ausgewählter Untersuchungsergebnisse dargestellt, verglichen und vor dem Hintergrund ihrer unterschiedlichen Organisationsstruktur problematisiert. Im Kern geht es um die Frage, ob neben im engeren Sinn medienspezifischen (Bild vs. Schrift) auch medienstrukturelle Ursachen (öffentlich-rechtlich vs. privatwirtschaftlich) für unterschiedliche Wirkungschancen beider Medien anzunehmen sind. Das Fernsehen soll, im Gegensatz zur Zeitung, die Norm der Ausgewogenheit erfüllen. Dies ist im Bundestagswahlkampf 1980 bis hin zu einer KoalitionsOppositions-Arithmetik geschehen. Die Journalisten enthielten sich in der Regel eigener Wertungen; so konnten die Politiker ihr eigenes Image ungehindert prägen. In fast allen Tageszeitungen ist die politische Berichterstattung umfangreicher und enthält mehr Wertung und Kritik als das Fernsehen. Die Untersuchung zeigt, daß das Medium Zeitung in der Wirkungsforschung verstärkte Beachtung finden sollte. Die Zeitung besitzt ein höheres meinungsbildendes Potential, das sie allerdings oft nicht nutzt." (Autorenreferat)
In: Constructing identities in Europe: German and Russian perspectives, S. 147-169
In: War Visions: Bildkommunikation und Krieg, S. 293-320
Gegenstand des Forschungsprojekts zur "Berichterstattung deutscher Fernsehprogramme über den Irakkrieg 2003", das von acht deutschen Landesmedienanstalten unter Federführung der Landesanstalt für Medien NRW durchgeführt wurde, ist der Produktionskontext von Fernsehnachrichten in einer Kriegssituation. In dem Beitrag werden die Ergebnisse einer Teilstudie vorgestellt, in dem die Übertragung von Bildern des irakischen Fernsehens von gefangenen US-amerikanischen Soldaten am 23. März 2003 im Mittelpunkt steht. Die journalistische Qualität der Fernsehbeiträge über die gefangenen und getöteten Soldaten kann nicht allein auf der Grundlage der ausgestrahlten Bilder beurteilt werden. Diese geraten in einen Kontext der Metakommunikation, bei der es nicht mehr um das Dargestellte geht, sondern um die Frage, ob die Bilder gezeigt werden dürfen oder nicht. Aus der quantitativen Auswertung der Berichterstattung von ARD, ZDF, RTL, SAT.1, n-tv und N24 ergibt sich kein kohärentes Unterscheidungsmuster zwischen öffentlichrechtlichen und privaten Sendern. Dies legt den Schluss nahe, dass die Qualität der Kriegsberichterstattung weniger eine Frage des dualen Systems ist, sondern eine Frage der konkreten journalistisch-redaktionellen Leistung bzw. Fehlleistung. Jenseits der Bildmotivik ist für die Bewertung der journalistischen Qualität von Kriegsberichterstattung die Analyse der spezifischen Produktionsstrukturen und ihrer Kontextbedingungen entscheidend. (UN)
In: Chancen und Gefahren der Mediendemokratie, S. 399-415
Es werden Integrationsprobleme in Deutschland nach der Vereinigung auf der Ebene der Akteure, der Menschen in den alten und neuen Bundesländern, analysiert. Dabei wird zwischen einer vertikalen und einer horizontalen Integrationsdimension unterschieden: In vertikaler Perspektive wird die Integration der Bürger in Ost- und Westdeutschland in den Systemkontext der Bundesrepublik Deutschland, ihr Systemvertrauen und ihre Systemakzeptanz, vergleichend analysiert. Hierfür wird der Begriff der Systemintegration verwendet. In horizontaler Perspektive geht es um das Verhältnis zwischen den Menschen in Ost- und Westdeutschland: um ihre wechselseitige Wahrnehmung und Einschätzung, um Solidarität im Hinblick auf die Bewältigung der Folgen der Vereinigung. In diesem Zusammenhang wird der Begriff Lebensweltintegration verwendet. In einer Sekundäranalyse werden Daten aus dem Jahre 1998 einer ALLBUS-Umfrage verwendet, die die Mediennutzung und Medienbewertung der Befragten erfasste. In der Regressionsanalyse sind zwei Übersichten zusammengefasst. Zunächst werden alle Modell-Lösungen zur Erklärung der Integrationsindikatoren miteinander verglichen. Im Anschluss daran werden die Ergebnisse von drei ausgewählten Modell-Lösungen detailliert erörtert. Fazit: Die Analysen belegen, dass die Systemintegration anderen Bedingungen unterliegt als die Lebensweltintegration. Die unterschiedliche Akzeptanz der Systembedingungen ist sowohl davon abhängig, ob man sich wirtschaftlich sicher fühlen kann als auch von dem Kommunikationsmilieu, in dem man sich bewegt. In dem Maß, in dem die Kritik an der Politik das persönliche Umfeld bestimmt, wächst die Unzufriedenheit an den politischen Systembedingungen. Die Medien nehmen im Prozess der sozialen und politischen Vereinigung eine randseitige, moderierende Funktion ein. Wichtiger ist die interpersonale Kommunikation, das politische Gespräch im Freundeskreis. (RG)
In: Migranten und Medien: neue Herausforderungen an die Integrationsfunktion von Presse und Rundfunk, S. 116-126
Die Autoren berichten über die theoretische Konzeption und erste Ergebnisse eines deutsch-israelischen Forschungsprojekts, in welchem die gesellschaftliche Integrationsfunktion der Massenmedien in Bezug auf ethnische Minderheiten untersucht wird. Für jeweils zwei Bevölkerungsgruppen - russische Juden in Israel, die aus der ehemaligen UdSSR emigriert sind, und israelische Araber, sowie russische Aussiedler in Deutschland und ehemalige DDR-Bürger - wird in einem quasi-experimentellen 2 x 2 Design die Rolle der Medien an den Grenzlinien nationaler Mehrheits-Minderheits-Konstellationen analysiert. Im vorliegenden Kurzbeitrag werden für die Untersuchungsgruppe der rußlanddeutschen Spätaussiedler in Deutschland die Konstruktionsbedingungen der kollektiven Identität und die "boundary markers" zur Mehrheitsgesellschaft betrachtet, welche im Rahmen von Gruppendiskussionen und einer Auswertung des Medienangebots von russischsprachigen Printmedien empirisch ermittelt wurden. (ICI)
In: European journal of communication, Band 4, Heft 2, S. 191-210
ISSN: 1460-3705
Agenda setting is the most prominent concept in the analysis of media effects in election campaigns. In a secondary analysis, contingent conditions of political agenda setting (need for orientation, interpersonal communication, issue-specific sensitivity) were tested against direct exposure and content effects of newspapers and television. The results of a series of structural equation models consistently support the audience effects model of agenda setting. Media agenda setting in an election campaign was primarily restricted by media characteristics. For an `obtrusive' issue (social security), no media effect was found. Instead, issue sensitivity is a strong (indeed the only) predictor of awareness of this issue. For an `unobtrusive' issue (foreign affairs), media agenda setting is shaped by interpersonal political communication. Newspaper agenda setting is dependent upon a high degree, television agenda setting upon a low degree, of interpersonal communication about politics.
In: European journal of communication, Band 4, Heft 2, S. 191-210
ISSN: 0267-3231
Agenda-setting ist der z.Zt wichtigste Ansatz bei der Analyse von Medienwirkungen in Wahlkämpfen. In einer Sekundäranalyse werden latente Bedingungen des politischen agenda-setting (Bedarf an Orientierung, zwischenmenschliche Kommunikation, themenspezifische Sensibilität) getestet gegen die Wirkungen der direkten Konfrontation mit Zeitungn und Fernsehen und deren Inhalten. Die Ergebnisse einer Reihe von strukturellen Gleichsetzungsmodellen unterstützen übereinstimmend das "Zuschauer-Effekt-Modell". Agenda-setting durch Medien in Wahlkämpfen wird in erster Linie durch medienspezifische Charakteristika eingeschränkt. Agenda-setting durch Zeitungen hängt in hohem Maße, solche durch das Fernsehen in geringem Maße vom Grad zwischenmenschlicher Kommunikation über Politik ab. (UNübers.)