Wettlauf in eine neue Weltraumära
Die Aufmerksamkeit für bemannte und unbemannte Raumfahrt steigt seit Jahren merklich an. Getrieben von wissenschaftlichen, politischen und zunehmend auch wirtschaftlichen Interessen, lässt sich eine dynamische Entwicklung in der Raumfahrtbranche feststellen. Einzelne Visionäre haben dabei ihren Blick auf den Mars als eine Art zweite Erde gerichtet, dessen Erforschung und Besiedlung einen nächsten Schritt in der bemannten Raumfahrt darstellt. Andere Akteure suchen nach Mitteln und Wegen, die Ressourcen jenseits des Erdorbits zugänglich zu machen, um die planetaren Grenzen weiter auszudehnen. Realistischer erscheinen die Ziele der unbemannten Raumfahrt: Die Weiterentwicklung von Satelliten zur Erdbeobachtung, Wetter- und Klimaforschung, Telekommunikation, Navigation, Spionage sowie Raumsonden zur Erkundung des Weltalls und die zugehörigen Trägerraketen. Raumfahrttechnologien sind seit langem wichtige Instrumente einer modernen Informations- und Industriegesellschaft. Die USA und Russland sind längst nicht mehr die einzigen Nationen, die mit großen Sprüngen in Richtung Weltall streben. Neben der Europäischen Union treiben auch China, Japan und Indien die Entwicklung von Raketen, Satellitensystemen und Raumsonden zur Erforschung des Sonnensystems und der Erde voran. Daneben hat sich in den vergangenen Jahren eine weitere Akteursgruppe etabliert: finanzstarke privatwirtschaftliche Akteure (z. B. SpaceX, Blue Origins und Google in den USA), die in der Lage sind die zukünftige Entwicklungsdynamik der bemannten und unbemannten Raumfahrt zu prägen. Kommerzielle Raumfahrt agiert auch in Deutschland als Treiber für Wirtschaftswachstum (ca. 2,5 Mrd. Euro Umsatz in der Raumfahrtbranche im Jahr 2015, Ressourcenunabhängigkeit und wissenschaftlichen Fortschritt. Ein Wettlauf entsteht dabei einerseits zwischen Nationen und andererseits zwischen staatlichen und privatwirtschaftlichen Akteuren. Das Kurzprofil beleuchtet die Rolle Deutschlands im internationalen Kontext einer möglichen neuen ...