Gefühle der Zukunft: wie wir mit emotionaler KI unser Leben verändern
Was bedeutet die Idee von fühlenden Maschinen für uns Menschen? Alle reden über ChatGPT, LaMDA und ähnliche "große Sprachmodelle", die Wissensfragen beantworten, Texte schreiben und sogar persönliche Gespräche mit uns führen. Obwohl die Erfindung und Gestaltung dieser Sprachsysteme nicht auf Gefühle abzielen, sondern ausschließlich auf die Sprachverarbeitung, hat sich in den letzten Jahren eine Debatte um die Frage entzündet, ob diese Systeme auf irgendeine Weise fühlen oder eine Art Bewusstsein entwickeln könnten. Und selbst wenn sie alles nur simulieren: Was bedeutet das für uns und unsere Emotionalität? Welcher Umgang mit ihnen ist problematisch, verwerflich oder aber eine willkommene Ergänzung unserer Lebenswelt? "Affective Computing" ist der Zweig der KI-Forschung, bei dem man für dieses Thema ansetzen muss, denn er hat die technischen Grundlagen: die Nachbildung menschlicher Emotionalität, die Fähigkeit, Gefühle bei anderen zu erkennen, gezielt zu stimulieren und zu simulieren. Eva Weber-Guskar klärt darüber auf, in welchen Bereichen diese emotionalisierte KI bereits verwendet wird, und regt aus philosophischer Perspektive zur Diskussion darüber an, wie sie verantwortungsvoll weiterentwickelt und angewandt werden sollte. "Auch wenn Künstliche Intelligenz selbst (noch) nicht fühlen kann, löst sie doch Gefühle in uns aus. Der ein oder andere schließt bereits Freundschaft mit Chatbots oder setzt sie als Therapeuten ein. Wie lässt sich das ethisch beurteilen? Die Philosophin Eva Weber-Guskar geht dieser Frage nach – und entwickelt Ideen, wie emotionale KI verantwortungsvoll weiterentwickelt werden sollte" (Platz 8 der Sachbuch-Bestenliste für September 2024)