Berufstätigkeit, Belastungserfahrung und koronares Risiko: e. Beitr. zum Krankheitsverständnis aus medizinsoziolog. Sicht
In: Minerva-Fachserie Medizin
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In: Minerva-Fachserie Medizin
In: Journal für Psychologie, Band 8, Heft 4, S. 27-40
Zentrale Ergebnisse der Studie "Patientenorientierte Bedarfsermittlung und -planung in der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung" werden vorgestellt und diskutiert. Diese Studie wurde vom Bundesminister für Gesundheit und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Auftrag gegeben und 1999 abgeschlossen. Insbesondere geht es dabei um die Vorstellung eines neu entwickelten Indikatorenmodells, das die Fehler und Einseitigkeiten des bisherigen Bedarfsplanungsverfahren der KBV vermeidet.
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 6, Heft 2, S. 49-54
ISSN: 0340-2304
Aus der Tatsache einer unterschiedlichen Verteilung der Krankheitshäufigkeiten in der Bevölkerung ergibt sich für eine Soziologie der Gesundheit und Krankheit die Aufgabe, den ursächlichen Zusammenhang zwischen der sozialen Lage oder den sozialen Beziehungen von Individuen und spezifischen Krankheitshäufigkeiten zu untersuchen. Den methodischen Ansatz dafür liefert die soziale Epidemiologie, die sich mit den sozialen Merkmalen der Krankheitsverteilung befaßt. Bei den heute dominierenden chronischen und degenerativen Krankheiten sind in der Regel mehrere Faktoren für die Entstehung einer Krankheit verantwortlich (Risikofaktoren). Der gegenwärtige Stand der Forschung erlaubt Aussagen zu folgenden, unter bestimmten Konstellationen krankheitsauslösenden Faktoren: Arbeitsplatz und Berufsleben (ungünstige Umgebungseinflüsse, Dauerbelastung, Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten, psychosomatische Erkrankungen), soziale Schichtzugehörigkeit (Lebenserwartung, Erkrankungshäufigkeit, Verhaltensstörungen, ungünstige materielle Bedingungen, gestörte frühkindliche Sozialisation, sozialer Abstieg), soziale Beziehungen (soziale Isolation, Orientierungsunsicherheit), lebensverändernde Ereignisse (verändernde und belastende Ereignisse, die in der prämorbiden Phase gehäuft auftreten). Bildet die soziale Schichtzugehörigkeit eine Variable für Krankheitshäufigkeit und Krankheitsverteilung, so ist sie in noch höherem Maße bedeutsam für das Krankheitsverhalten. Bei der Inanspruchnahme medizinischer Hilfe, Behandlungs- und Versorgungsmustern sowie bei der Reaktion auf Krankheitsanzeichen scheinen schichtspezifische Sozialisationsprozesse eine wichtige Rolle zu spielen. Generell wird präventives oder therapeutisches Verhalten von zwei Komponenten bestimmt: vom Ausmaß der jeweils von einer Krankheit zu erwartenden ernsthaften Konsequenzen und der diesbezüglich für den eigenen Fall eingeschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit sowie von der Einschätzung der Wirksamkeit des eigenen (präventiven) Handelns. Krankheitsverhalten stellt somit häufig eine intervenierende, zusätzliche Größe zwischen Entstehung und fachmedizinischer Erkennung von Krankheiten dar. (HH)
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 206-214