Gesundheitsversorgung illegalisierter Migrantinnen und Migranten: ein europäischer Vergleich
In: Gut versorgt?: Migrantinnen und Migranten im Gesundheits- und Sozialwesen, S. 119-141
Der Beitrag diskutiert die momentane gesundheitliche Versorgungssituation in Deutschland und vergleicht diese mit der ausgewählter europäische Länder (Frankreich, Italien, Niederlande, Belgien, Großbritannien und Spanien). Aufgrund des Forschungsdefizits zu diesem Thema basieren die Ausführungen auf Informationen aus der Praxis von Beratungsstellen oder Unterstützungsorganisationen. Die Erfahrungen der Autoren als Mitbegründer/innen und langjährige Mitarbeiter/innen des Büros für medizinische Flüchtlingshilfe Berlin, das seit über sechs Jahren anonym und unbürokratisch eine medizinische Versorgung für illegalisierte MigrantInnen organisiert, bilden den Hintergrund. Neben der Erörterung der Lebensbedingungen und gesundheitlichen Belastungen geht es vornehmlich um die rechtlichen Grundlagen für Illegalisierte in der BRD, was den juristischen Status, Krankenkassenmitgliedschaft, Schwangerschaft und Mutterschutz, Duldung aus humanitären Gründen, den Denunziationsparagraphen, den Schlepperparagraphen und die medizinische Versorgung angeht. Nach einem Vergleich mit der Situation in europäischen Nachbarländern geht es abschließend um europäische Lösungsansätze und Perspektiven für die Bundesrepublik Deutschland. (ICH)