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Diversität in der Planungsprofession: Analyse der Sozialstruktur der Studierenden des Bachelors Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar
In: Sub\urban: Zeitschrift für kritische Stadtforschung, Band 12, Heft 1, S. 171-190
ISSN: 2197-2567
Städte waren schon immer Orte der Diversität. In einer postmigrantischen Gesellschaft sowie angesichts zunehmender sozioökonomischer Ungleichheiten stellt sich zunehmend dringlich die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Diversität und Stadt beziehungsweise zwischen Diversität und Stadtplanung. Entsprechend häufig sind Rufe nach einer diversitätssensiblen Planung und Stadtentwicklung. Angesicht einer zunehmenden Diversität der Bewohner:innen von Städten stellt sich aber auch die Frage, wie es um die Diversität in der Planungsprofession in Deutschland bestellt ist. Diversität in der Planungsprofession ist in der deutschen Planungswissenschaft bisher kaum ein Thema. Deshalb widmet sich dieser Beitrag dieser Frage in drei Schritten. Zunächst zeichnet er die weitgehend englischsprachige Debatte in den Planungswissenschaften um Diversität in der Planungsprofession nach. Angesichts der mangelnden Debatte und fehlender Daten in Deutschland stellt er anschließend die Ergebnisse einer Analyse der Sozialstruktur eines Planungsstudiengangs vor – des Bachelors Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar – und interpretiert diese Befunde.
Soziale Bewegungen und der (nicht-)responsive Staat: Das Beispiel Deutsche Wohnen & Co Enteignen
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 36, Heft 1, S. 79-93
ISSN: 2365-9890
Zusammenfassung
Am 26. September 2021 stimmten fast 60 % der wahlberechtigten Berliner:innen für die Enteignung und Vergesellschaftung großer privater Wohnungsbestände. Dieser Aufsatz widmet sich der Frage, warum die gewählten Vertreter:innen der Berliner:innen den ausdrücklichen Wählerwillen (noch) nicht umsetzen. Warum reagieren entscheidende staatliche Institutionen nicht angemessen auf von sozialen Bewegungen organisierten öffentlichen Druck und noch nicht einmal auf die repräsentative Manifestation der öffentlichen Meinung in Form eines Volksentscheids? Nach gängigen Theorien der staatlichen Responsivität müsste die Mieter:innenbewegung und die Kampagne Deutsche Wohnen & Co Enteignen deutlich stärkeren Einfluss auf die institutionelle Wohnungspolitik haben. Warum können diese Theorien die Nicht-Responsivität staatlicher Akteure nicht fassen? Um sich diesen Fragen zu nähern, verfährt der Aufsatz in drei Schritten. Zunächst stellt er den Responsivitätsansatz vor. Anschließend beschreibt er empirisch die Reaktionen unterschiedlicher staatlicher Akteure und Institutionen auf den Enteignungs-Volksentscheid. Auf dieser Basis entwickelt er zum Schluss eine Kritik des Responsivitätsansatzes sowie Ansätze einer Retheoretisierung.
Aber das sind doch die Guten – oder? Wohnungsgenossenschaften in Hamburg: Rezension zu Joscha Metzger (2021): Genossenschaften und die Wohnungsfrage. Konflikte im Feld der Sozialen Wohnungswirtschaft. Münster: Westfälisches Dampfboot
Warum werden in aktuellen Diskussionen Wohnungsgenossenschaften immer wieder als zentrale Akteure einer gemeinwohlorientierten Wohnraumversorgung benannt – obwohl sie kaum zur Schaffung neuen bezahlbaren Wohnraums beitragen? Warum wehrt sich die Mehrzahl der Wohnungsgenossenschaften mit Händen und Füßen gegen die Wiedereinführung eines Gesetzes zur Wohnungsgemeinnützigkeit, obwohl es doch gerade dieses Gesetz war, dass sie im 20. Jahrhundert zu im internationalen Vergleich großen Unternehmen wachsen ließ? Sind Wohnungsgenossenschaften nun klientilistische, wenig demokratische und nur halb dekommodifizierte Marktteilnehmer oder wichtiger Teil der Wohnungsversorgung der unteren Mittelschicht? Wer Antworten auf diese und andere Fragen sucht und Differenziertheit in ihrer Beantwortung aushält, lese Joscha Metzers Dissertation "Genossenschaften und die Wohnungsfrage.
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In die Gänge gekommen: Kooperation von Zivilgesellschaft und Stadtpolitik: Rezension zu Michael Ziehl (2020): Koproduktion urbaner Resilienz. Das Gängeviertel in Hamburg als Reallabor für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung mittels Kooperation von Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung. Hamburg:...
Schlagworte wir Kooperation, Koproduktion und Kollaboration sind in Planungswissenschaften und Architektur schwer in Mode. Selten wird allerdings dargelegt, was diese Art(en) der Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren auf der einen Seite und staatlichen Akteuren aus Politik und Verwaltung auf der anderen Seite von gewöhnlichen Formen der Partizipation und Bürger_innenbeteiligung unterscheidet. Anders im Buch von Michael Ziehl: Ihm gelingt es, anhand eines Fallbeispiels die intensive Zusammenarbeit zwischen Aktivist_innen rund ums Hamburger Gängeviertel und verschiedenen städtischen Institutionen detailliert nachzuzeichnen und damit den qualitativen Unterschied zwischen Kooperation und Beteiligung nachvollziehbar zu machen.
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Mieter_innenproteste von den 1960er bis in die 1980er Jahre in der BRD. Von der Klassenallianz zur Aufspaltung und Einhegung ins neoliberale Projekt
Die späten 1960er Jahre und vor allem die 1970er Jahre waren eine Hochphase der Mieter_innenproteste in der BRD. Dieser Beitrag verfolgt die These, dass die Krise der fordistischen Wohnraumversorgung in den 1960er Jahren, bzw. die von der Politik implementierten Lösungsstrategien dieser Krise, eine Klassenallianz in wohnungsbezogenen Protesten ermöglichte und, dass sich diese Klassenallianz im Laufe der 1970er und 1980er Jahre aufspaltete, was zur Einhegung des Protests in das entstehende neoliberale Projekt führte. Im Folgenden beschreibe ich also zunächst die Wohnungsfrage 1968 als Krise der fordistischen Wohnraumproduktion und damit die materielle Basis der Klassenallianz. Daran anschließend illustriere ich anhand von Protesten in den drei Bereichen Massenwohnungsbau, Sanierungsgebiete und Hausbesetzungen die Klassenallianz und vollziehe ich deren Aufspaltung nach. Und schließlich stelle ich die Frage, was heute aus dieser Geschichte gelernt werden kann.
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Mieter_innenproteste von den 1960er bis in die 1980er Jahre in der BRD: Von der Klassenallianz zur Aufspaltung und Einhegung ins neoliberale Projekt ; Housing protest from the 1960s to the 1980s: From Class Alliance to division and co-optation into the neoliberal project
Die späten 1960er Jahre und vor allem die 1970er Jahre waren eine Hochphase der Mieter_innenproteste in der BRD. Dieser Beitrag verfolgt die These, dass die Krise der fordistischen Wohnraumversorgung in den 1960er Jahren, bzw. die von der Politik implementierten Lösungsstrategien dieser Krise, eine Klassenallianz in wohnungsbezogenen Protesten ermöglichte und, dass sich diese Klassenallianz im Laufe der 1970er und 1980er Jahre aufspaltete, was zur Einhegung des Protests in das entstehende neoliberale Projekt führte. Im Folgenden beschreibe ich also zunächst die Wohnungsfrage 1968 als Krise der fordistischen Wohnraumproduktion und damit die materielle Basis der Klassenallianz. Daran anschließend illustriere ich anhand von Protesten in den drei Bereichen Massenwohnungsbau, Sanierungsgebiete und Hausbesetzungen die Klassenallianz und vollziehe ich deren Aufspaltung nach. Und schließlich stelle ich die Frage, was heute aus dieser Geschichte gelernt werden kann.
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Keine Angst vor Alternativen. Ein neuer Munizipalismus. über den Kongress "FearlessCities", Barcelona 10./11. Juni 2017
Die Idee eines neuen Munizipalismus wird in den linken sozialen Bewegungen Europas und darüber hinaus breit diskutiert. Munizipalistische Bewegungen streben es an, kommunale Regierungen zu übernehmen oder zu beeinflussen, um lokale Institutionen (wieder) gemeinwohlorientiert auszurichten, ein neues Verhältnis zwischen kommunalen Regierungen und sozialen Bewegungen zu schaffen und so die Art wie Politik gestaltet wird von unten her zu demokratisieren und institutionelle Rahmenbedingungen zu verändern. Sie entstehen in Reaktion auf die aktuelle ökonomische und politische Krise – ebenso wie neue rechte und rechtspopulistische Bewegungen, als deren Gegenpart sie sich verstehen. Mit Mut und konkreten Utopien will man der multiplen städtischen Krise begegnen, statt mit Angst und Angstmacherei wie rechte Bewegungen. Deshalb trafen sich im Juni 2017 über 600 Vertreter_innen dieser munizipalistischen Bewegungen auf Einladung Barcelona en Comús.
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Keine Angst vor Alternativen. Ein neuer Munizipalismus
Die Idee eines neuen Munizipalismus wird in den linken sozialen Bewegungen Europas und darüber hinaus breit diskutiert. Munizipalistische Bewegungen streben es an, kommunale Regierungen zu übernehmen oder zu beeinflussen, um lokale Institutionen (wieder) gemeinwohlorientiert auszurichten, ein neues Verhältnis zwischen kommunalen Regierungen und sozialen Bewegungen zu schaffen und so die Art wie Politik gestaltet wird von unten her zu demokratisieren und institutionelle Rahmenbedingungen zu verändern. Sie entstehen in Reaktion auf die aktuelle ökonomische und politische Krise – ebenso wie neue rechte und rechtspopulistische Bewegungen, als deren Gegenpart sie sich verstehen. Mit Mut und konkreten Utopien will man der multiplen städtischen Krise begegnen, statt mit Angst und Angstmacherei wie rechte Bewegungen. Deshalb trafen sich im Juni 2017 über 600 Vertreter_innen dieser munizipalistischen Bewegungen auf Einladung Barcelona en Comús.
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Keine Angst vor Alternativen. Ein neuer Munizipalismus
Die Idee eines neuen Munizipalismus wird in den linken sozialen Bewegungen Europas und darüber hinaus breit diskutiert. Munizipalistische Bewegungen streben es an, kommunale Regierungen zu übernehmen oder zu beeinflussen, um lokale Institutionen (wieder) gemeinwohlorientiert auszurichten, ein neues Verhältnis zwischen kommunalen Regierungen und sozialen Bewegungen zu schaffen und so die Art wie Politik gestaltet wird von unten her zu demokratisieren und institutionelle Rahmenbedingungen zu verändern. Sie entstehen in Reaktion auf die aktuelle ökonomische und politische Krise – ebenso wie neue rechte und rechtspopulistische Bewegungen, als deren Gegenpart sie sich verstehen. Mit Mut und konkreten Utopien will man der multiplen städtischen Krise begegnen, statt mit Angst und Angstmacherei wie rechte Bewegungen. Deshalb trafen sich im Juni 2017 über 600 Vertreter_innen dieser munizipalistischen Bewegungen auf Einladung Barcelona en Comús.
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Im Aufstand vereint? Rezension zu Margit Mayer, Catharina Thörn und Håkan Thörn (Hg.) (2016): Urban Uprisings. Challenging Neoliberal Urbanism in Europe. London: Palgrave
Der Sammelband "Urban Uprisings. Challenging Neoliberal Urbanism in Europe" ermöglicht einen vergleichenden Blick auf städtische Proteste in zahlreichen europäischen Ländern. Dabei ist es eines der Hauptargumente des Buches, dass riots und soziale Bewegungen nicht als theoretisch oder empirisch distinkte Phänomene zu betrachten sind. Das Anliegen des Sammelbandes, Gemeinsamkeiten zwischen den europäischen städtischen Protesten herauszustellen, ist angesichts der mikro-soziologischen Forschungslandschaft, die dazu neigt, Unterschiede zu betonen, sehr gelungen. Alle Beiträge betonen die strukturellen Ungleichheiten und ihre Ursachen, die den Protesten zugrunde liegen. Dabei ist das Buch mehr als nur eine Sammlung von Aufsätzen. Es schafft vielmehr die Basis für ein gemeinsames Verständnis von einem als immer disparater wahrgenommenen Europa – ein wissenschaftlich wie politisch wichtiges Unterfangen.
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Politische Subjekte: Rezension zu Imogen Tyler (2013): Revolting Subjects: Social Abjection and Resistance in Neoliberal Britain. London: Zed Books. ; Political Subjects: Review of Imogen Tyler (2013): Revolting Subjects: Social Abjection and Resistance in Neoliberal Britain. London: Zed Books
Imogen Tylers betrachtet in ihrem Buch Revolting Subjects. Social Abjection and Resistance in Neoliberal Britain theoretisch und anhand verschiedener Beispiel politischer Proteste wie neoliberale Politiken in Großbritannien über die Konstruktion einer ausgestoßenen gesellschaftlichen Gruppe legitimiert werden. ; In her book Revolting Subjects. Social Abjection and Resistance in Neoliberal Britain Imogen Tyler discusses theoretically and by looking and different political protest how neoliberal politics are legitimized through the construction of an abject group in Britain.
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Zwischen Partikularismus und Universalismus. Wie bilden sich Koalitionen? Kommentar zu Margit Mayers "Urbane soziale Bewegungen in der neoliberalisierenden Stadt"
In ihrer Analyse aktueller urbaner Proteste konstatiert Margit Mayer (2013) die Formierung neuer Koalitionen zwischen verschiedenen Gruppen auf allen politischen Ebenen als die wichtigste Herausforderung städtischer sozialer Bewegungen. Während ich mit Mayer übereinstimme, dass es diese Bündnisse zwischen den durch neoliberale Politiken und Lebenswelten vereinzelten Gruppen sind, die einen effektiven Widerstand gegen ein universal gewordenes Regime des Neoliberalismus erst ermöglichen, lässt sie doch die meiner Meinung nach wichtigste Frage unbeantwortet: Welche Strukturen, welche Bedingungen, welche Subjektpositionen und welche politischen Prozesse sind es, die eine solche Kollektivierung überhaupt ermöglichen?(.)
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In die Gänge gekommen: Kooperation von Zivilgesellschaft und Stadtpolitik. Rezension zu Michael Ziehl (2020): Koproduktion urbaner Resilienz. Das Gängeviertel in Hamburg als Reallabor für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung mittels Kooperation von Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung
Schlagworte wir Kooperation, Koproduktion und Kollaboration sind in Planungswissenschaften und Architektur schwer in Mode. Selten wird allerdings dargelegt, was diese Art(en) der Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren auf der einen Seite und staatlichen Akteuren aus Politik und Verwaltung auf der anderen Seite von gewöhnlichen Formen der Partizipation und Bürger_innenbeteiligung unterscheidet. Anders im Buch von Michael Ziehl: Ihm gelingt es, anhand eines Fallbeispiels die intensive Zusammenarbeit zwischen Aktivist_innen rund ums Hamburger Gängeviertel und verschiedenen städtischen Institutionen detailliert nachzuzeichnen und damit den qualitativen Unterschied zwischen Kooperation und Beteiligung nachvollziehbar zu machen.
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