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Dieser Band mit politischen und autobiographischen Äußerungen Alfred Kerrs beschließt unsere Ausgabe der »Werke in Einzelbänden« – Äußerungen in Form von Artikeln, Stellungnahmen, Glossen, Rundfunkreden, Briefen, veröffentlicht und unveröffentlicht, fast 140 an der Zahl. Kerr war kein politischer Mensch, aber er hatte politisches Gespür, das sich an Vernunft, Rechtlichkeit und Wahrheit orientierte. Als geistiger Arbeiter verantwortlich dem Ganzen, die Risiken wagend, die Folgen ertragend und das Glück suchend im nahen Kreis des Menschlichen. Leben als Lebenskunst – bis zum langsamen Abschied von der »Wonne des Hierseins«. "Der Theaterkritiker Alfred Kerr versuchte auch Schicksalsschläge und Krisen mit Witz und Humor zu meistern, wie der Abschlussband seiner Werkausgabe zeigt. "Das war meine Zeit. Erstrittenes und Durchlebtes" versammelt autobiografische Schriften und ist für alle Kerr-Fans eine wahre Schatzkiste" (deutschlandfunk.de)

Zum 150. Geburtstag des Schriftstellers Alfred Kerr neu aufgelegter Band. Rezension: Pünktlich zum 150. Geburtstag Ende Dezember 2017 erschien dieser romanartig zu lesende Briefband von Alfred, dessen vollständige Briefsammlung von 1895 bis 1900 bereits 20 Jahre zuvor veröffentlicht wurden (1997). Der vorliegende Band ist etwa um die Hälfte gekürzt und laut den Herausgebern wurden nur ausgewählte Briefe abgedruckt. Dennoch bleibt der erfrischende Blick Kerrs auf den Alltag Berlins erhalten. Er schreibt besonders bildlich, sodass der Leser sich beinahe gegenwärtig fühlt. Er besitzt auch eine gewisse Ironie, wenn er davon schreibt, wie im August 1897 mehrere Bürger Berlins sich auf die Seen und Flüsse begeben, um Abkühlung zu erhaschen, dabei aber nicht wenige ertrinken: "Vorher aber haben sie wenigstens noch einmal Luft geschnappt." Weiterhin empfehlenswert, um die Zeit der Jahrhundertwende in Berlin kennenzulernen. Schade ist nur, dass viele Briefe nach dieser Zeit unwiederbringlich verloren gingen: Gerne möchte man noch mehr zu der Zeit ab 1900 gelesen. (2)

Pädagogik ist politisch! Um der vielfach diagnostizierten Krise der Demokratie zu begegnen und radikaldemokratische Gesellschaftsansätze zu stärken, fordert Katarina Schneider-Bertan eine Neuerfindung der kritischen Pädagogik. Dazu setzt sie sich erstmals im deutschsprachigen Raum mit Henry A. Giroux' Ansatz der »Critical Pedagogy« auseinander, der international als eines der bedeutendsten pädagogischen Konzepte gilt. Im Fokus stehen dessen diskursive Bezugspunkte, die im kritischen Spektrum von Philosophie, Kulturwissenschaften und der Politischen Theorie neue Handlungsräume für Demokratie und Gerechtigkeit eröffnen, aber auch zu einer Neuinterpretation der Diskurse über Migration und Feminismus einladen.