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Als Deutschland erstmals einig wurde: Reise in die Bismarckzeit
Als sich Wilhelm I. - von Bismarck dazu gedrängt - 1871 zum Kaiser krönen liess, war 'sein' Berlin noch ?die einzige europäische Grossstadt, in welcher wir tagtäglich an den Ufern stinkender Rinnsteine wandeln? - Kanalisation gab es nicht. Als 1890 Bismarck ging, waren 144 Kilometer an Kanälen gebaut und 584 Kilometer an Rohrleitungen verlegt. Was das für die Nasen der Bewohner und die Bewegungsfreiheit des Verkehrs bedeutete, kann man in Bruno Preisendörfers Buch nachlesen. Ähnlich ging es überall. In unglaublicher Geschwindigkeit wurden Tausende Kilometer Eisenbahnlinien, Strom- und Telegraphenleitungen verlegt, Fabriken gebaut, die Bevölkerung vervielfachte sich. Das Gefälle zwischen Reich und Arm wuchs enorm, alte Arbeits- und Familienstrukturen sowie Wertesysteme zerbrachen. In Bruno Preisendörfers Zeitreise spazieren wir durch die Wilhelmstrasse und lernen Haus für Haus ihre Bewohner kennen, besuchen Cafés, Ateliers und Tanzpaläste genauso wie Fabriken, Amtsstuben und Hinterhöfe. Wir zuckeln mit der Bahn in 16 Stunden von Berlin nach Köln, erleben, wie die ersten sechs Mädchen zum Abitur zugelassen werden und wie mit Franziska Tiburtius die erste Ärztin eine Praxis aufmacht. Wir tafeln mit Fontane, gehen mit Ferdinand Lasalle zum Duell, mit Marx zur Arbeiterversammlung, mit Bismarck in den Krieg und mit dem Kaiser zur Krönung
Das Buch der Nacht
Mit dem Einbruch der Dunkelheit beginnt eine Zeit, in der sich die gewohnten Koordinaten unserer Wahrnehmung verschieben. Bernd Brunner streift durch die wundersamen Stunden zwischen Dämmerung und Morgengrauen und beleuchtet unser Verhältnis zur Nacht auf dem Grenzgebiet zwischen Geschichte, Mythologie, Biologie und Literatur. Jahrtausendelang gab die Natur einen festen Rhythmus vor. Am Tag herrschte rege Geschäftigkeit - doch nach Sonnenuntergang sank alles in die Welt des Schlafs und der Träume. Nur nachtaktive Geschöpfe und leidenschaftliche Noctivaganten wie Goethe, der bei Mondschein schwimmen ging, genossen die Dunkelheit... In Bernd Brunners "Buch der Nacht" begegnen wir mystischen Nachtgestalten, Aberglaube und Bräuchen und begeben uns auf eine Entdeckungsreise, die uns darüber staunen lässt, welche Geheimnisse die Nacht bis heute birgt
Oberkampf: Roman
Nach seinem gelungenen Romandebüt ("Was dann nachher so schön fliegt",legt der renommierte Kulturjournalist (SZ) und Sachbuchautor Hilmar Klute mit "Oberkampf" seinen 2. Roman vor. Jonas Becker ist Mitte 40, als er aus seinem menschlich und beruflich festgefahrenen Leben in Berlin aussteigt und Anfang 2015 nach Paris geht, um sich als Schriftsteller neu zu erfinden. Er soll im Auftrag eines deutschen Verlages eine Biografie über den in Paris lebenden berühmten, aber kaum gelesenen Schriftsteller Richard Stein schreiben. Doch der erhoffte Neuanfang bleibt aus, seine Vergangenheit holt Jonas wieder ein, und gleichzeitig gerät er in eine lähmende innere Abhängigkeit von dem egomanen Schriftsteller. Zudem hängen die islamistischen Attentate dieses Jahres wie eine dunkle Wolke über Jonas und seiner neuen Liebesbeziehung zu der Pariserin Christine. Klutes ungewöhnlicher Roman über eine Midlife-Crisis überzeug durch seine schlüssige Erzählweise, seine bildkräftige Sprache und den Sinn für psychologische Nuancen. Breite Empfehlung!
World Affairs Online
Die Erfindung des Nordens: Kulturgeschichte einer Himmelsrichtung
Lange erschöpfte sich das, was man über den Norden zu wissen glaubte, in Gerüchten und obskuren Reiseberichten. So waren die Gebiete jenseits der bekannten Welt eine ideale Projektionsfläche: mysteriöse Magnetberge am Nordpol, schiffsfressende Seeschlangen oder zauberkundige Nordlandbewohner - der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt angesichts der weißen Flecken auf der Landkarte. doch im Laufe der Jahrhunderte konkretisierte sich das Wissen: Abenteurer suchten neue Schifffahrtswege nach Asien und traten beschwerliche Reisen in die mitternächtigen Länder an, englische Schriftsteller entdeckten die Naturreize Schottlands und das Interesse an altisländischer Mythologie erwachte. Man las Werke wie die Edda oder den Ossian als Gegenstücke zu antiken griechischen Schriften und unzählige Denker zerbrachen sich den Kopf darüber, ob die »Urheimat der Germanen« und möglicherweise der Menschheit überhaupt im Norden zu suchen sei - eine Idee, die sich in der Verherrlichung alles »Nordischen« durch die Nazis zu einer fatalen Obszession auswuchs. Bernd Brunner unternimmt einen erhellenden Streifzug duch Kultur- und Wissenschaftsgeschichte und erzählt, wie sich das Bild vom Norden über die Jahrhunderte in den Augen der verschiedensten Betrachter gewandelt hat. Was er dabei zusammenträgt, reicht von Wikingern bis zu IKEA, von Eiszeitrelikten bis zu schmelzenden Gletschern, von wagemutigen Pionieren, die die Grenzen der bekannten Welt erweiterten, bis zu skandinavischen Film-Trends - und eröffnet den Blick auf allerlei Bizarres, Erstaunliches und Wissenswertes.
World Affairs Online
Die Verwandlung der Dinge: eine Zeitreise von 1950 bis morgen
1963, als der Erstklässler Bruno Preisendörfer aufgeregt seinen ersten Schulweg antrat, hing an seinem Schulranzen noch ein Wischläppchen für seine Schiefertafel, gerechnet wurde mit Stift und Rechenschieber, Musik hörte man im Radio oder auf LP und nur 14 Prozent der Bevölkerung hatten ein Telefon - die Preisendörfers gehörten nicht dazu, einen Fernseher gab es bei ihnen daheim auch nicht und auch keine Schreibmaschine, mit der man z. B. das Manuskript zu diesem Buch hätte schreiben können. Mit einer Mischung aus Irritation und Faszination lässt Preisendörfer die rasante Entwicklung Revue passieren, die seinem persönlichen Alltag im Laufe weniger Jahrzehnte widerfuhr. Manchmal mit ein wenig Nostalgie, manchmal fasziniert, immer aber mit Neugier und dem Bewusstsein, dass auch jede Zukunft nur allzu bald ihre Vergangenheit hat. "Bei der Lektüre spürt man sehr genau, dass wir uns mit den Dingen gewandelt haben. Andere Zeiten - und wir waren andere. Um diese Sorte Gedächtnis und Erinnerung dreht sich das Buch. Und Preisendörfer überhebt sich dabei keine Zeile lang. Er versucht keine Antworten, sondern möbliert die Fragen mit ganzen Regalen von Dingen, in denen irgendwie auch unser Leben steckt. Die Tiefe versteckt er sorgfältig auf der bunten Oberfläche des Anekdotischen" (deutschlandfunk.de)
Der Traum vom Jahre Null: Autoren, Bestseller, Leser: die Neuordnung der Bücherwelt in Ost und West nach 1945
Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende, die Deutschen vernichtend geschlagen. In den Köpfen der Bevölkerung herrscht Orientierungslosigkeit - und die Besatzer in Ost und West erkennen schnell: mit Zeitungen und Büchern kann man das Bewusstsein der Bevölkerung wirksam beeinflussen. Schnell werden die Bibliotheken von der alten Naziliteratur befreit, Drucklizenzen vergeben und Strukturen neu aufgebaut. Man will den radikalen Neuanfang, träumt von der Stunde Null. Doch mit dem Kalten Krieg werden Bücher und Autoren zunehmend zum Zankapfel der Systeme; Verlage werden von Parteien und Geheimdiensten finanziert, Bücher zu ideologischen Waffen. Christian Adam untersucht die Mentalitätslage der Deutschen anhand der Bestseller in Ost und West und hat dabei eine Unmenge spannender Geschichten zu erzählen
Valdivia: die Geschichte der ersten deutschen Tiefsee-Expedition
Die Tiefsee – eine lichtlose, kalte und lebensfeindliche Welt oder Ursprung allen Lebens? Auch wenn man Mitte des 19. Jahrhunderts noch wenig über sie wusste – der menschlichen Fantasie waren keine Grenzen gesetzt. Kaiser Wilhelm II. z. B. war sich sicher, dass die Zukunft des Deutschen Reiches auf dem Wasser liege. Im Wettkampf mit Großbritannien um die Weltmachtstellung war nicht nur der Ausbau der Kriegsf lotte, sondern auch die wissenschaftliche Eroberung der Tiefsee ein wichtiges politisches Instrument. Leicht war er deshalb von der geplanten Expedition des Leipziger Zoologen Carl Chun zu begeistern. Auch der Deutsche Reichstag ließ sich überzeugen und gab für die erste deutsche Tiefsee-Expedition eine ungewöhnlich hohe Summe frei. 1898 konnte der Schraubendampfer Valdivia mit modernster wissenschaftlicher Ausrüstung in See stechen. Unter der Leitung Carl Chuns durchkämmte die Valdivia den Nord- und Südatlantik, die antarktischen Gewässer und den Indischen Ozean, führte umfangreiche Messungen zur Meerestiefe und -temperatur durch, erforschte die Beschaffenheit des Meeresbodens und entdeckte zahlreiche neue Tierarten – die wissenschaftliche Ausbeute war grandios. "Mit einem knapp 100 Meter langen Dampfer, der Valdivia, brach der Zoologe Carl Chun 1898 zu einer Expedition in die Tiefsee auf. Die Geschichte dieser legendären Forschungsreise erzählt jetzt Rudi Palla in seinem wundervoll gestalteten Buch "Valdivia" nach" (deutschlandradiokultur.de). Platz 9 der SZ/NDR-Sachbücher im Juli 2016
Der Stinkefinger: kleine Geschichte einer wirkungsvollen Geste
Gestenforscher Krüger geht Geschichte, Bedeutung und heutiger Verwendung des Mittelfingergestus von der griechisch-römischen Antike bis heute nach. Rezension: Yanis Varoufakis, "Effe" Effenberg, Ronald Reagan, Madonna oder Peer Steinbrück: Sie alle hielten schon den ausgestreckten Mittelfinger, vulgo: Stinkefinger in die Kamera. Einer zwischen offener Aggression (Abneigung, Beleidigung) und ironischem Verstoss gegen die üblichen Benimmregeln angesiedelten Geste, die ebenso alt ist wie unsere Kultur. Grund genug für Gestenforscher Krüger, ihre Lexik und Semantik wissenschaftlich dingfest zu machen. Krüger hat den Ursprung des körpersprachlichen Zeichens bereits in der griechisch-römischen Antike ausgemacht; hier galt der "digitus impudicus" (der "schamlose Finger") als obszön-herausfordernde Gebärde von Abwehr, Spott und Hohn, als Indiz für die "Sublimation von atavistischem Primatenverhalten". Der Autor verfolgt akribisch die Geschichte des Mittelfingergestus und besonders seine "Kollektivierung" und "Globalisierung" in der neuesten Zeit durch Leitfiguren aus Musik, Film und Politik sowie Internetkommunikation; auch herabsetzende Gestenvarianten weltweit und juristische Konsequenzen des Stinkefinger-Gestus sind Thema dieses kulturgeschichtlichen Unikats. (2-3)
Niemand kann sagen, er hätte es nicht gewusst: die ungeheuerlichen Pläne der AfD
In diesem Buch vereint CORRECTIV-Reporter Marcus Bensmann die Erkenntnisse vieljähriger investigativer Arbeit zu Deutschlands einzigster Oppositionspartei (!) und fügt sie zu einem Gesamtbild zusammen. Er zeichnet den Weg der Partei in die Entgrenzung nach und rekonstruiert anhand von Aussagen von AfD-Politikern und Akteuren aus ihrem Umfeld deren ungeheuerliche Pläne: vom sogenannten "Potsdamer Geheimtreffen" und dem Plan zur Remigration von Millionen von Menschen in ihre Heimatländer, der Hinwendung zu Russland und China bis zur angeblichen "Abschaffung der universellen Menschenrechte".
Kunst und Verbrechen
Fälschungen, Geldwäsche, Steuerbetrug, Plünderung antiker historischer Stätten. Die Liste der Verbrechen, die in Zusammenhang mit Kunst begangen werden, ist lang. Mit dem enormen Anstieg der Preise und der Globalisierung des Kunstmarktes hat die Kriminalität jedoch eine neue Qualität erreicht - so ist etwa Artnapping, bei dem ein Kunstwerk als Geisel genommen und erst gegen Lösegeld wieder zurückgegeben wird, heute keine Seltenheit mehr. Die Kunstexperten Stefan Koldehoff und Tobias Timm nehmen vom Kleinganoven bis zum schwerreichen Meisterfälscher all jene in den Fokus, die sich illegalerweise an Kunst bereichern wollen. Und denen es selbst, wenn sie geschnappt werden, gelegentlich gelingt, sich als genial-charmante Trickser zu inszenieren. Wie hoch der materielle und immaterielle Schaden ist, den sie in den Duty-Free-Zonen und Dark Rooms des globalen Kunstbetriebs anrichten, kommt nur selten ans Tageslicht
Verborgene Chronik, 1915-1918
Tag für Tag vermitteln die Einträge von 111 Tagebuchschreibern aus dem Deutschen Tagebucharchiv ein subjektives, höchst authentisches Bild vom Alltag des Kriegs, von Frontelend, Kriegsgefangenschaft und Versorgungsnöten, und dokumentieren den Weg von Euphorie zu Hoffnungslosigkeit und Rebellion. Rezension: Der 1. dieser ursprünglich auf 3 Bände angelegten Edition des Deutschen Tagebucharchivs umfasste den Zeitraum von Ende Juli bis Dezember 1914 (2014). Der vorliegende, doppelt so umfangreiche, insgesamt jedoch deutlich weniger dicht dokumentierende Band reicht von 1915 bis Ende Januar 1919. Ausgewertet werden die privaten Tagebücher von 111 Verfassern höchst unterschiedlicher Herkunft, deren Einträge (je einer pro Tag) die Herausgeber zu einer chronologisch und inhaltlich konsistenten Gesamterzählung montiert haben. Ungebrochen, mit nur knapper Einleitung und ohne erläuternde oder korrigierende Anmerkungen, spiegelt sich der Kriegsalltag von den Geschehnissen an den Fronten über Kriegsgefangenschaften in der Fremde und Versorgungsnöte daheim, von anfänglicher Kriegseuphorie zu Hoffnungslosigkeit und Rebellion in der subjektiven, höchst authentischen Wahrnehmung von Kriegsteilnehmern und Betroffenen des Kriegs. Kurze Information zu den Tagebuchschreibern, Chronik und Ortsregister. Ein Personenregister fehlt. (2)