Open Access als alternative Publikationsform für die deutsche Politikwissenschaft: Argumente und Strategien
In: Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft 232
Die vorliegende Arbeit schildert die Herausforderungen und besonderen Möglichkeiten bei der Vermittlung des Publizierens per Open Access am Beispiel der deutschen Politikwissenschaft. Ausgehend von einer qualitativen Befragung am politikwissenschaftlichen Institut der Universität Jena wird der allgemeine Kenntnisstand sowie die Einschätzung von Problemen beim Publizieren über Open Access, aber auch die Einstellung zu den Unzulänglichkeiten des bisherigen Publikationssystems, erörtert. Ein spezifisches Argument für Open Access in der Politikwissenschaft als Demokratiewissenschaft wird entwickelt und bei der Befragung getestet. Wesentliches Ergebnis der Arbeit ist, dass eine Strategie für Open Access in der Politikwissenschaft v.a. am PDF als printanalogem Dateiformat und am hybriden Publizieren orientiert sein sollte und dass die Politikwissenschaft eine besondere Affinität zum Publizieren durch Open Access hat, aber sie als (auch) gewöhnlicheʺ akademische Disziplin nicht überstrapaziert werden sollte. Eine Vermittlungsstrategie für Open Access sollte generell verstärkt an einer weiter zu analysierenden spezifischen Kultur elektronischen Publizierens in der Politikwissenschaft als einer Sozial- und Geisteswissenschaft orientiert sein.