Causes and Consequences of Socio-Cultural Integration Processes among New Immigrants in Europe (SCIP)
Das SCIP Projekt ("Causes and Consequences of Socio-Cultural Integration Processes among New Immigrants in Europe") untersucht soziokulturelle Aspekte von Migrationsverläufen. Befragt wurden neue Einwanderer aus verschiedenen ethnischen Gruppen in vier europäischen Ländern: Deutschland, Großbritannien, Irland und die Niederlande. Die Forschungsfragen der Studie lauten: (a) Ist die soziokulturelle Integration eine Folge oder die Ursache der strukturellen Integration von Migranten (beispielsweise in den Arbeitsmarkt)? (b) Welche gruppenspezifischen Unterschiede gibt es bei den Integrationsprozessen und wieso? Da es um kürzlich angekommene Immigranten geht, fokussiert das SCIP Projekt eine besonders dynamische Phase des Integrationsprozesses. Das Projekt legt den Grundstein für ein "Europäisches Neue Immigranten Panel", vergleichbar mit Immigranten Befragungen in traditionellen Einwanderungsländern, wie den USA.
Es gab zwei Befragungswellen von Immigrantengruppen, die sich in mehreren Aspekten, wie Religion (Katholiken versus Muslime), dem sozialen Status (mittel- hochqualifizierte versus gering qualifizierte Migranten) und ihrem rechtlichen Status (EU-Bürger versus Nicht-EU-Bürger) unterscheiden. In allen vier Ländern wurden kürzlich angekommene Immigranten aus Polen interviewt, Immigranten aus der Türkei (Deutschland und Niederlande), den Antillen (Niederlande), Bulgarien (Niederlande), Marokko (Niederlande), Suriname (Niederlande), und Pakistan (Großbritannien). In einem Mini Panel Design wurden alle Einwanderer erstmals, spätestens zwölf Monate nach ihrer Ankunft interviewt (1. Welle). Ein zweites Interview folgte eineinhalb Jahre später (2. Welle).
Zur Vergleichbarkeit der Angaben über die Zeit wurden Merkmale über den Zeitpunkt vor und nach der Migration erhoben. Zusätzlich wurden Fragen aus etablierten Umfragen, wie dem New Immigrant Survey, dem European Social Survey und dem World Value Survey übernommen, um vergleichende Analysen zu ermöglichen.
Themen: 1. Sprach- und Integrationsbemühung: Sprachkenntnisse und Anwendung; Sprechen einer dritten Sprache; Teilnahme an Integrationskursen.
2. Identität und Exklusion: kulturelle Teilnahme und Identifikation (Belonging); Gefühl akzeptiert zu werden; erfahrene Diskriminierung; Zufriedenheit mit der Migrationsentscheidung und der aktuellen Situation; Wahrnehmung der kulturellen Vereinbarkeit; Akkulturationsbemühungen; politische Einstellung; Einstellung zur Demokratie.
3. Religion: Religionszugehörigkeit; Ort, Art und Umfang der Religionsausübung; Religionszugehörigkeit des Partners.
4. Soziale Integration: Wechselwirkung mit ethnischer Herkunft und sozialer Integration im Zielland; soziale Teilhabe; soziales Netzwerk (Stärke und Dichte der Beziehungen).
5. Strukturelle Integration: Bildung des Befragten und des Partners; berufliche Situation des Befragten und des Partners; Rücküberweisungen von Geld ins Herkunftsland (Remittances).
Demographie und Migrationsbiographie: Geschlecht; Geburtsjahr; Geburtsland; Staatsangehörigkeit; Erwerbsstatus; Familiensituation; stabile Partnerschaft; Haushaltsmerkmale; Migrationsbiographie und Motive; rechtliche Situation; Migrationsbiographie und rechtliche Situation des Partners; Lebenssituation und Zusammensetzung der Nachbarschaft.
Zusätzlich verkodet wurde: Befragten-ID; Panel Welle; Erhebungsmethode; ethnische Gruppenzugehörigkeit des Befragten; Interviewer-ID; Disposition-Code; Interviewdatum und Zeit; Interviewdauer; Missing-Anteil im Fall; kontaktiert durch den Interviewer; Interview vollendet.
Interviewerrating: Einfache Durchführung des Interviews (Interviewer und Befragter); Anwesenheit Dritter während des Interviews; Person, die Fragen zum Partner beantwortet hat; Anwesenheit des Partners während der Partnerfragen; Probleme den Befragungshaushalt zu finden; Kooperationsbereitschaft des Befragten; weitere Anmerkungen.