Lebensstile Jugendlicher und Gewalt: eine Typologie zur mehrdimensionalen Erklärung eines sozialen Problems
In: Marburger Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung 9
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In: Marburger Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung 9
In: Jugend und Gewalt, S. 81-96
In: Jugend und Gewalt: Devianz und Kriminalität in Ost und West, S. 81-96
Im Rahmen eines Forschungsprojekts zu den Auswirkungen von gesellschaftlichen Individualisierungs- und Desintegrationsprozessen auf jugendliche Lebenswelten untersucht der vorliegende Beitrag den Zusammenhang von sozialen Milieus und der Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen. Im Mittelpunkt steht die Frage, in welchem Maße gewaltbefürwortende Einstellungen durch milieuspezifische Verarbeitungsformen verstärkt oder abgeschwächt werden. Es werden zunächst die allgemeinen Ursachenkonstellationen für gewaltbefürwortende Einstellungen anhand von unterschiedlichen 'Summenscores' benannt und das Konzept der sozialen Milieus als Kategorie der sozialstrukturellen Differenzierung skizziert. Am Beispiel des 'hedonistischen' und des 'aufstiegsorientierten' Milieus in Westdeutschland wird anschließend eine 'Wirkdifferenzierung' der Gewaltursachen durch soziale Milieus vorgenommen. Die Bereitschaft zur notfalls gewalttätigen Interessendurchsetzung kann in den untersuchten Milieus auf dem Hintergrund eines sowohl Leistungs- bzw. Konkurrenzdenkens als auch einer ausgeprägten Konsumorientierung und 'machiavellistischer' Einstellungen empirisch nachgewiesen werden. (ICI)
In: Internationales Handbuch der Gewaltforschung, S. 1503-1526
Die Auseinandersetzung mit der quantitativen Gewalt- und Aggressionsforschung, die "sich in Erhebung, Auswertung und Interpretation von Daten der bekannten Vielfalt von Techniken der empirischen Sozialforschung bedient", orientiert sich an der Frage, ob es sich hierbei um ein methodisches Sondergebiet handelt. Bei der Beantwortung wird zunächst beschrieben, "welche Funktionen bereits existierende Sekundärliteratur über Methodenprobleme, insbesondere der Aggressions- und Gewaltforschung erfüllt". Des weiteren wird nach systematischen Besonderheiten in den folgenden Bereichen gesucht: (1) der gesellschaftlichen Relevanz von Aggression und Gewalt, (2) dem Ereignisstatus von realer Aggression und Gewalt, (3) den Rekonstruktionsperspektiven realer Aggression und Gewalt, (4) den subjektiven Vorläufer- und Begleitphänomenen, (5) dem spezifischen quantitativen Methodenrepertoire in Erhebung, Auswertung und Interpretation und (6) den Datenschutzproblemen. Im Anschluss folgt eine Gegenstandsbestimmung in Form des Facettendesigns, "einer Technik zur Definition eines Verhaltensbereiches, die präzise zwischen den Begriffen und den beobachtbaren Verhaltensweisen vermittelt" sowie eine Skizzierung der Quantifizierungsstrategien in der Aggressions- und Gewaltforschung. Daran knüpft ein Überblick über Erhebungsverfahren und ihre Probleme an. Ebenso werden die Besonderheiten bei der Auswertung und Interpretation der Daten erläutert. Der Text schließt mit einer Reihe von Anregungen bzw. Hinweisen zur Verbesserung des Forschungsfeldes, z.B. durch eine Kooperation mit der qualitativen Forschung, eine Optimierung der quantitativen Forschung, eine interdisziplinäre Vernetzung und eine größere Verbreitung der experimentellen Aggressions- und Gewaltforschung. (ICG)
In: Bedrohte Stadtgesellschaft: soziale Desintegrationsprozesse und ethnisch-kulturelle Konfliktkonstellationen, S. 101-198
In der vorliegenden Studie werden die Konfliktpotentiale zwischen der autochthonen und allochthonen Wohnbevölkerung unter der theoretischen Annahme untersucht, dass mit der Höhe der Ausprägung sozialer, ökonomischer, politischer und kultureller Desintegrationsprozesse auf Seiten der Mehrheitsgesellschaft auch die Integrationsprobleme der aufzunehmenden Minderheiten zunehmen. Eine weitere zentrale Hypothese besteht darin, dass kein direkter und systematischer Zusammenhang zwischen objektiven Belastungsniveaus und/oder der Höhe des Ausländeranteils einer räumlichen Einheit (sozialstrukturelle und soziokulturelle Variation) und den verschiedenen Arten struktureller und kultureller Konflikte zwischen der autochthonen und der zugewanderten Bevölkerung erwartet wird. Die Autoren gehen stattdessen davon aus, dass Konfliktkonstellationen zwischen diesen beiden Bevölkerungsgruppen moderiert werden durch die subjektiven Problemperzeptionen der Befragten einerseits sowie die spezifischen, im lokalen Raum vorfindbaren sozialen "Verhältnisse" andererseits. Die Untersuchungsergebnisse werden für folgende Bereiche dargestellt: Konfliktträchtige Einstellungen und Wahrnehmungen im deutsch-türkischen Vergleich; Ursachen interethnischer Konfliktpotentiale; Folgen asymmetrischer Machtstrukturen. (ICI2)