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Der Alltag eines Polizeibeamten kann sehr belastend sein. Manche brauchen ein Ventil, um die traumatischen Eindrücke zu verarbeiten und greifen zur Feder, um sich das, was sie gesehen und erfahren haben, von der Seele zu schreiben. Das Internetprojekt "Polizei-Poeten" gibt diesen Menschen ein Forum und V. Uhl hat jetzt schon den 4. Band mit Beiträgen aus diesem Projekt zusammengestellt (zuletzt "Die Angst ist dein gröt︢er Feind", BA 10/08), in dem dieses Mal Polizistinnen und Polizisten aus Niedersachsen zu Wort kommen. Da wird von einem Einsatz bei einer Grossdemonstration am Endlager Gorleben erzählt, bei dem es um Leben und Tod geht. In einem anderen Fall berichtet ein Polizist von einem 13-jährigen Mädchen, das immer wieder von Zuhause ausreisst, ans Meer flüchtet und schliesslich durch Drogen ums Leben kommt. Ein Polizeibeamter erlebt hautnah, wie ein junger Motorradfahrer durch überhöhte Geschwindigkeit ins Schleudern kommt und tödlich verunglückt. Nach der Lektüre dieser Geschichten sieht man den Beruf des Polizeibeamten mit anderen Augen. Wie die Vorgängerbände überregional sehr zu empfehlen! (2)

Wie schon "Die erste Leiche vergisst man nicht" (BA 12/05) und "Jeden Tag den Tod vor Augen" (BA 2/07) mit Berichten von Polizisten erzählen auch die Geschichten ihrer Kolleginnen von einem aufreibenden, gefahrenreichen Berufsalltag, mehr als andere begleitet von schweren Verletzungen oder sogar Tod im Kollegenkreis. In dem Nüchternheit und kollegiale Flapsereien auch für das Bemühen um Normalität und Routine stehen, die es zwar gibt, doch keine, die sich nur beiläufig abarbeiten ließe. Viele der Geschichten spiegeln die Erschütterung, die Polizistinnen im Einsatz zu bewältigen haben - wenn sie Nerven bewahren müssen etwa angesichts von Selbstmord, Missbrauch, Verwahrlosung, Schießereien, Gewalt, furchtbar zugerichteten Verbrechens- und Verkehrsopfern, eigentlich nicht zu schaffen ohne fundierte Ausbildung in Sozialarbeit und Psychologie. Viele sind mit Polizisten liiert, was zwar Verständnis füreinander fördert, doch auch Erschöpfung bei 2 unterschiedlichen Schichtalltagen mit stets präsenter Gefährdung. Diese bewegenden Geschichten spielen mitten in der Gesellschaft, sie gehören in jede Bibliothek (1)