In: Die Weltunordnung von Ökonomie und Krieg: von den gesellschaftlichen Verwerfungen der neoliberalen Globalisierung zu den weltumspannenden politischen Ansätzen jenseits des Casinokapitalismus, S. 29-39
Der Verfasser geht davon aus, dass die Ecksteine für eine bessere Welt in wenigen Jahren gelegt werden können, wenn man es nur will. Einen wichtigen Schritt kann man heute schon tun, nämlich heraustreten aus der von den Herrschenden zugewiesenen Rolle als einsame Verbraucher in einer fremden, gierigen, sinnlosen Welt. Wir sind, so der Autor, Teile einer lebendigen, intelligenten, kreativen, sinnvollen Welt. Wir leben in einer Zeit beispielloser Verantwortung, denn nie waren die Folgen unserer Entscheidungen (und unserer Nicht-Entscheidungen) geographisch und zeitlich so weit reichend - und oft unumkehrbar. Jeder von uns steht täglich an der Grenze, an der wir entscheiden müssen, ob wir Teil der Lösung oder Teil des Problems sein wollen. Mit Geldschulden werden unsere Kinder und Enkel nach ihren Prioritäten umgehen, denn diese können gestundet, umgeschuldet bzw. vergeben werden. Aber die Folgen eines Umweltbankrotts werden Jahrtausende oder noch viel länger nachwirken. Einen solchen verursacht zu haben, werden uns nachfolgende Generationen nicht vergeben. Es wird die These vertreten, dass heute die Wahl zwischen zwei globalen Visionen besteht: konkurrieren, um so billig wie möglich zu werden, oder zusammenarbeiten, um so gut wie möglich zu werden. Die herrschenden Global Players predigen Konkurrenz und Individualismus, aber arbeiten sehr eng zusammen, um ihre ideologische Herrschaft zu sichern. Diejenigen, die eine solidarische Welt wollen, haben oft große Schwierigkeiten, praktisch und langfristig zusammenzuarbeiten. Es wird argumentiert, dass der World Future Council diese Gefahren natürlich nicht allein abwenden können wird. Aber er wird Lücken schließen und Brücken bauen, die die Wende leichter machen werden. Denn heute fehlen nicht Technologien und Geld, sondern der Glaube an unsere menschlichen Fähigkeiten, unsere selbst gemachten Probleme zu lösen. (ICG2)